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       # taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Verdienstkreuz für Biontech-Gründer
       
       > Fast 10.000 Neuinfektionen am Freitag. Söder fordert Coronastrategie mit
       > Sicherheitspuffer. Kostenlose Coronaschnelltests im Kreis Osnabrück.
       
   IMG Bild: Özlem Türeci in einem Labor des Biotechnologie-Unternehmens
       
       Biontech-Gründerpaar bekommt Bundesverdienstkreuz 
       
       Die Gründer des Biotech-Unternehmens und Impfstoffherstellers Biontech,
       Özlem Türeci und Ugur Sahin, bekommen das Bundesverdienstkreuz.
       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde dem Ehepaar am 19. März im
       Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der
       Bundesrepublik Deutschland überreichen, teilte das Bundespräsidialamt am
       Freitag mit. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nehme an der
       Zeremonie teil.
       
       Türeci und Sahin „verbinden medizinische Grundlagenforschung mit deren
       Übersetzung in eine praktische Nutzung“, erklärte das Präsidialamt. „Dank
       ihrer weltweit anerkannten Kompetenz im Bereich der mRNA-Technologien und
       ihres unermüdlichen Einsatzes gelang ihnen innerhalb kürzester Zeit die
       Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Sie haben damit
       einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Coronapandemie geleistet.“
       (afp)
       
       Spahn und Wieler werben für AstraZeneca-Impfstoff 
       
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert daran, den Impfstoff des
       britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca zu nutzen. Der Impfstoff sei
       sicher und schütze, sagt Spahn in Berlin. Es gebe auch „hinreichend viele“
       Menschen, die das Impfangebot mit dem Vakzin annehmen würden. Auch
       RKI-Präsident Lothar Wieler nennt das AstraZeneca-Mittel „sehr, sehr
       wirksam“. Das Angebot nicht anzunehmen, sei „fachlich, sachlich nicht
       gerechtfertigt“, sagt Wieler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
       Spahn. (rtr)
       
       Kurzarbeit erhöht Druck auf Nachtragsetat im Bund 
       
       Auf Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) steigt der finanzielle Druck für
       einen Nachtragshaushalt für 2021. Die mit dem Lockdown verbundene
       Kurzarbeit wird den Bundeshaushalt in diesem Jahr weitaus stärker belasten
       als geplant. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) veranschlagt dafür nun
       weitere 6,3 Milliarden Euro, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Die nun
       vorgesehenen Gesamtausgaben von etwa zwölf Milliarden Euro sind doppelt so
       hoch wie bisher geplant. Die Mehrausgaben für coronabedingte Kurzarbeit
       übernimmt laut einer Vereinbarung vom vorigen Jahr der Bund. Im Bundesetat
       sind zwar Milliardenreserven vorgesehen für die Pandemie-Bewältigung.
       Aufgrund hoher Kosten etwa für Impfungen, Tests und Wirtschaftshilfen ist
       aber bereits ein Nachtragsetat in der Diskussion.
       
       Die Planung der BA im vorigen Herbst war von rund 700.000 Kurzarbeitern im
       Jahresschnitt ausgegangen. Nun liegt die Schätzung dem Sprecher zufolge
       aufgrund des Lockdowns bei 1,1 Millionen. Insgesamt plant die BA für
       Kurzarbeit und die Erstattung der Sozialbeiträge an die Arbeitgeber nun
       rund zwölf Milliarden Euro ein. Die bisher vorgesehenen Mittel dürften Ende
       März aufgebraucht sein: Seit Jahresanfang gab die Behörde bereits 3,7
       Milliarden Euro für Kurzarbeit aus, davon 2,2 Milliarden Euro für
       Kurzarbeitergeld und rund 1,5 Milliarden Euro für die Erstattung der
       Sozialbeiträge. (rtr)
       
       Söder fordert Coronastrategie mit Sicherheitspuffer 
       
       Die künftige Coronastrategie von Bund und Ländern muss nach Ansicht von
       Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch einen Sicherheitspuffer für
       Virusvarianten beinhalten. „Wir dürfen nicht die Nerven verlieren.
       
       Wir brauchen ein nachvollziehbares Konzept, das sowohl bei besser werdenden
       Inzidenzen Öffnungen vorsieht, aber auch die Möglichkeit der Sicherheit
       bietet, wenn es schlechter wird“, sagte der CSU-Chef am Freitag der
       Deutschen Presse-Agentur in München. Am nächsten Mittwoch (3. März) will
       die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
       über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.
       
       „Die Beschlüsse der MPK dürfen keine Einbahnstraße nur für Öffnungen sein,
       sondern sie müssen auch einen Sicherheitspuffer für den Fall haben, dass es
       durch die Mutationen schlechter werden wird“, betonte Söder. Deswegen dürfe
       es keine überstürzte Hektik beim Tempo der Öffnungen geben, diese müssten
       „in vernünftigen und belastbaren Schritten“ erfolgen.
       
       „Wir dürfen jetzt keine unüberlegten Experimente machen, sondern brauchen
       kluge Schritte. Natürlich sind regionale Öffnungsmodelle sinnvoll. Aber ich
       bin sehr zurückhaltend und skeptisch, jetzt einfach alles den Ländern
       freizugeben“, sagte Söder.
       
       Bund und Länder müssten weiter an einer gemeinsamen Grundphilosophie
       festhalten. „Denn eines ist klar, es kann schnell gehen. Heute alles gut,
       morgen ist man Hotspot.“ Corona bleibe weiter gefährlich, daher dürfe
       niemand in eine Öffnungshektik verfallen. „Wir müssen weiter Schritt für
       Schritt vernünftig agieren. Öffnen ja, aber mit Vernunft.“
       
       Zudem forderte Söder auch für Deutschland ein Schnelltestkonzept, „das
       langfristig trägt und in der Praxis umsetzbar ist. Dabei ist entscheidend
       zu klären, wie viele Schnelltests in kürzester Zeit für Deutschland
       mobilisierbar sind“, sagte er. Ferner brauche es zeitnah eine
       Schnelltest-App, mit der geklärt werden könne, wie ein selbst
       durchgeführter Schnelltest für das Gesundheitsamt eine nachprüfbare
       Grundlage sein könne. (dpa)
       
       Kostenlose Coronaschnelltests im Kreis Osnabrück 
       
       Der Landkreis Osnabrück weitet sein Angebot für kostenlose
       Coronaschnelltests aus. Fünf Standorte sollen zu den bereits seit 20.
       Februar betriebenen fünf dazukommen, wie ein Kreissprecher am Freitag
       mitteilte. Ab Samstag beziehungsweise Montag können sich Menschen, die im
       Kreis wohnen oder arbeiten, an den neuen Standorten testen lassen.
       
       Die Stadt Osnabrück bietet bereits seit 15. Februar kostenlose
       Corona-Antigen-Schnelltests an. Nach Angaben des niedersächsischen Städte-
       und Gemeindebundes (NSGB) gab es damals keine anderen Städte oder
       Landkreise in Niedersachsen, die kostenlose Tests in dem Umfang wie
       Osnabrück anbieten. Ob mittlerweile weitere dazugekommen sind, war weder
       dem NSGB noch dem Gesundheitsministerium bekannt.
       
       Das Angebot im Kreis Osnabrück richte sich an Bürgerinnen und Bürger, die
       beruflich oder ehrenamtlich viele Kontakte zu anderen Menschen haben und
       deshalb einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien, hieß es in der
       Mitteilung. Zur Zielgruppe gehören Beschäftigte in Kindertagesstätten,
       Märkten und Geschäften, aber auch Schülerinnen und Schüler im
       Präsenzunterricht. Interessierte können sich einmal in der Woche testen
       lassen. (dpa/lni)
       
       Studie – Biontech-Vakzin reduziert Ansteckungsrisiko 
       
       London, 26. Feb (Reuters) – Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer
       reduziert einer britischen Studie zufolge bereits bei einmaliger
       Verabreichung das Ansteckungsrisiko deutlich. Die Universität Cambridge
       legte am Freitag eine entsprechende Untersuchung vor, die aber noch nicht
       von anderen Wissenschaftlern unabhängig begutachtet wurde.
       
       Basis waren Tausende Coronatests, die standardmäßig bei Krankenhauspersonal
       in Cambridge durchgeführt wurden. Die Getesteten hatten keine Symptome. Die
       einen hatten eine Dosis des Biontech/Pfizer-Vakzins gespritzt bekommen, die
       anderen zu dem Zeitpunkt nicht.
       
       Die Untersuchung ergab, dass bei den ungeimpften Krankenhausbeschäftigten
       0,8 Prozent der Tests positiv ausfielen. Bei den Geimpften waren es dagegen
       lediglich 0,37 Prozent, wenn die Impfung weniger als zwölf Tage her war,
       beziehungsweise 0,2 Prozent, sofern die Impfung vor mindestens zwölf Tagen
       erfolgte. Die Zeitspanne gilt maßgeblich dafür, dass sich die Wirkung des
       Vakzins voll entfaltet.
       
       „Das sind großartige Nachrichten“, sagte Co-Studienleiter Mike Weekes. „Der
       Pfizer-Impfstoff bietet nicht nur Schutz vor einer Sars-Cov-2-Erkrankung,
       sondern trägt auch zur Infektionsvorbeugung bei, indem er die Möglichkeit
       einer Übertragung des Virus auf andere Personen verringert.“ Zuletzt hatte
       eine israelische Studie die hohe Wirksamkeit des Vakzins belegt.
       
       Auch unter realen Bedingungen habe der Impfstoff eine Wirksamkeit von 94
       Prozent, hieß es in der im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“
       veröffentlichten Auswertung der Daten von 1,2 Millionen Menschen. (Reuters)
       
       Nach Impf-Ärger: FDP-Abgeordneter Bombis tritt zurück 
       
       Nach Ärger um umstrittene Corona-Impfungen tritt der
       FDP-Landtagsagabgeordnete Ralph Bombis von seinen politischen Ämtern
       zurück. Das hat er dem Vorstand des FDP-Kreisverbands Rhein-Erft nach
       dpa-Informationen am Donnerstagabend mitgeteilt.
       
       Vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass der 49-jährige Bombis und
       seine Frau bereits gegen das Coronavirus geimpft worden waren. Bombis
       leitet drei Senioren- und Pflegeheime. Am Donnerstag habe er nun erfahren,
       dass Impfreste aus seinen Einrichtungen auch an Personen aus seinem engen
       persönlichen Umfeld verimpft worden seien, schrieb Bombis an den Vorstand.
       
       „Dieser neue Sachverhalt ist – unabhängig von einer rechtlichen Bewertung,
       die von anderen vorzunehmen ist – politisch von mir zu verantworten“, hieß
       es in der Erklärung des Abgeordneten aus Erftstadt, aus der am Freitag
       mehrere Medien zitierten. „Ich bitte noch einmal bei allen, die ich durch
       mein Verhalten verletzt habe, um Entschuldigung. Es tut mir aufrichtig
       leid“, schrieb Bombis.
       
       Er lege mit sofortiger Wirkung seine Ämter als Kreisvorsitzender, als
       Mitglied des FDP-Landesvorstands sowie als Bezirksvorstand der FDP Köln
       nieder. Bei der nächsten Landtagswahl werde er nicht mehr kandidieren. Eine
       Anfrage der dpa ließ Bombis am Freitag zunächst unbeantwortet.
       
       Seine eigene Impfung hatte er auf Twitter damit begründet, dass er
       regelmäßig in den Pflegeeinrichtungen sei und Bewohner und Mitarbeiter, mit
       denen er in Kontakt komme, schützen wollte. (dpa/lnw)
       
       In Österreich sind Coronavarianten auf dem Vormarsch 
       
       In Österreich ist laut Gesundheitsministerium inzwischen etwas mehr als
       Hälfte aller Neuinfektionen auf eine der grassierenden Coronavarianten
       zurückzuführen. „Die Mutationen, da sie stärker sind, scheinen sich sehr
       schnell durchzusetzen“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne)
       am Freitag.
       
       Österreich sei das einzige Land in Europa, das alle positiven
       PCR-Testergebnisse auf etwaige Virusvarianten überprüfe. Als Erfolg wertete
       der Minister, dass die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen kurz vor
       dem Abschluss stünden. Dadurch seien weniger schwere Krankheitsverläufe zu
       befürchten.
       
       Österreich sieht sich obendrein neben der Slowakei als das Land in Europa,
       das am meisten testet. Binnen 24 Stunden wurden laut Anschober zuletzt 223
       000 Antigen-Schnelltests und PCR-Tests gemacht. Die Zahl der täglichen
       Neuinfektionen war nach deutlichem Anstieg zuletzt auf 2093 gefallen. Die
       7-Tage-Inzidenz liegt bei rund 145 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner
       binnen einer Woche. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert derzeit
       bei rund 63.
       
       Am Montag will die österreichische Regierung entscheiden, ob nach dem
       Handel und den körpernahen Dienstleistungen in den nächsten Wochen auch die
       Hotels und die Gastronomie wieder öffnen dürfen. In diesem Fall wären
       negative Coronatests eine Voraussetzung für den Lokalbesuch.
       
       Die mit Experten auch aus Bund und Ländern besetzte Corona-Ampel-Kommission
       empfiehlt in ihrem jüngsten Bericht, bereits umgesetzte Lockerungsschritte
       ab einer österreichweiten 7-Tage-Inzidenz von mehr als 200 zu überprüfen
       und gegebenenfalls zurückzunehmen. „Die erneute Schließung von
       Bildungseinrichtungen sollte nur als Ultima Ratio in Betracht gezogen
       werden“, so die Kommission.
       
       Laut vorläufiger Statistik hat die Pandemie in Österreich die Sterblichkeit
       deutlich steigen lassen. 2020 starben 9 Prozent mehr Menschen als 2019.
       (dpa)
       
       Spahn: „Größtmögliche Umsicht und Vorsicht“ geboten 
       
       In der Diskussion über Lockerungen der strengen staatlichen Beschränkungen
       in der Coronapandemie hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor
       übereilten Entscheidungen gewarnt. „Ich empfehle uns allen größtmögliche
       Umsicht und Vorsicht“, sagte der CDU-Politiker am Freitag vor Journalisten
       in Berlin.
       
       Er verwies darauf, dass der von Bund und Ländern angestrebte Wert von 35
       Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche vielerorts noch nicht
       erreicht sei – und für viele Bundesländer derzeit auch nicht erreichbar
       sei.
       
       Spahn sagte, er wisse um die Ermüdung der Bürger nach dem wochenlangen
       Lockdown, ebenso um die Belastungen. Viele seien genervt. „Aber es nützt ja
       alles nichts. Das Virus ist da, und wir müssen damit umgehen“, sagte er.
       
       Spahn sagte, mit den nun in den meisten Ländern wieder teilweise geöffneten
       Schulen und Kitas werden täglich Millionen Menschen in Bewegung gesetzt.
       Dies sei richtig, schaffe aber auch neue Ansteckungsrisiken. Aus seiner
       Sicht gelte es, nun erst einmal zu schauen, wie sich dies auf die
       Infektionszahlen auswirke.
       
       Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt Hoffnungen auf sehr
       schnelle und umfassende Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen
       gedämpft. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte ebenfalls vor
       „Öffnungshektik“.
       
       Der Druck aus der Wirtschaft ist aber groß: Unter anderem der Handel
       fordert, die Wiedereröffnung der Innenstädte nicht von dem angestrebten
       Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche abhängig zu
       machen. Mehrere Bundesländer haben bereits für Anfang kommende Woche über
       Friseurläden hinaus die Öffnung etwa von Gartenmärkten und Blumenläden
       angekündigt. (dpa)
       
       Serbien verschärft Coronamaßnahmen fürs Wochenende 
       
       Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft Serbien die Maßnahmen
       gegen die Coronapandemie. Am kommenden Samstag und Sonntag dürfen
       Gaststätten und Einkaufszentren nur bis 14.00 Uhr geöffnet sein. Das
       beschloss der Krisenstab der Regierung am Freitag in Belgrad. An
       Tankstellen darf an den beiden Tagen nach 14.00 Uhr nur getankt werden. Am
       kommenden Montag will der Krisenstab erneut über die Maßnahmen beraten.
       
       Seit mehreren Monaten dürfen Gaststätten in Serbien ihre Gäste bis 20.00
       Uhr bedienen. In den letzten Wochen sind jedoch die Infektionszahlen
       deutlich gestiegen. Am Donnerstag waren in dem Balkanland 3588 neue Fälle
       verzeichnet worden. In der Vorwoche waren es am selben Wochentag 2467
       gewesen. Seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr starben in dem
       Sieben-Millionen-Einwohner-Land 4398 Menschen an den Folgen einer
       Corona-Infektion. (dpa)
       
       Tui-Chef: Sommerreisen mit Impfpass und Schnelltests 
       
       Die Vorbereitungen für Sommerurlaub unter Coronabedingungen sind nach
       Einschätzung des Tourismuskonzerns Tui auf einem guten Weg. „Reisen in
       Europa wird im Sommer 2021 möglich sein – sicher und verantwortungsvoll“,
       gab sich Tui-Chef Fritz Joussen am Freitag optimistisch.
       
       Insbesondere ein europaweiter Impfnachweis und Schnelltests könnten dabei
       helfen. „Mit einem EU-einheitlichen Nachweis kann die Politik jetzt eine
       wichtige Basis für das Reisen im Sommer schaffen“, sagte Joussen. Die
       Schnelltests seien ein zweiter Baustein, solange nicht alle geimpft sind.
       
       Am Donnerstag hatte der EU-Gipfel über die Einführung eines EU-Impfpasses
       für Reisen in Europa verhandelt. EU-Ratschef Charles Michel sagte, die 27
       Staaten näherten sich in ihren Vorstellungen immer weiter an. Welche Rechte
       an das gemeinsame Dokument geknüpft sind, werde jedes Land für sich
       entscheiden können. Die technische Entwicklung soll aber noch rund drei
       Monate dauern.
       
       Tui erklärte, der Konzern sei mit Blick auf die Sommersaison in enger
       Abstimmung mit den Urlaubsländern Spanien, Griechenland und Zypern. In den
       nächsten Wochen sollten die Gespräche auf weitere Länder am Mittelmeer
       ausgeweitet werden. Angesichts der Vorbereitung möglicher Lockerungen der
       Coronaregeln in Großbritannien, aber auch in Deutschland nehme die
       Nachfrage bereits zu. Aus dem Interesse am Urlaub würden wieder „Buchungen
       und Umsatz“, erklärte Joussen.
       
       Die Coronakrise hat Tui schwer getroffen. Seit dem Frühjahr 2020 hat der
       deutsche Staat den Konzern mit mehreren Milliardenhilfen vor dem
       wirtschaftlichen Untergang bewahrt. (dpa)
       
       Schnellere Corona-Impfungen in Härtefällen möglich 
       
       Menschen mit Vorerkrankungen und einem besonders hohem Gesundheitsrisiko
       können in Einzelfällen bevorzugt in den Impfzentren in Nordrhein-Westfalen
       geimpft werden. Das sei aber nur aufgrund von Einzelfallentscheidungen
       möglich, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Freitag mit.
       
       Voraussetzungen sind ein aktuelles Attest vom Arzt und ein Antrag. „Es gibt
       Menschen mit Vorerkrankungen, die sich in der Liste der
       Corona-Impfverordnung nicht wiederfinden“, sagte NRW-Gesundheitsminister
       Karl-Josef Laumann (CDU). Jetzt sei „ein im Grundsatz pragmatisches
       Verfahren“ geschaffen worden, das den Betroffenen „bestmöglich
       weiterhelfen“ solle. In Frage kämen zum Beispiel Personen, denen eine
       Chemotherapie bevorstehe. Zuerst hatte der WDR berichtet.
       
       Das Attest darf nicht vor dem 8. Februar datiert sein. Dann muss man einen
       Antrag auf vorgezogene Impfung inklusive Attest beim Kreis oder der
       kreisfreien Stadt stellen, wo man gemeldet ist. Bestehen Zweifel an der
       ärztlichen Beurteilung, kann die zuständige Behörde laut Ministerium den
       Antrag zur Prüfung an die Deutsche Rentenversicherung weiterleiten. Das
       Ergebnis der Prüfungen werde dem Antragsteller „zeitnah mitgeteilt“, hieß
       es. Ist es positiv, wird ein Impftermin im jeweiligen Impfzentrum
       vereinbart.
       
       Ausgenommen von dem Verfahren seien chronisch Kranke, die in der
       Corona-Impfverordnung des Bundes bereits genannt werden. Diese Menschen
       müssen laut Ministerium „keinen Antrag auf Einzelfallentscheidung“ stellen
       und erhalten ein gesondertes Impfangebot im März.
       
       Zu dieser Gruppe zählen etwa Menschen nach einer Organtransplantation sowie
       mit einer Demenz, geistigen Behinderung oder einer schweren psychiatrischen
       Erkrankung. Auch Personen mit chronischer Nierenerkrankung oder Asthma, mit
       HIV-Infektion oder Autoimmunerkrankungen gehören nicht zu den Einzelfällen.
       (dpa/lnw)
       
       Niedersachsen prüft längere Quarantäne wegen Mutation 
       
       Weil die ansteckendere britische Mutation des Coronavirus in Niedersachsen
       rasant um sich greift, prüft das Land ein Verschärfen der
       Quarantäne-Regeln. Infizierte und enge Kontaktpersonen müssten dann statt
       zwei künftig drei Wochen in Quarantäne, sagte ein
       Sozialministeriumssprecher am Freitag in Hannover.
       
       Die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen mit der britischen Variante
       verdoppele sich wöchentlich in Niedersachsen, über verlässliche Zahlen,
       welchen Anteil die Variante an den Infektionen hat, verfügt das Land noch
       immer nicht. In der Region Hannover etwa liegt sie bereits bei 50 Prozent.
       
       Bereits jetzt könnten Landkreise selber eine längere Quarantäne
       vorschreiben, wie dies der Kreis Leer entschied, sagte der Sprecher. Der
       Hintergrund sei, dass mit der britischen Variante infizierte Menschen
       länger als zwei Wochen ansteckend blieben. Ab wann verschärfte
       Quarantäne-Regeln, die sich dann auch auf aus dem Ausland einreisende
       Menschen beziehen könnten, in Niedersachsen möglicherweise eingeführt
       werden, konnte der Sprecher noch nicht sagen. (dpa/lni)
       
       „Corona-Einmalzahlung für Hartz IV nicht ausreichend“
       
       Die geplante Einmalzahlung von 150 Euro für Hartz-IV-Bezieher zum Ausgleich
       von zusätzlichen Kosten in der Coronapandemie wird von vielen Menschen als
       zu niedrig eingeschätzt. In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage im
       Auftrag des Paritätischen Gesamtverbands nannten 54 Prozent der Teilnehmer
       diese Höhe unzureichend. 68 Prozent vertraten die Ansicht, dass Menschen
       mit geringen Einkommen in der Coronakrise bisher insgesamt von der
       Bundesregierung nicht ausreichend unterstützt werden.
       
       Der Bundestag stimmt am Freitagmittag über das Vorhaben der Regierung ab,
       Bezieherinnen und Beziehern von Grundsicherungsleistungen wie Hartz IV eine
       Einmalzahlung von 150 Euro zu zahlen. Sie soll Pandemie-bedingte
       Zusatzkosten, etwa für Hygieneprodukte, zumindest teilweise ausgleichen.
       
       In der Erhebung ließ der Paritätische auch abfragen, wie viel Geld nach
       Ansicht der Teilnehmer ein alleinstehender Erwachsener im Monat benötigt,
       um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. 62 Prozent nannten demnach eine
       Summe von mehr als 446 Euro – dies ist der aktuelle Regelsatz in der
       Grundsicherung. Im Durchschnitt wurde das nötige Budget auf 573 Euro
       geschätzt.
       
       Für die Erhebung hatte das Meinungsforschungsunternehmen Forsa vom 12. bis
       18. Februar 1003 Menschen im Alter von über 18 Jahren befragt. (dpa)
       
       RKI: Selbsttests sind keine Wunderwaffe 
       
       Das Robert Koch-Institut hat vor einer Überschätzung von Selbsttests in der
       Pandemie-Bekämpfung gewarnt. „Selbsttests sind keine Wunderwaffe“, sagte
       RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. Die Erwartung, dass man sich für
       bestimmte Situationen „freitesten“ könne, sei nicht hundertprozentig zu
       erfüllen.
       
       Ein negatives Ergebnis sei eine Momentaufnahme und schließe eine Infektion
       nicht aus. „Man kann trotzdem infiziert sein und andere anstecken“, betonte
       er. Deshalb sei es wichtig, sich und andere auch weiter durch
       Abstandhalten, Maskentragen, Hygiene und Lüften zu schützen.
       
       Schnelltests seien aber ein Werkzeug bei der Eindämmung der Pandemie, sagte
       Wieler. Positiv sei, dass sie mehr Infektionen aufdecken würden. „Das
       mächtigste Werkzeug neben uns selbst sind die Impfungen“, sagte Wieler. Sie
       seien der direkte, gemeinsame Weg aus der Pandemie. (dpa)
       
       Spahn: „Noch liegt zu viel Impfstoff im Kühlschrank 
       
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Länder dazu angehalten, ihre
       Kapazitäten für die Corona-Impfungen zügig aufzustocken. „Noch liegt zu
       viel Impfstoff im Kühlschrank“, sagte der CDU-Politiker am Freitag vor
       Journalisten in Berlin. Nach seinen Worten werden bis Ende kommender Woche
       schon rund elf Millionen Impfdosen an die Länder ausgeliefert worden sein.
       Schon jetzt seien rund 5,7 Millionen Impfungen verabreicht worden.
       
       Spahn sagte, inzwischen hätten fast alle Bewohner von Pflegeheimen ein
       Impf-Angebot bekommen. Blicke man auf die Infektionszahlen in der
       Altersgruppe der Hochbetagten, gehe die Strategie auf, die besonders
       Verwundbaren zuerst zu impfen. Dies dauere, rette aber Leben. Grundsätzlich
       gelte: „Impfen ebnet den Weg aus der Pandemie, es wird aber gleichwohl kein
       Spaziergang.“
       
       Nach den Worten des Ministers sollen so bald wie möglich auch Arztpraxen in
       die Impfungen einbezogen werden. Dazu liefen Gespräche mit Großhändlern,
       Ärzten und Apotheken, etwa über Logistik und die Vergütung, sagte Spahn.
       
       Zu den neuen Coronaselbsttests, die bald überall im Handel erhältlich sein
       sollen, sagte Spahn, diese könnten dem Einzelnen „mehr Trittsicherheit“
       geben. Er erwarte, dass sie Teil des Alltags und zur Routine werden – etwa
       vor Besuchen in Restaurants oder bei Konzerten. Die PCR-Tests, also
       Labortests, blieben aber „der Goldstandard“.
       
       Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch über mögliche
       Öffnungsschritte sagte Spahn, „Vorsicht, Impfen, Testen“ seien wichtig auf
       diesem Weg.
       
       Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt aber Hoffnungen auf sehr
       schnelle und umfassende Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen
       gedämpft. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte vor
       „Öffnungshektik“.
       
       Der Druck aus der Wirtschaft ist aber groß: Unter anderem der Handel
       fordert, die Wiedereröffnung der Innenstädte nicht von dem angestrebten
       Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche abhängig zu
       machen. Mehrere Bundesländer haben bereits für Anfang kommende Woche über
       Friseurläden hinaus die Öffnung etwa von Gartenmärkten und Blumenläden
       angekündigt. (dpa)
       
       Maskenpflicht am Rheinufer auch für Jogger 
       
       Das „Verweil-Verbot“ und die verschärfte Maskenpflicht in der Düsseldorfer
       Altstadt und am Rheinufer hat auch Folgen für Jogger: Sie müssen dort am
       Wochenende Maske tragen. Das gehe aus der entsprechenden Allgemeinverfügung
       hervor, sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur.
       
       Die Promenade am rechten Rheinufer ist eine beliebte Strecke für Jogger und
       Radfahrer in der Landeshauptstadt. Während man auf dem Rad laut Stadt keine
       Maske tragen muss, gelte das „für Jogger allerdings wohl“, so der Sprecher.
       Die verschärfte Maskenpflicht startet am Freitag um 15.00 Uhr und geht bis
       in die Nacht. Am Samstag und Sonntag gilt das Gebot jeweils von 10.00 Uhr
       bis 1.00 Uhr nachts.
       
       Parallel hat die Stadt ein „Verweil-Verbot“ verhängt, nach dem man in dem
       Bereich und in den besagten Zeiten nicht länger stehen, sitzen oder sich
       auf eine Wiese legen darf. Gegen diese Verfügung, die mit den Masken nichts
       zu tun hat, liegt am Düsseldorfer Verwaltungsgericht bereits ein Eilantrag
       einer Privatperson vor. (dpa/lnw)
       
       Spahn: Impfstrategie geht bei Hochaltrigen auf 
       
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Erfolge der
       Corona-Impfstrategie in Deutschland bei den Hochaltrigen. Anfang Februar
       habe die Inzidenz in der Altersgruppe ab 80 Jahren noch bei 200 gelegen,
       inzwischen liege sie bei 70, sagte er am Freitag in Berlin. Das
       überproportionale Infektionsgeschehen, das dort lange zu beobachten war,
       nähere sich dem Schnitt insgesamt an.
       
       Es sei richtig gewesen, diejenigen, die von schweren Krankheitsverläufen
       besonders bedroht sind, zuerst zu impfen. „Das Risiko, an Corona zu
       erkranken, hat sich für unsere höchstbetagten Bürgerinnen und Bürger
       deutlich reduziert“, sagte Spahn.
       
       Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hob die
       gesunkene Fallzahl bei Hochaltrigen hervor. Das sei wahrscheinlich ein
       Effekt der Impfungen, sagte er. Die Inzidenz gibt die Zahl der
       Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an.
       
       Spahn zufolge haben inzwischen fast alle Bewohner von Alten- und
       Pflegeheimen in Deutschland ein erstes Impfangebot erhalten, viele seien
       auch bereits zum zweiten Mal geimpft. Mehr als 40 Prozent der bislang
       eingesetzten Impfdosen seien Über-80-Jährigen verabreicht worden.
       
       Insgesamt wurden den Angaben zufolge bis Donnerstag 5,7 Millionen Dosen
       verimpft. 4,5 Prozent der Bevölkerung seien einmal, rund zwei Prozent
       bereits zum zweiten Mal geimpft worden. Für die volle Wirksamkeit müssen
       bei allen bislang zugelassenen Impfstoffen zwei Dosen verabreicht werden.
       (AFP)
       
       RKI-Chef warnt vor dritter Coronawelle 
       
       Wenige Tage vor der nächsten Bund-Länder-Runde zur Coronapolitik hat der
       Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, große Vorsicht
       bei möglichen Öffnungsschritten angemahnt. Die Bürgerinnen und Bürger
       müssten im Umgang mit der Pandemie „weiter wachsam“ sein, „ansonsten
       steuern wir in eine weitere, in eine dritte Welle hinein“, sagte Wieler.
       
       Bei den Infektionszahlen gebe es derzeit eine Stagnation, sie sänken nicht
       weiter, sagte er. „Wir alle wollen unseren Alltag zurück“, sagte Wieler.
       „Das erreichen wir nur, wenn wir die Fallzahlen dauerhaft senken.“
       
       Der RKI-Präsident verwies darauf, dass es Hinweise auf erste messbare
       Positiv-Effekte der Impfkampagne gebe. Die Fallzahlen in der
       Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen nehme ab, sagte Wieler. „Das ist
       wahrscheinlich schon ein Effekt der Impfungen.“
       
       Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies in der gemeinsamen
       Pressekonferenz auf diese Entwicklung hin. In manchen Bundesländern sei
       bereits die Mehrheit der über 80-Jährigen geimpft, sagte er. Die Inzidenz
       in dieser Gruppe sei von fast 200 Fällen pro 100.000 Menschen binnen sieben
       Tagen im Februar auf nun 70 gesunken.
       
       Dies zeige, dass die Strategie zur Priorisierung der älteren Bürgerinnen
       und Bürger bei den Impfungen aufgehe, sagte der Minister. „Das dauert
       länger zu Beginn, aber es rettet Leben.“
       
       Auch Spahn warnte vor zu großen Hoffnungen auf Lockerungen bei den
       Bund-Länder-Gesprächen kommenden Mittwoch. Zwar gebe es „ein Bedürfnis“
       nach Schritten aus dem Lockdown, sagte er. Dabei müsse aber „behutsam“
       vorgegangen werden – und es bedürfe einer umfassenden Strategie: „Vorsicht,
       Impfen, Testen sind drei wichtige Bestandteile für unseren Weg.“ (AFP)
       
       EU-Politiker fordert Einreise-Stopp aus Mutationsgebieten 
       
       Der Vorsitzende der Christdemokraten im Europäischen Parlament, Manfred
       Weber, hat einen schnellstmöglichen Stopp der Einreisen aus
       Coronamutationsgebieten in den EU-Schengen-Raum verlangt. „Wir brauchen im
       Schengenraum unbedingt schnellstmöglich gemeinsame Standards, dass wir
       Hochrisikogebiete auf der Welt isolieren und die Einreise verhindern in der
       jetzigen Übergangszeit, wo die Mutanten eben die große Sorge sind“, sagte
       Weber am Freitag im Bayerischen Rundfunk. Dies sei die Aufgabe der
       Innenminister.
       
       „Das haben die Innenminister Europas leider bisher nicht geschafft und das
       wäre die prioritäre Aufgabe, das wäre die erste, die wir klären müssen.“
       Weiter merkte der CSU-Politiker kritisch an: „Man muss sich schon die Frage
       stellen, warum es der EU im Schengenraum nicht gelungen ist, die Mutanten
       von uns fern zu halten. Es gibt keinen gemeinsamen Standard in der EU. Man
       kann über Madrid einreisen und dann nach München weiterfahren.“
       
       Im Schengen-Raum haben 26 europäische Länder ihre Binnengrenzen für den
       freien und uneingeschränkten Personenverkehr abgeschafft, so dass dort in
       der Regel keine Personenkontrollen mehr stattfinden.
       
       Verständnis äußerte Weber für innereuropäische Grenzschließungen angesichts
       hoher Infektionszahlen, beispielsweise an der deutsch-tschechischen Grenze.
       Hier gehe es nicht um das Ob, sondern wie die Grenzschließungen umgesetzt
       würden. „Wir haben auf der tschechischen Seite sehr hohe Werte, wir haben
       einen eindeutigen Eintrag Richtung Deutschland in Sachsen und in Ostbayern.
       Und deswegen ist es auch berechtigt, dass man die Reisen auf das Minimum
       begrenzt.“ Dabei müsse die Grenze für die Lieferketten und die
       Arbeitspendler offen bleiben.
       
       „Wir brauchen Schengen-konforme Regelungen, und da muss jetzt in Berlin
       auch noch mal nachgearbeitet werden“, sagte Weber dem Sender Bayern 2. Der
       angekündigte Corona-Impfpass sei „überfällig“, damit sollte man „so schnell
       wie möglich starten“. (dpa)
       
       Hälfte aller Israelis mindestens einmal geimpft 
       
       Die Hälfte aller Israelis ist mindestens ein Mal gegen das Coronavirus
       geimpft worden. Dies ging am Freitag aus Daten des israelischen
       Gesundheitsministeriums hervor. Die Erstimpfung erhielten seit Beginn der
       Impfkampagne kurz vor Weihnachten demnach rund 4,7 Millionen Menschen, die
       Zweitimpfung etwa 3,3 Millionen. Nach Angaben des nationalen Statistikamtes
       lebten im Dezember 9,294 Millionen Menschen in Israel.
       
       Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu strebt die Impfung
       von mindestens 6,2 Millionen Menschen an. Israel ist ein sehr junges Land,
       rund 30 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre alt. Diese
       Altersgruppe kann bisher noch nicht geimpft werden.
       
       Trotz der Impfbemühungen lag die Zahl der Neuinfektionen zuletzt weiter auf
       hohem Niveau. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen 24
       Stunden 3782 neue Fälle registriert. Deutschland hat etwa neun Mal so viele
       Einwohner. Hier wurden zuletzt 9997 Neuinfektionen gemeldet. In Deutschland
       erhielten bislang etwa 3,8 Millionen Menschen eine Erst- und rund zwei
       Millionen Menschen auch eine Zweitimpfung. (dpa)
       
       Brasilien meldet mehr als 1.500 Coronatote an einem Tag 
       
       Brasilien hat die höchste Zahl an Coronatoten innerhalb von 24 Stunden seit
       Beginn der Pandemie gemeldet. 1.582 Menschen starben innerhalb eines Tages
       in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, wie brasilianische Medien am
       Donnerstagabend unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden meldeten.
       Insgesamt sind mehr als 250.000 Menschen in dem südamerikanischen Land an
       den Folgen von Covid-19-gestorben. Mehr als zehn Millionen Menschen sind
       infiziert. Damit ist Brasilien nach den USA das weltweit am stärksten von
       der Pandemie betroffene Land.
       
       Das Gesundheitswesen in ganz Brasilien ist an seiner Kapazitätsgrenze. In
       öffentlichen Krankenhäusern seien 91 Prozent der Intensivbetten belegt, in
       privaten Kliniken 100 Prozent, berichtet die Zeitung „Folha de São Paulo“.
       Die Pandemie breitet sich jetzt wieder in Metropolen wie São Paulo und Rio
       de Janeiro sowie im Süden des Landes aus. Als Grund wird die Mutation des
       Virus genannt.
       
       Während das 210-Millionen-Einwohner-Land gegen die Ausbreitung der Pandemie
       kämpft, hat der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro dazu aufgerufen,
       keine Masken zu tragen. Dabei zählte er in seinem wöchentlichen
       Video-Podcast angebliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen,
       Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel und beeinträchtigte Lernfähigkeit
       beim Masken-Tragen auf, ohne allerdings eine Quelle dafür zu nennen. Auf
       den Negativ-Rekord an Coronatoten ging er nicht ein. Bolsonaro, der selbst
       mit Corona infiziert war, hatte die Pandemie stets verharmlost und sich
       auch gegen Schutzmaßnahmen ausgesprochen.
       
       Mitte Januar startete in Brasilien die landesweite Impfkampagne mit dem
       Impfstoff Coronavac des chinesischen Herstellers Sinovac, der in
       Zusammenarbeit mit dem Institut Butantã in Brasilien hergestellt wird.
       Inzwischen sind bereits mehr als 6,3 Millionen Menschen geimpft. Als erstes
       wurden medizinisches Personal, ältere Menschen und Ureinwohner geimpft.
       (epd)
       
       Wegen Corona – Köln verbietet Auftritte von Straßenkünstlern 
       
       Köln (dpa/lnw) – In der Kölner Innenstadt dürfen ab sofort keine
       Straßenkünstler mehr auftreten. Damit sollten Menschenansammlungen
       verhindert werden, bei denen die Abstandsregeln zum Schutz vor der
       Ausbreitung des Coronavirus nicht sichergestellt werden könnten, teilte die
       Stadt Köln mit. Als Straßenkunst gälten Musik, Theater „und andere
       Darbietungen im öffentlichen Raum“.
       
       Das Verbot umfasse alle Fußgängerzonen in der City, den Rheingarten, die
       Hohenzollernbrücke sowie den Rheinboulevard. Auftritte dort seien montags
       bis donnerstags von 15.00 bis 22.00 Uhr und freitags bis sonntags von 10.00
       bis 22.00 Uhr untersagt. Mehrere Medien hatten am Freitag berichtet.
       (dpa/lnw)
       
       Vorsichtige Öffnung der Hamburger Schulen geplant 
       
       Tests, Wechselunterricht, Masken: Hamburgs Schulen sollen am 15. März für
       einzelne Klassenstufen wieder vorsichtig öffnen. Voraussetzung sei
       allerdings, dass die Infektionslage sich nicht erheblich verändere, sagte
       Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Freitag. Dann könnten nach den Ferien
       Grundschüler und Abschlussklassen der allgemeinbildenden und
       berufsbildenden Schulen in halbierten Klassen im Wechselmodell tageweise in
       der Schule lernen.
       
       „Um die Sicherheit zu erhöhen, wollen wir alle Schulbeschäftigten zwei Mal
       pro Woche kostenlos testen.“ Wenn genügend Tests zur Verfügung stehen,
       sollen nach Angaben von Rabe auch Schüler wöchentlich getestet werden.
       Außerdem müssen alle Masken tragen. Rabe betonte: „Die Präsenzpflicht
       bleibt aufgehoben, niemand wird gezwungen, in die Schule zu gehen.“
       (dpa/lno)
       
       „Ärzte ohne Grenzen“ befürchtet Coronadunkelziffern 
       
       Trotz steigender Coronazahlen ist nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ in
       den meisten Ländern Afrikas noch keine einzige Impfstoff-Dosis angekommen.
       „Südafrika hat eine sehr schwere erste und zweite Welle an Infektionen
       erlebt“, sagte der Berliner Intensivmediziner Tankred Stöbe, der bis vor
       kurzem im benachbarten Malawi für die Hilfsorganisation im Einsatz war, dem
       Evangelischen Pressedienst (epd). Das habe auch in Simbabwe und Sambia
       dramatische Auswirkungen.
       
       Kleine Mengen Coronavakzine treffen erst vereinzelt in afrikanischen
       Ländern ein, zum Beispiel aus China. Die internationale Covax-Initiative
       für arme Länder sandte am Mittwoch ein erstes Kontingent nach Ghana. Die
       Lage sei sehr unübersichtlich, sagte Stöbe. In den meisten Ländern wie
       Malawi oder eSwatini sei aber noch überhaupt kein Impfstoff angekommen. In
       ganz Afrika mit seinen 1,3 Milliarden Menschen wurden bisher 3,9 Millionen
       Coronafälle und mehr als 100.000 Tote gemeldet – etwa so viele wie allein
       in Frankreich (3,7 Millionen Infektionen und 85.000 Tote).
       
       Auch wenn die offiziellen Infektionszahlen in Afrika im internationalen
       Vergleich relativ niedrig seien, würden Corona-Impfstoffe dringend
       gebraucht, sagte Stöbe. „Die Realität sieht so aus, dass die meisten
       Menschen mit Covid-19 nicht in die Krankenhäuser kommen, sondern zu Hause
       leiden und sterben. Sie werden eben auch nicht getestet und gezählt.“ Das
       wahre Ausmaß der Pandemie in Afrika sei sehr viel größer als die
       offiziellen Zahlen zeigten: „Wir haben es mit einer ganz hohen Dunkelziffer
       zu tun.“
       
       Als großes Problem schilderte Stöbe, dass viele Menschen etwa in Malawi dem
       Gesundheitssystem nicht trauten und Krankenhäuser mieden, auch wenn sie
       schwer erkranken. „In einem wirtschaftlich so schwachen Land wie Malawi ist
       die Impfung die einzig sinnvolle Hoffnung“, betonte der Notfallarzt, der
       selbst geimpft ist und in Malawi medizinischer Koordinator des
       Covid-19-Einsatzes von „Ärzte ohne Grenzen“ in einem Krankenhaus in
       Blantyre war. Allerdings seien in afrikanischen Ländern auch große
       Vorbehalte gegen Impfungen zu befürchten, weil die Bevölkerung dem
       Gesundheitssystem vielfach misstraue. (epd)
       
       Günther: Impfnachweis für Inlandsreisen vorstellbar 
       
       Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hält es für denkbar,
       Inlandsreisen jenen Bürgern zu ermöglichen, die ihre Corona-Impfung mit
       einem Impfpass nachweisen können. „Ich kann mir das auf jeden Fall
       vorstellen“, sagte der CDU-Politiker in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“ am
       Freitag.
       
       „Ich glaube ohnehin, dass Öffnungen in dem Bereich nur möglich sind, wenn
       wir bestimmte Restriktionen machen.“ Den von der EU geplanten europäischen
       Impfpass bezeichnete er als sinnvolles Instrument. Sobald allen Bürgern ein
       Impfangebot gemacht worden sei, könne man mit Hilfe eines solchen Passes
       weitere Öffnungsschritte verantworten.
       
       Der Ministerpräsident sprach sich dafür aus, Lockerungen außerdem an den
       Einsatz von Schnelltests zu knüpfen. „Wenn die Schnelltests jetzt alle
       zugelassen werden, wenn das einfach handhabbar ist, kann das definitiv eine
       Möglichkeit sein, um weitere Öffnungsschritte überhaupt zu ermöglichen.“
       
       Vor der nächsten Bund-Länder-Runde am Mittwoch forderte Günther, dem
       Einzelhandel Lockerungsperspektiven zu geben, so wie verabredet. „Der
       Einzelhandel ist der Bereich, der jetzt auch früher geöffnet werden kann.“
       Falls die Infektionszahlen noch nicht ganz so niedrig seien, könnten Läden
       zwar noch nicht komplett aufmachen, zum Beispiel aber Shopping nach
       Terminvergabe anbieten. (dpa)
       
       Autoproduktion in Großbritannien eingebrochen 
       
       Wegen der Coronapandemie und den Folgen des Brexits ist die Autoproduktion
       in Großbritannien auch im Januar stark zurückgegangen. Etwas mehr als 86
       000 Fahrzeuge bedeuteten ein Minus von 27,3 Prozent im Vergleich zum
       Vorjahresmonat, teilte der Branchenverband SMMT am Freitag in London mit.
       Demnach war es der schlechteste Januar seit 2009 und der 17. monatliche
       Rückgang in Folge. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 habe die Branche
       Verluste von 11,3 Milliarden Pfund (12,97 Mrd Euro) erlitten.
       
       SMMT-Chef Mike Hawes forderte weitere finanzielle Hilfen der britischen
       Regierung. „So schnell wie möglich müssen wir aber unsere cooronasicheren
       Autohäuser wieder öffnen (…). Dies ist der schnellste Weg zur Erholung der
       britischen Automobilindustrie“, betonte Hawes.
       
       „Mehrere Faktoren, einschließlich der andauernden Auswirkungen der
       Pandemie, globaler Lieferkettenprobleme, längerer Stillstände und Störungen
       bei den neuen Handelsvereinbarungen nach dem Ende der Brexit-Übergangszeit,
       wirkten sich auf die Produktion aus“, betonte der Verband Society of Motor
       Manufacturers and Traders (SMMT). Immer noch gehen 80 Prozent der Fahrzeuge
       ins Ausland, allerdings gaben die Verkäufe in fast alle wichtigen Märkte
       deutlich nach.
       
       Deutlich zugelegt hat hingegen der Anteil alternativer Antriebe. Jedes
       vierte Auto sei batteriebetrieben, Plug-in-Hybrid mit Aufladung der
       Batterie von außen sowie klassischer Hybrid, in denen die Batterie oder
       etwa auch Bremskraft-Rückgewinnung den Verbrennungsmotor unterstützen.
       (dpa)
       
       Seniorenverbände fordern Rückkehr zur Normalität 
       
       Angesichts fortschreitender Corona-Impfungen in Pflegeeinrichtungen fordert
       die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso), die
       Kontaktbeschränkungen für die Bewohner möglichst schnell abzubauen. „Wenn
       alle Impfwilligen eines Alten- und Pflegeheims ein Impfangebot erhalten
       haben und eine Frist von zwei Wochen nach der letzten Impfung vergangen
       ist, muss der Normal-Alltag in der Einrichtung vollumfänglich und sofort
       garantiert werden“, erklärte der Bagso-Vorsitzende Franz Müntefering am
       Freitag in Bonn.
       
       In einem Schreiben an die Gesundheitsministerinnen und -minister fordern
       die Seniorenverbände, dass alle Bewohner täglich Besuch empfangen können,
       Besuche auf den Zimmern möglich sind und dass Bewohnerinnen und Bewohner
       auch untereinander Kontakt pflegen können. Auch der Deutsche Ethikrat habe
       empfohlen, die Sonderbelastungen für Menschen in Pflegeeinrichtungen für
       Geimpfte schnellstmöglich aufzuheben, hieß es.
       
       Um Menschen in Pflegeheimen zu schützen, die nicht geimpft werden möchten
       oder können, sind nach Ansicht der Organisation das Tragen von FFP2-Masken
       sowie Schnelltests für Personal und Besucherinnen und Besucher weiter
       erforderlich. Schnelltests müssten deshalb vor Ort und kostenfrei angeboten
       werden. (epd)
       
       Hongkonger Bevölkerung erhält Sinovac-Impfungen 
       
       In Hongkong haben erstmals Bürgerinnen und Bürger eine Coronavirus-Impfung
       erhalten. Das Mittel des chinesischen Herstellers Sinovac wurde am Freitag
       in Gemeinde- und Ärztezentren verabreicht. Vergangene Woche waren eine
       Millionen Dosen in der Sonderverwaltungszone eingetroffen. Zunächst wurden
       Regierungschefin Carrie Lam und andere Regierungsmitglieder geimpft – mit
       dem Ziel, öffentliches Vertrauen in den Impfstoff aufzubauen.
       
       Zuerst sollen Menschen über 60 Jahre und Mitarbeiter des Gesundheitswesens
       geimpft werden, etwa 2,4 Millionen Menschen stehen so in der ersten Reihe
       für eine Impfung. Am Ende soll das Programm allen 7,5 Millionen Einwohnern
       eine kostenlose Impfung anbieten. Nach Angaben der Regierung sind alle
       Termine der ersten zwei Wochen vergeben. Weitere 200 000 Termine sollen ab
       nächsten Montag offen für eine Buchung sein, wie der Minister für
       öffentliche Dienste, Patrick Nip, mitteilte.
       
       Eine im Januar veröffentlichte Umfrage der Universität Hongkong zeigte,
       dass die Mehrheit der Befragten in der Stadt Bedenken wegen der Wirksamkeit
       des chinesischen Vakzins hat. Der am Freitag geimpfte Bürger Billy Au
       zeigte sich dagegen zuversichtlich: In China gebe es viele Menschen, die
       chinesische Impfstoffe erhalten hätten. „Ich sehe nicht, warum ich es nicht
       nehmen sollte.“
       
       Ein Gremium von Hongkonger Experten hat beim Sinovac-Impfstoff eine
       Wirksamkeit von 62,3 Prozent festgestellt, sofern es in zwei Dosen im
       Abstand von 21 Tagen eingenommen wird. Eine Studie in Israel fand heraus,
       dass der ebenfalls in zwei Dosen verabreichte Impfstoff von Pfizer/Biontech
       eine Wirksamkeit von 92 Prozent hat. (AP)
       
       Wirtschaft dringt auf konkrete Öffnungsperspektive 
       
       Wirtschaftsverbände warnen Bund und Länder angesichts des wochenlangen
       Lockdowns vor schweren wirtschaftlichen Folgen und dringen auf ein
       konkretes Öffnungskonzept.
       
       Viele Unternehmen erhofften sich Hinweise, wie die zeitliche Perspektive
       konkreter als bisher eingeschätzt werden könne, damit mehr Planbarkeit und
       Berechenbarkeit möglich werden, heißt es in einer vom
       Bundeswirtschaftsministerium verfassten „Gesprächsgrundlage“ für Beratungen
       der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern an diesem Freitag. Das Papier
       lag der Deutschen Presse-Agentur vor.
       
       Zuvor hatten mehr als 40 Verbände Öffnungskonzepte an Wirtschaftsminister
       Peter Altmaier (CDU) übersandt. Der wochenlange Lockdown mit der Schließung
       etwa der Gastronomie und vieler Einzelhandelsgeschäfte war zuletzt von Bund
       und Ländern noch einmal bis zum 7. März verlängert worden. Kanzlerin Angela
       Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am kommenden
       Mittwoch darüber, wie es weitergeht.
       
       In dem Papier werden wesentlicher Feststellungen und Vorschläge der
       Verbände zusammengefasst. Die lange Dauer des derzeitigen Lockdowns habe
       erhebliche Auswirkungen auf betroffene Unternehmen und führe teilweise zu
       einer „drastischen Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Lage“, heißt es:
       „Dies führt in vielen Fällen zu einer Bedrohung ihrer wirtschaftlichen
       Existenz und zu der Gefahr eines längerfristigen Substanzverlustes der
       deutschen Volkswirtschaft: Arbeitsplatzverluste, Insolvenzen, weniger
       Ausbildungsplätze, rückläufige Zahl von Neugründungen,
       Attraktivitätsverlust vieler Innenstädte wären die Folge.“
       
       Aus diesen Gründen hielten alle beteiligten Verbände eine „klare und
       planbare Perspektive“ für die Öffnung der geschlossenen Unternehmen für
       notwendig. Alle Beteiligten seien sich einig, dass die Verfügbarkeit einer
       ausreichenden Zahl von Antigen-Schnelltests beziehungsweise von Selbsttests
       einen entscheidenden Beitrag zur Ermöglichung von Öffnungen leisten könne.
       (dpa)
       
       Borjans: So schnell wie möglich raus aus dem Lockdown 
       
       Der SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans hat eine möglichst rasche
       Beendigung des derzeitigen Lockdowns gefordert. Aus ihm müsse man „so
       schnell wie möglich heraus“, sagte er am Freitag im ZDF-“Morgenmagazin“.
       „Die Innenstädte verändern sich, wir haben drohende Insolvenzen.“
       Allerdings dürfe Deutschland nicht in „Hip-Hop-Geschichten“ wie andere
       Länder verfallen, also schnelle Öffnungen und Schließungen veranlassen.
       
       „Wir müssen Schritt für Schritt Orientierung geben. Wir müssen gucken, ob
       wir von dem Inzidenzwert 35 runterkommen können“, betonte Borjans.
       Entscheidend hierfür sei der Impffortschritt bei den gefährdeten
       Altersgruppen. Zu dem umstrittenen Impfstoff Astrazeneca bemerkte der
       SPD-Chef: „Astrazeneca hat eine gute Wirkung und es sollte nicht so sein,
       dass daraus ein Ladenhüter wird.“
       
       Das Präparat hat in der Öffentlichkeit mit einem Imageproblem zu kämpfen,
       weil es unter anderem eine etwas schwächere Wirksamkeit als andere hat und
       in Deutschland nur für unter 65-Jährige verwendet werden kann. Dadurch ist
       es schon zu vielen Impftermin-Absagen gekommen und das Vakzin blieb
       mancherorts liegen. Borjans zufolge darf das in der Pandemie nicht
       passieren. Verantwortliche sollten sicherstellen, „dass der Impfstoff auf
       Deutsch gesagt nicht vergammelt“.
       
       Daher forderte der SPD-Chef in puncto Impfreihenfolge mehr Flexibilität.
       Zwar sollten die gefährdeten Altersgruppen zuerst geimpft werden können,
       „aber bevor Impfstoff schlecht wird, muss er denen zur Verfügung gestellt
       werden können, mit denen wir auch Masse erreichen können“. (dpa)
       
       Corona in den USA: Rund 75 000 Neuinfektionen 
       
       In den USA ist die Zahl der täglich erfassten Coronaneuinfektionen im
       Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen. Die Behörden meldeten am
       Donnerstag 75 176 neue Fälle, wie aus den Daten der
       Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Freitagmorgen (MEZ)
       hervorging. Am Donnerstag der Vorwoche waren noch 69 266 neue Infektionen
       gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord war am 2. Januar mit 299 786
       neuen Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden.
       
       Die Zahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer
       Corona-Ansteckung ging im Wochenvergleich leicht zurück. Sie lag laut JHU
       am Donnerstag bei 2237. Am gleichen Tag der Vorwoche waren 2451 Todesfälle
       gemeldet worden. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4407
       Toten verzeichnet.
       
       In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 28,4
       Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 508 000
       Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem
       anderen Land der Welt.
       
       Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher
       einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde
       CDC oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden
       die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber
       auch die der Toten – nachträglich aktualisiert.
       
       Bislang haben in den USA rund 46 Millionen Menschen die erste Impfung gegen
       das Virus erhalten, rund 21,5 Millionen schon beide Impfdosen, wie aus
       Daten des CDC von Donnerstagabend (20 Uhr Ortszeit) hervorgeht. Es sind
       zwei Impfstoffe zugelassen: Biontech/Pfizer sowie das Mittel von Moderna.
       (dpa)
       
       Tempo beim Impfen ist entscheidend 
       
       Schnelle Fortschritte beim Impfen sind für den Virologen Christian Drosten
       der entscheidende Faktor für den Weg raus aus der Pandemie. „Es geht auf
       der organisatorischen Ebene, auf der logistischen Ebene jetzt um die
       Wurst“, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité in der am
       Freitag veröffentlichten Jubiläumssendung des „Coronavirus-Update“. Der
       Podcast von NDR Info wurde vor einem Jahr zum ersten Mal ausgestrahlt.
       
       Impfstoff werde bald in erheblichen Mengen zur Verfügung stehen. Das
       Vertrauen in die Vakzine werde wachsen. „Ich bin mir ganz sicher, dass ganz
       große Kreise in der Bevölkerung sich bereitwillig impfen lassen würden. Da
       ist aber sehr viel zu organisieren“, sagte Drosten.
       
       „Ich glaube, es ist ein bisschen naiv, zu denken, dass das alles so schön
       der Reihe nach wie am Schnürchen klappt.“ Für Drosten ist klar: „Wir kommen
       nur über diesen Weg aus der Pandemie raus.“ Entscheidend sei der
       Zeitkorridor: „Schaffen wir das im Groben bis zum Sommer oder dauert das
       eben doch bis zum Ende des Jahres.“
       
       Am 26. Februar 2020 ging der Podcast „Das Coronavirus-Update“ an den Start.
       Seither wurden 77 Folgen produziert, die nach NDR-Angaben rund 86 Millionen
       Mal abgerufen wurden.
       
       Der Podcast wurde unter anderem mit zwei Grimme-Online-Awards und dem Georg
       von Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus ausgezeichnet. Drosten
       wechselt sich seit Herbst mit Sandra Ciesek ab, der Leiterin des Instituts
       für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Die neuen
       Folgen sind immer dienstags ab etwa 17 Uhr abrufbar. (dpa)
       
       Spätestens ab Mai soll in Arztpraxen geimpft werden 
       
       Spätenstens ab Mai soll auch in den Arztpraxen der Biontech-Impfstoff gegen
       das Coronavirus geimpft werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
       erwartet „einen Impfstart für die Praxen in den nächsten sechs bis acht
       Wochen“, wie ein KBV-Sprecher der „Rheinischen Post“ vom Freitag sagte.
       Nach Angaben des Apothekerverbands Nordrhein stehen allein in
       Nordrhein-Westfalen 4000 Apotheken bereit, die niedergelassenen Ärzte ab
       Mai mit Impfstoff zu versorgen.
       
       Der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet in zwei
       Monaten aufgrund der „Schwemme an Impfstoffen“ mit einer Überforderung der
       Impfzentren. „Wir werden in zwei Monaten sehr viel mehr Impfstoff in
       Deutschland haben, als die bisherigen Impfzentren verimpfen können“, sagte
       er am Freitag im Interview mit den Fernsehsender RTL und ntv.
       
       Er dringt daher auf Konzepte, wie etwa der Impfstoff zu den Hausarztpraxen
       transportiert werden kann. „Das alles muss jetzt geplant werden und ich
       sehe schon jetzt mit Grausen, wie wir dann wieder von einer Ad-Hoc-Lösung
       in die nächste Ad-Hoc stolpern, weil es keinen präzisen Plan gibt“, sagte
       Montgomery. (AFP)
       
       Habeck fordert klare Teststrategie des Bundes 
       
       Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck mahnt in der Debatte über ein
       mögliches Herunterfahren der Corona-Eindämmungsmaßnahmen zur Vorsicht.
       
       In seiner Heimatstadt Flensburg mit sehr hohen Infektionszahlen sei zu
       sehen, was die Virusmutanten anrichten könnten, sagte er der „Stuttgarter
       Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ vom Freitag. „Deswegen dürfen
       wir trotz aller Not dem großen Bedürfnis nach Lockerungen nicht vorschnell
       nachgeben.“
       
       Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und
       Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Mittwoch über das
       weitere Vorgehen in der Coronakrise beraten. Dabei soll auch die Frage
       besprochen werden, welche Rolle Schnelltests spielen sollen.
       
       Diese sollen nach dem Willen der Bundesregierung in der ersten Märzhälfte
       überall kostenlos verfügbar gemacht werden. Seit Mittwoch sind zudem auch
       Schnelltests für den Eigengebrauch durch Laien zugelassen.
       
       „Um massenhaft Tests, auch die Selbsttests, zu produzieren, brauchen die
       Unternehmen staatliche Abnahmegarantien“, sagte dazu Habeck. Notwendig sei
       auch eine klare, umsetzbare Teststrategie des Bundes – „sonst geht es
       drunter und drüber“. (AFP)
       
       ZDF-Umfrage: Mehrheit für Lockerungen 
       
       Eine Mehrheit der Deutschen findet laut ZDF-“Politbarometer“, dass es Zeit
       für Lockerungen bei den Coronamaßnahmen ist. Der am Freitag
       veröffentlichten Umfrage zufolge sind 56 Prozent der Ansicht, dass es jetzt
       zu Lockerungen kommen soll, 41 Prozent lehnen das ab.
       
       Zwar halten weiterhin die meisten Befragten die geltenden Coronaregelungen
       für gerade richtig (55 Prozent). Der Anteil derer, die diese übertrieben
       finden, ist mit 23 Prozent jedoch deutlich gestiegen. Im Januar waren es
       noch 14 Prozent. Nur noch 18 Prozent sind für strengere Maßnahmen. Im
       Januar waren es 28 Prozent.
       
       Eine Einschränkung machen die Befragten jedoch: Sollte es zu einer dritten
       Welle, also zu deutlich höheren Infektionszahlen kommen, befürworten nur
       noch 21 Prozent eine Lockerung der Coronamaßnahmen. Wenn es darum geht, für
       welche Bereiche es als nächstes Lockerungen geben soll, haben für 40
       Prozent die Geschäfte oberste Priorität. 22 Prozent wollen als erstes
       Erleichterungen bei den geltenden Kontaktbeschränkungen, 20 Prozent bei
       Sport, Kultur und Freizeit und 15 Prozent bei den Restaurants.
       
       Die Öffnung der Grundschulen und Kitas unterstützen 44 Prozent der
       Befragten, 26 Prozent hätten sich sogar die Öffnung aller Schulen
       gewünscht. Nur für 26 Prozent hätten die Schulen noch länger geschlossen
       bleiben sollen. Auch dass Lehrkräfte in Grundschulen und Beschäftigte in
       Kindertagesstätten früher als bisher geplant geimpft werden sollen, findet
       mit 88 Prozent breite Zustimmung.
       
       Mit dem Krisenmanagement von Bund und Ländern zeigen sich 52 Prozent der
       Befragten zufrieden, 43 Prozent stellen den politischen
       Entscheidungsträgern in Sachen Corona ein schlechtes Zeugnis aus. Für die
       repräsentative Erhebung befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in
       der Zeit vom 23. bis 25. Februar zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.
       (epd)
       
       Israel: Hunderte verstoßen gegen Coronaregeln 
       
       Bei Feiern anlässlich des jüdischen Karnevalsfestes Purim haben in Israel
       nach Angaben der Polizei Hunderte gegen Coronaregeln verstoßen. In
       Jerusalem lösten Beamte eine Party mit rund 250 Teilnehmern in einem Hotel
       auf, wie die Polizei am Freitag mitteilte. An anderen Orten der Stadt
       wurden demnach weitere Feiern mit jeweils Dutzenden Gästen beendet.
       
       Aus Sorge vor einer Zunahme von Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat die
       Regierung anlässlich des Purim-Festes von Donnerstagabend bis Sonntagmorgen
       nächtliche Lockdowns verhängt. Man darf sich dann nicht weiter als 1000
       Meter von seiner Wohnung entfernen und auch nicht andere Haushalte
       besuchen. Partys dürfen nicht während der Lockdown-Stunden gefeiert werden.
       
       Vor einem Jahr hatten sich viele Menschen in Israel auf Karnevalsfeiern
       angesteckt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte vor dem diesjährigen
       Fest an die Bürger appelliert, sich an die Regeln zu halten. Trotz rascher
       Impfkampagne verharrte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt auf einem hohen
       Niveau. (dpa)
       
       Weil: Mehr Freiheiten auch für Getestete 
       
       Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat angeregt, in der
       Coronapandemie nicht nur geimpften Menschen, sondern auch aktuell
       Getesteten mehr Freiheiten zu geben. „Wir können nicht nur an die
       einstweilen wenigen Glücklichen, die geimpft sind, denken“, sagte der
       SPD-Politiker der „Braunschweiger Zeitung“ (Freitag). An einer solchen
       Perspektive etwa für Gastronomen und Einzelhändler „müssen wir hart
       arbeiten“. Es sei klar, dass man weiter Maske tragen, Abstand halten und
       Hygienekonzepte beachten müsse.
       
       Dennoch eröffne sich mit Impfen, Testen und Schutzmaßnahmen wieder deutlich
       mehr Spielraum, sagte Weil. „Das bloße Warten auf Inzidenzwerte unter 35
       bringt uns nicht voran.“ Er verwies auf Schnelltests, die wesentlich
       anwendungsfreundlicher seien. Mit Hilfe der Coronawarn-App könnten Impfung
       und Schnelltests gebündelt und angezeigt werden.
       
       „Wir wollen in Niedersachsen sehr schnell in den Schulen und Kitas mit dem
       Testen beginnen. So können wir dann sukzessive Kitas und Schulen weiter
       öffnen“, sagte der Politiker. „Aber wenn wir mehr testen, müssen wir uns
       auch auf höhere Infektionszahlen einstellen. Wer mehr sucht, findet mehr.“
       (dpa)
       
       Österreichs Kanzler für einheitliche Grenzregelungen 
       
       Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz dringt auf eine
       einheitliche Grenzregelung in der Europäischen Union. „Ich hoffe, dass
       Europa bald ein einheitliches Vorgehen an den Grenzen zustande bringt“,
       sagte er dem „Münchner Merkur“ (Freitag). „Es gibt ja auch in Deutschland
       unterschiedlich strenge Grenzregelung, je nach Himmelsrichtung.“
       
       Es sei sinnvoll, in Pandemiezeiten „auf ein Sicherheitsnetz mit Tests,
       Masken und anderem“ zu setzen, sagte Kurz. „Aber Maßnahmen, die dazu
       führen, dass der Binnenmarkt gefährdet wird, Menschen nicht mehr zu ihrem
       Arbeitsplatz kommen und Familien auseinandergerissen werden, halte ich
       nicht für sinnvoll.“
       
       Sauer auf Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der nach der
       Ausbreitung einer Coronamutation im österreichischen Bundesland Tirol
       Grenzschließungen gefordert hatte, sei er nicht, versicherte Kurz. „Alle
       Politiker sind in einer extrem herausfordernden Situation. Es wäre gut,
       wenn wir Regelungen bekommen, die mehr Sicherheit bieten – das wollen wir
       alle -, aber gleichzeitig nicht unnötige Bürokratie und Unverständnis bei
       der Bevölkerung mit sich bringen.“ (dpa)
       
       Ab Mai soll auch in Arztpraxen Biontech geimpft werden 
       
       Haus- und Fachärzte werden spätestens ab Mai Bürger auch mit
       Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus impfen können. Die Kassenärztliche
       Bundesvereinigung (KBV) erwartet „einen Impfstart für die Praxen in den
       nächsten sechs bis acht Wochen“, wie ein KBV-Sprecher der in Düsseldorf
       erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitag) sagte.
       
       Apotheken und Großhandel haben demnach ein Vertriebskonzept für den
       empfindlichen Stoff vorgelegt. „Die 4.000 Apotheken in NRW stehen bereit,
       die niedergelassenen Ärzte ab Mai mit Impfstoff auch von Biontech zu
       versorgen“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der
       Zeitung.
       
       Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium ist dem Bericht zufolge
       zuversichtlich, „zeitnah ein Konzept zur Verimpfung in den Hausarztpraxen
       vorlegen beziehungsweise einen entsprechenden Erlass dazu veröffentlichen
       zu können“. (epd)
       
       Biden feiert 50 Millionen Impfungen seit Amtsbeginn 
       
       US-Präsident Joe Biden hat 50 Millionen Corona-Impfungen seit seinem
       Amtsantritt gefeiert. „Je mehr Leute wir impfen, desto schneller werden wir
       diese Pandemie besiegen“, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Bei
       diesem Anlass wurden zwei Feuerwehrleute, eine Verkäuferin und eine
       Schulrätin vor laufender Kamera geimpft, um die Sicherheit der
       verabreichten Mittel zu demonstrieren. Erst drei Tage zuvor hatte Biden an
       den 500 000. Todesfall mit dem Virus erinnern müssen.
       
       Biden hat versprochen, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100
       Millionen Impfungen verabreichen zu lassen. „50 Millionen Spritzen in 37
       Tagen. Wir sind Wochen vor dem Zeitplan“, sagte er. Bis zum späten Frühjahr
       solle genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, damit alle geimpft werden
       können, die dies wünschen.
       
       Die Impfkampagne in den USA läuft seit Dezember. Mehr als 45 Millionen
       Menschen haben bislang mindestens eine Spritze erhalten, mehr als 20
       Millionen auch die notwendige zweite Dosis.
       
       Biden kündigte ein großes Aufklärungsprogramm an, um möglichst viele Leute
       zu einer Impfung zu bewegen. Ziel sei es, 80 Prozent der Erwachsenen zu
       impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen und die Pandemie zu beenden.
       (AP)
       
       Söder warnt vor „Blindflug“ bei Lockerungen 
       
       Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor den
       Bund-Länder-Beratungen zur Coronapandemie am nächsten Mittwoch vor einem
       „Blindflug“ beim Hochfahren des öffentlichen Lebens. „Wir wollen
       schrittweise öffnen, aber mit Vernunft und Vorsicht“, sagte Söder dem
       „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). „Ein Rückfall wäre der denkbar
       schlechteste Weg. Die Politik darf jetzt nicht die Nerven verlieren“,
       warnte er.
       
       Das Instrument zu Steuerung seien die Inzidenzzahlen. „Eine intelligente
       Öffnungsmatrix sollte sich an den Zahlen von 35 und 50 Neuinfektionen pro
       100.000 Einwohner in sieben Tagen orientieren“, sagte der CSU-Vorsitzende.
       Diese Werte stünden aus gutem Grund fest.
       
       „Die Öffnungen müssen dann nach Daten und nicht nach einem Datum erfolgen“,
       erläuterte Söder: „Das muss verständlich und für alle nachvollziehbar
       sein.“ Skeptisch äußerte er sich zu den in einigen Ländern erarbeiteten
       Stufenplänen: „Bei einem Stufenplan muss man aufpassen, dass am Ende nicht
       ein Datum alle nächsten Schritte bestimmt.“
       
       Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck sagte der „Stuttgarter Zeitung“ und
       den „Stuttgarter Nachrichten“ (Freitag) mit Verweis auf die ansteckenderen
       Virusmutationen, die Politik dürfe dem großen Bedürfnis nach Lockerungen
       nicht vorschnell nachgeben. „Verstärktes Impfen und Testen könnte helfen“,
       sagte er. Dafür seien aber zwei Dinge nötig.
       
       „Um massenhaft Tests, auch die Selbsttests, zu produzieren, brauchen die
       Unternehmen staatliche Abnahmegarantien“, sagte Habeck. Notwendig sei auch
       eine klare, umsetzbare Teststrategie des Bundes, sonst gehe „es drunter und
       drüber“. (epd)
       
       Knapp 10.000 Coronaneuinfektionen in Deutschland 
       
       In Deutschland sind binnen eines Tages fast 10.000 Neuinfektionen mit dem
       Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am
       Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte,
       wurden 9997 neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte
       Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut etwas an und liegt nun bei 62,6. Am
       Donnerstag hatte der Wert 61,7 betragen.
       
       Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit
       Beginn der Pandemie wuchs den Angaben zufolge auf 2.424.684. Laut RKI
       wurden ferner 394 Todesfälle im Zusammenhang mit einer
       Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der
       erfassten Coronatoten in Deutschland erhöhte sich damit auf 69.519. Die
       Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI
       mit rund 2,236 Millionen.
       
       Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt seit mehreren Tagen um die Marke 60.
       Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns war der Wert
       wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder
       stieg, dann erneut sank und nun den zweiten Tag in Folge wieder zunahm.
       
       Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen
       pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Die Inzidenz ist ein
       wesentlicher Maßstab bei der Verhängung oder Lockerung von
       Coronarestriktionen. Ziel von Bund und Ländern ist es, den Wert auf unter
       35 zu drücken. Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und
       die Länderchefs über das weitere Vorgehen in der Coronapandemie beraten.
       (AFP)
       
       26 Feb 2021
       
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