URI: 
       # taz.de -- Aktuelle Nachrichten zu Afghanistan: Zahl der Toten steigt immer weiter
       
       > Deutsche Helfer sehen kaum noch Chancen, Ortskräfte außer Landes zu
       > bringen. Unicef fordert besseren Schutz von Kindern. Medizinisches
       > Material wird knapp.
       
   IMG Bild: Luftbrücke beendet. Ein Airbus der Bundeswehr in Taschkent
       
       ## Zahl der Opfer steigt auf 182 Menschen
       
       Die Zahl der Opfer nach den Anschlägen in Kabul ist nach Angaben aus
       afghanischen Behördenkreisen drastisch angestiegen. 169 Afghanen seien ums
       Leben gekommen, sagten zwei Gewährsleute amFreitag der Nachrichtenagentur
       AP. Zuvor war von 72 Toten die Rede. Zusätzlich wurden 13 US-Soldaten
       getötet. (ap)
       
       ## Kaum noch Chancen für Ortskräfte
       
       Das Patenschaftsnetzwerk [1][Afghanische Ortskräfte] sieht kaum noch
       Chancen, die ehemaligen Helfer der deutschen Truppen noch aus Kabul zu
       evakuieren. „Die Möglichkeit für Ortskräfte Deutschlands rauszufliegen, ist
       jetzt … nicht mehr vorhanden“, sagte der Leiter der Organisation, Marcus
       Grotian, im Interview mit Reuters TV am Freitag.
       
       Alle seien nach dem Ende der deutschen Luftbrücke und den Anschlägen vom
       Donnerstag „verbittert und frustriert und auch hoffnungslos, denn so
       richtig, wie es jetzt weitergehen soll, wissen sie alle nicht“. Wichtig für
       eine Ausreise seien vor allem Papiere wie ein Visum und ein gültiger
       Reisepass. „Schnell und einfach wird es da gar nichts geben“, sagte
       Grotian.
       
       Die Bundeswehr hatte am Dienstag ihren Evakuierungseinsatz am Flughafen
       Kabul beendet. Laut Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer flog
       die Bundeswehr insgesamt 5.347 Menschen aus mindestens 45 Nationen aus.
       Darunter waren demnach rund 500 Deutsche und mehr als 4.000 Afghanen.
       Grotian geht davon aus, dass noch mindestens 5.000 ehemalige Helfer der
       Deutschen und deren Kernfamilie in Kabul sind und sich die Menschen in
       großer Gefahr befinden. (reuters)
       
       ## Schutz für afghanische Sikhs und Hindus gefordert
       
       Menschenrechtler fordern die Bundesregierung auf, sich auch nach dem Ende
       der Luftbrücke nach Afghanistan für die Evakuierung und Aufnahme von rund
       170 Hindus und Sikhs einzusetzen, die sich noch in Kabul befinden.
       Deutschland und seine Partnerländer hätten neben dem Schutz von Ortskräften
       und Menschenrechtlern auch eine Verpflichtung zum Schutz von religiösen und
       ethnischen Minderheiten, teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
       am Freitag in Göttingen mit.
       
       „Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass die wenigen in Kabul
       verbliebenen Hindus und Sikhs das Land sicher verlassen können und hier in
       Deutschland Schutz bekommen“, sagte GfbV-Referent Hanno Schedler. Die
       bereits in Deutschland lebenden afghanischen Hindus und Sikhs müsse das
       Bundesinnenministerium in konsularischen Fragen unterstützen, weil die
       diplomatische Vertretung Afghanistans derzeit nicht arbeite.
       
       Neben den Taliban stelle der sogenannte Islamische Staat (IS) eine
       existenzielle Bedrohung für religiöse und ethnische Minderheiten in
       Afghanistan dar, ergänzte Schedler. Schiitische Hazara, [2][Hindus und
       Sikhs seien in den vergangenen Jahren immer wieder Opfer von Anschlägen
       geworden.] Im März 2020 habe ein IS-Kommando einen Sikh-Tempel in Kabul
       überfallen und mindestens 25 Gläubige getötet. Von rund 250.000 Sikhs, die
       in den 1980er Jahren in Afghanistan lebten, seien nur noch wenige Hundert
       dort – die meisten seien geflohen. (epd)
       
       ## Unicef sorgt sich um Kinder und Frauen in Afghanistan
       
       Die Kinderhilfsorganisation Unicef hat angesichts der Lage in Afghanistan
       einen besseren Schutz von Kindern gefordert. „Unicef ist zutiefst besorgt
       um die Sicherheit von Kindern und den Anstieg der schweren Übergriffe gegen
       Kinder in den letzten Wochen“, teilte der Afghanistan-Vertreter der
       Organisation, Hervé Ludovic, am Freitag mit. „Wir fordern alle Parteien
       dazu auf, sicherzustellen, dass Frauen und Kinder jederzeit geschützt
       sind.“ Den Angehörigen des verheerenden Anschlags in Kabul spreche man sein
       tiefstes Beileid aus.
       
       Seit Beginn dieses Jahres wurden nach UN-Angaben mehr als 550 Kinder in
       Afghanistan getötet und mehr als 1.400 verletzt. Fast zehn Millionen Kinder
       sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. (dpa)
       
       ## Medizinisches Material reicht nur noch wenige Tage
       
       In Afghanistan wird das medizinische Material zur Versorgung der
       Bevölkerung knapp. Geplante Versorgungsflüge der
       Weltgesundheitsorganisation (WHO) konnten wegen der Sicherheitslage nicht
       stattfinden, wie Rick Brennan, WHO-Nothilfekoordinator für die Region, am
       Freitag per Video zu Journalisten in Genf sagte. „Die Vorräte reichen nur
       noch für ein paar Tage“, sagte Brennan.
       
       Die WHO versuche, mit Unterstützung Pakistans den Flughafen von
       Mazar-i-Scharif zu erreichen. Flüge waren für Anfang kommender Woche
       geplant. Ein große Hürde seien die Kosten: Die Preise für die Versicherung
       solcher Flüge sei in nie da gewesene Höhen geschnellt, sagte Brennan. Knapp
       werde praktisch alles: Material zur Versorgung von Verletzungen, zur
       Behandlung von Unterernährten und Arzneimittel für chronisch Kranke.
       
       Nahe Masar-i-Scharif war der deutsche Stützpunkt zur Unterstützung des
       Nato-Einsatzes. Die letzten deutschen Soldaten zogen im Juni ab.
       
       Als Lichtblick bezeichnete Brennan die Tatsache, dass 97 Prozent der rund
       2.200 Gesundheitseinrichtungen, die die WHO unterstützt, weiter
       funktionierten. Allerdings blieben den Kliniken hier und da sowohl Frauen
       und Kinder als Patienten als auch weibliches Personal fern. Nach ersten
       Eindrücken gehe das auf Angst und Vorsicht der Frauen zurück. Es gebe
       bislang keine Berichte, dass sie von den machthabenden islamistischen
       Taliban am Besuch der Kliniken gehindert werden. Unter den Evakuierten und
       Geflüchteten sei auch Gesundheitspersonal, sagte Brennan. Der Verlust von
       Fachkräften sei ein enormes Problem für alle. (dpa)
       
       ## Deutschland tut zu wenig
       
       Einer Umfrage des ZDF-Politbarometers zufolge sagen 57 der Befragten:
       Deutschland tut zu wenig für Ortskräfte deutscher Einrichtungen in
       Afghanistan. 27 Prozent sind zufrieden, sieben Prozent sind der Meinung, es
       werde zu viel für sie getan. 43 Prozent geben an, den Afghanistan-Einsatz
       seit 2001 für grundsätzlich richtig zu halten. 43 Prozent sind hier
       gegenteiliger Meinung. (rtr)
       
       ## Bundespolizisten aus Afghanistan-Einsatz zurückgekehrt
       
       Die letzten Bundespolizisten sind am Freitag aus dem schwierigen Einsatz in
       Afghanistan nach Berlin zurückgekehrt. Wie das Bundesinnenministerium
       mitteilte, waren neun von ihnen bis zum Ende der Evakuierungsmission am
       Flughafen Kabul eingesetzt. Dort hätten sie neben der Sicherung der
       Botschaftsmitarbeiter auch die Ausreise deutscher Ortskräfte und
       gefährdeter Menschen unterstützt. Mit an Bord waren nach Angaben eines
       Sprechers auch neun weitere Bundespolizisten, die sich in der usbekischen
       Hauptstadt Taschkent bereitgehalten hatten, um die Beamten in Kabul
       gegebenenfalls abzulösen.
       
       Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dankte den Beamten, die am
       Flughafen von leitenden Beamten seines Hauses empfangen wurden. Er sagte:
       „Sie haben unter Einsatz ihres Lebens einen gefährlichen und für unser Land
       sehr wichtigen Dienst getan, um andere zu schützen und zu retten. Das ist
       in höchstem Maße ehrenhaft und verdient großen Respekt.“ (dpa)
       
       ## 121 Geflüchtete in Albanien angekommen
       
       In der albanischen Hauptstadt Tirana sind am frühen Freitagmorgen 121
       schutzbedürftige Afghanen eingetroffen, die zuvor über den Flughafen von
       Kabul evakuiert worden waren. Unter den Ankömmlingen seien auch Frauen,
       Kinder und Babys gewesen, berichteten albanische Medien. Albaniens
       Ministerpräsident Edi Rama hatte vor zwei Tagen erklärt, dass sein Land bis
       zu 4000 Menschen aus Afghanistan vorübergehend aufnehmen werde.
       
       Zur Ankunft der Schutzsuchenden erschienen Innenministerin Olta Xhacka und
       die US-Botschafterin in Tirana, Yuri Kim. „Wie immer bietet das albanische
       Volk denen, die in großer Not sind, Gastfreundschaft und Schutz“, teilte
       die Diplomatin auf der Facebook-Seite der Botschaft mit. Die Afghanen
       werden zunächst in einem Militärzelt im Bereich des Flughafens von Tirana
       untergebracht, hieß es in den Berichten. Nach der Erledigung der
       Ankunftsformalitäten sollen sie auf Hotels und Studentenheime in Tirana und
       Durres verteilt werden. (dpa)
       
       ## Taliban will Menschen ausreisen lassen
       
       Die Taliban signalisieren nach Angaben von Außenminister Heiko Maas die
       Bereitschaft, auch nach Ende der Evakuierungen Ausreisen von Afghanen
       zuzulassen. Erste Äußerungen der Taliban deuteten darauf hin, dass Afghanen
       mit gültigen Ausweispapieren das Land verlassen könnten, schreibt Maas in
       einem Reuters vorliegenden Brief an die Mitglieder der SPD-Fraktion.
       
       Die Taliban rufen die Geistlichen dazu auf, in den Freitags-Predigten auf
       die Notwendigkeit des Gehorsams gegenüber den Regierenden hinzuweisen. Das
       geht aus einer Stellungnahme der radikalislamischen Gruppierung hervor.
       (rtr)
       
       ## Türkei führt erste Gespräche mit den Taliban in Kabul
       
       Die türkische Regierung hat nach eigenen Angaben erste Verhandlungen mit
       den radikalislamischen Taliban in Afghanistan in Kabul geführt. Die
       Gespräche auf dem militärischen Teil des Flughafens in der afghanischen
       Hauptstadt dauerten rund dreieinhalb Stunden, wie Präsident Recep Tayyip
       Erdogan am Freitag mitteilte. Dabei sei über den Vorschlag der Taliban
       gesprochen worden, dass die Türkei künftig den Flughafen in der
       afghanischen Stadt betreibt.
       
       In den Wochen vor der Machtübernahme der Taliban hatte die Türkei mit den
       USA darüber verhandelt, dass sie sich nach dem vollständigen US-Abzug aus
       Afghanistan an der Absicherung und dem Betrieb des Kabuler Flughafens
       beteiligen könnte. Die schnelle Einnahme Kabuls durch die Taliban brachte
       die Pläne allerdings durcheinander. Die Türkei, die zuletzt 500 Soldaten in
       Afghanistan stationiert hatte, begann am Mittwoch mit dem Abzug ihrer
       Soldaten aus dem Land.
       
       Nach Angaben Erdogans wollen die Taliban nun selbst für die Sicherheit am
       Flughafen sorgen. Der Türkei sei angeboten worden, den operationellen
       Betrieb des Airports zu übernehmen. Nach dem verheerenden Anschlag vom
       Donnerstagabend sei es aber entscheidend zu wissen, wie genau der Flughafen
       abgesichert werden soll, sagte Erdogan. „Wir haben in dieser Angelegenheit
       noch keine Entscheidung getroffen“, fügte der türkische Präsident mit Blick
       auf den Vorschlag der Taliban hinzu. „Wir werden eine Entscheidung treffen,
       sobald wieder Ruhe herrscht.“
       
       Zwei Selbstmordattentäter hatten sich am Donnerstagabend vor dem Kabuler
       Flughafen in die Luft gesprengt, wo tausende Afghanen auf einen Platz in
       einem der letzten westlichen Evakuierungsflugzeuge warteten. Mindestens 85
       Menschen wurden getötet, unter ihnen 13 US-Soldaten. Die mit den Taliban
       rivalisierende Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den
       Anschlag für sich. (afp)
       
       ## Spanien beendet Luftbrücke
       
       Nach den Anschlägen von Kabul am Donnerstag hat Spanien die Evakuierungen
       von Schutzsuchenden beendet und sich vollständig aus dem Konfliktland
       zurückgezogen. Die letzten 81 Spanier, die sich zuletzt noch im Land
       aufgehalten hätten, seien am Freitag in einem Transportflugzeug Airbus
       A400M der Luftwaffe nach Dubai ausgeflogen worden, teilte die Regierung in
       Madrid mit. Es handele sich um Botschafter Gabriel Ferrán,
       Botschaftsmitarbeiter und Militärpersonal, hieß es. Außerdem seien in den
       letzten beiden Evakuierungsflügen auch vier Militärangehörige aus Portugal
       und 85 afghanische Mitarbeiter Spaniens, Portugals und der Nato aus dem
       Land gebracht worden.
       
       Bei den von Spanien organisierten Flügen wurden den amtlichen Angaben
       zufolge insgesamt 1.900 Schutzsuchende aus Afghanistan evakuiert. Man habe
       nicht nur eigene Mitarbeiter und deren Familien, sondern auch einheimische
       Mitarbeiter anderer Länder, der Europäischen Union, der Vereinten Nationen
       und der Nato ausgeflogen, ließ Madrid wissen. (dpa)
       
       ## Mindestens 72 Menschen getötet
       
       Bei dem [3][Doppelanschlag auf den Kabuler Flughafen] sind nach jüngsten
       Angaben mehr als 70 Menschen getötet worden. Es gebe mindestens 72
       Todesopfer, sagten zwei frühere Mitarbeiter des afghanischen
       Gesundheitsministeriums am Freitag. Unter den Opfern seien viele Frauen und
       Kinder.
       
       Nach Angaben der militant-islamistischen Taliban sind bei dem Anschlag am
       Flughafen Kabul am Donnerstag 13 bis 20 Zivilisten getötet worden. Das gehe
       aus Berichten von Krankenhäusern hervor, sagte ein Sprecher der Islamisten
       der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Medienberichte und Videos vom
       Tatort deuten auf eine weit höhere Zahl an einheimischen Todesopfern hin,
       hinzu kommen sehr viele Verletzte. Bei dem Anschlag waren auch mindestens
       13 US-Soldaten getötet worden. Das US-Verteidigungsministerium erklärte,
       dass außerdem mindestens 18 Soldaten verwundet worden seien. (afp)
       
       ## USA rechnen mit weiteren Anschlägen
       
       Die USA stellen sich nach dem verheerenden Selbstmord-Attentat vor dem
       Kabuler Flughafen auf weitere Angriffe ein. „Wir tun alles, um vorbereitet
       zu sein“, sagte der Chef des US-Zentralkommandos, General Frank McKenzie.
       Man bereite sich auch auf Raketenangriffe oder Angriffe mit Autobomben auf
       den Flughafen vor. [4][US-Präsident Joe Biden kündigte Vergeltungsschläge
       an] und sagte mit Blick auf die Drahtzieher der Attentate: „Wie werden
       nicht vergeben, wir werden nicht vergessen, und wir werden euch jagen und
       zur Rechenschaft ziehen.“ Die Einsatzkräfte der Bundeswehr werden nach dem
       am Donnerstag beendeten Evakuierungseinsatz am Freitagnachmittag in
       Deutschland erwartet.
       
       Die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) bekannte sich über den
       Internet-Dienst Telegram zu dem Angriff. Man habe Übersetzer und
       „Kollaborateure“ treffen wollen, die mit der amerikanischen Armee
       zusammengearbeitet hätten. Der IS-Chorassan, der afghanische Ableger des
       Islamischen Staats, ist vor allem an der Grenze zu Pakistan aktiv, hat aber
       auch eine Front im Norden Afghanistans aufgebaut. (rtr)
       
       ## Biden lässt Vergeltung bereits planen
       
       Biden erklärte, er habe das US-Verteidigungsministerium gebeten, Pläne für
       einen Gegenanschlag zu entwickeln. Der Präsident kündigte an, an den
       Evakuierungsplänen festzuhalten. Demnach wird die US-Armee kommenden
       Dienstag den Einsatz beenden. Die Anschläge hatten die ersten Todesopfer
       für das US-Militär seit Februar 2020 zur Folge. Es war der gravierendste
       Zwischenfall für die amerikanischen Truppen in dem Land seit einem
       Jahrzehnt. Die Taliban erklärten, sie seien nicht verantwortlich „für den
       chaotischen Evakuierungs-Plan von ausländischen Nationen“.
       
       Nach US-Angaben befinden sich noch rund 1.000 Amerikaner in Afghanistan.
       Der Takt der Flüge wurde beschleunigt. Am Freitag durften Menschen mit
       US-Pass das schwer gesicherte Flughafen-Gelände betreten. Ein Diplomat
       eines Nato-Staates sagte Reuters in Kabul, alle ausländischen Staaten
       wollten bis zum 30. August ihre Bürger und Botschaftsangehörigen
       ausfliegen. Bislang wurden rund 100.000 Menschen evakuiert. (rtr)
       
       ## Verteidigungsministerin in Taschkent
       
       Nach dem Ende des Evakuierungseinsatzes der Bundeswehr in Afghanistan ist
       Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) noch am
       Donnerstagabend nach Taschkent in Usbekistan geflogen, wo die Truppe ihr
       logistisches Drehkreuz für die Mission hat. Begleitet wurde sie vom
       Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, wie das
       Verteidigungsministerium am Freitag auf Twitter mitteilte. „Die
       Evakuierungsoperation in Kabul war hochgefährlich. Die Bundeswehr hat unter
       schwersten Bedingungen vor Ort so viele Menschen wie möglich in Sicherheit
       gebracht“, hieß es dazu.
       
       Nach Angaben der Ministerin wurden 5.347 Menschen aus mindestens 45 Ländern
       evakuiert, darunter rund 500 Deutsche und mehr als 4.000 Afghanen. Nun
       haben alle deutschen Soldaten, Diplomaten und Polizisten das Land
       verlassen. Von Usbekistan aus kehren die A400M der Bundeswehr nach
       Deutschland zurück.
       
       Die Bundeswehr plant die Rückkehr der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten
       für Freitagnachmittag. Ihre Ankunft ist gegen 16.00 Uhr auf dem
       niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf geplant. Begleitet werden dürften
       sie demnach von Kramp-Karrenbauer.
       
       Die Bundeswehr hatte am Donnerstag ihre Luftbrücke aus der afghanischen
       Hauptstadt Kabul unter dramatischen Umständen nach elf Tagen beendet. Der
       Start der letzten Maschinen ins Nachbarland Usbekistan wurde von seit Tagen
       befürchteten Terroranschlägen vor den Toren des Flughafens überschattet.
       (dpa)
       
       27 Aug 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Offizier-ueber-Evakuierungseinsatz/!5795197
   DIR [2] /Sikhs-und-Hindus-in-Afghanistan/!5203529
   DIR [3] /Explosionen-in-Kabul/!5796522
   DIR [4] /Joe-Biden-ueber-Anschlaege-in-Kabul/!5796538
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR Taliban
   DIR Kabul
   DIR USA
   DIR Bundeswehr
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR Schwerpunkt Islamistischer Terror
   DIR Schwerpunkt Fridays For Future
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR USA
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Scheitern des Westens in Afghanistan: Das Ende des Werteexports
       
       Der Abzug der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan stellt in jederlei
       Hinsicht eine Zäsur dar. Die Welt von morgen wird anders geordnet sein.
       
   DIR Islamisten in Afghanistan: Total verfeindet
       
       Die Taliban und der IS-Ableger ISKP bekämpfen sich. Sie unterscheiden sich
       ideologisch. Doch die Zivilbevölkerung muss unter beiden leiden.
       
   DIR Nach Machtübernahme der Taliban: Klimaaktivisten in Kabul in Gefahr
       
       Fridays for Future will 150 afghanische Klimaaktivist:innen und ihre
       Familien aus Kabul retten. Auch Greta Thunberg ist alarmiert.
       
   DIR Joe Biden über Anschläge in Kabul: „Ihr werdet dafür bezahlen“
       
       Der US-Präsident hat angekündigt, militärisch gegen die Verantwortlichen
       der Attacken vorzugehen. Gegen ihn werden Rücktrittsforderungen laut.
       
   DIR Ende der Afghanistan-Luftbrücke: Müdigkeit, Wut und Verzweiflung
       
       Die Bundeswehr hat ihre Evakuierungsflüge eingestellt. Tausende ehemalige
       Ortskräfte bleiben zurück. Neue Fluchtwege sind erst mal nicht in Sicht.
       
   DIR Explosionen in Kabul: Biden droht mit Vergeltung
       
       Dutzende Menschen wurden bei den Anschlägen getötet, darunter 12
       US-Soldaten. Die US-Streitkräfte wollen die Evakuierungen aus Afghanistan
       fortsetzen. Die Nachrichtenlage im Ticker.