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       # taz.de -- Alexander Gerst startet ins Weltall: Cooler als Batman
       
       > Public Viewing mit GrundschülerInnen vor dem Zeiss-Großplanetarium:
       > Alexander Gerst startet zur ISS. Der Mann ist ein Spektakel.
       
   IMG Bild: Guten Flug, Astro-Alex! Start der Sojus-Rakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur
       
       Die Kinder, sagt die Mutter auf der voll besetzten Wiese vor dem
       Planetarium an der Prenzlauer Allee, die Kinder seien anfangs doch ein
       bisschen enttäuscht gewesen. Die ZweitklässlerInnen hätten nämlich fest
       damit gerechnet, dass ihr Held Alexander Gerst am Mittwochmittag direkt aus
       dem Loch oben in der Planetariumskuppel ins Weltall geschossen werden
       würde. Was soll’s.
       
       Um 13.12 Uhr kleben die GrundschülerInnen trotzdem atemlos vor der
       Leinwand, die das Planetarium zwecks Public Viewing aufgebaut hat, und
       zählen rückwärts: „10, 9, 8 …“ Ein paar Mädchen kreischen ein bisschen, „3,
       2, 1 …“. Und dann ist da tatsächlich ein Feuerball unter der Sojus-Rakete,
       die dünn wie ein Spargel in der kasachischen Steppe steht, und Alexander
       Gerst meldet sich mit erhobenen Daumen aus der Startkapsel, die korrekt
       Orbitalblock heißt, und man sieht, wie er ein bisschen durchgerüttelt wird,
       weil sein Daumen zittert.
       
       Das eigentliche Spektakel ist aber nicht der Raketenstart und auch nicht
       die „Mission ISS Horizons“, die übrigens der Grund ist, weshalb Gerst
       zusammen mit zwei KollegInnen am Mittwoch aufgebrochen ist. Dabei ist es
       ziemlich spannend, was Gerst da oben alles erforschen soll: zum Beispiel
       welcher Strahlenbelastung die Astronauten ausgesetzt sind und was das für
       die Bestrahlung von Krebspatienten heißt.
       
       Nein, das eigentliche Spektakel ist Alexander Gerst selbst. Der Mann ist so
       etwas wie ein Popstar für die Kids. In der „Sendung mit der Maus“ erklärt
       er einer ganzen Generation seit einigen Jahren den Weltraum. Gerst, sagt
       ein Zweitklässler, sei cooler als Batman.
       
       Um 13.13 Uhr ist Gerst 41 Kilometer weit über der Erde und fliegt mit 1.560
       Metern pro Sekunde zur Raumstation ISS. In zwei Tagen wird er dort sein.
       Live-Bilder sind aus technischen Gründen jetzt nicht mehr möglich. Es ist
       ein bisschen so wie bei Silvester, wo das Davor so aufgeladen ist, dass der
       eigentliche Moment sich seltsam klein anfühlt. Mit offenem Mund starren die
       Kinder dem Feuerball hinterher, der in der Atmosphäre kleiner wird. Das
       war’s.
       
       6 Jun 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Klöpper
       
       ## TAGS
       
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