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       # taz.de -- Anhaltende Proteste in Russland: Zehntausende auf der Straße
       
       > In Moskau hat die Opposition wieder zu Demonstrationen für freie und
       > faire Wahlen aufgerufen. Bis zu hunderttausend Menschen nahmen teil.
       
   IMG Bild: Trotz Regen folgten zehntausende Menschen dem Aufruf der Opposition
       
       Moskau dpa | Begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei haben in
       Moskau Zehntausende Menschen gegen Polizeigewalt und für faire und freie
       Wahlen demonstriert. Erwartet wurden am Samstag zu der von den russischen
       Behörden genehmigten Kundgebung bis zu 100 000 Teilnehmer. dpa-Reportern
       zufolge strömten viele Menschen selbst lange Zeit nach dem offiziellen
       Beginn zu der Kundgebung in der Hauptstadt. Sie folgten trotz Regens dem
       Aufruf der Opposition.
       
       Sie will erreichen, dass alle Kandidaten zur Stadtratswahl in vier Wochen
       zugelassen werden. Regierungskritiker sind dort wegen angeblicher
       Formfehler bei ihren Registrierungsanträgen nicht zugelassen. [1][Viele
       prominente Oppositionspolitiker sitzen in Haft]. Zu den Protesten haben
       aber auch bekannte Blogger mit Millionen Followern aufgerufen, um ein
       Zeichen gegen Polizeigewalt zu setzen.
       
       Am Rande der Demonstration zogen Hundertschaften von Uniformierten in
       Schutzwesten, mit Schlagstöcken und Helmen auf. Vor den Personenkontrollen
       der Polizei staute es sich. Menschen mussten lange warten, um überhaupt zum
       Versammlungsort zu gelangen. Gekommen waren viele junge Menschen, aber auch
       Eltern mit ihren Kindern und Ältere.
       
       Die Demonstranten skandierten mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin
       „Russland ohne Putin“. Auf Transparenten war etwa zu lesen „Geben Sie
       Moskau die Wahlen zurück“, „Hier wählen wir“, „Ich habe das Recht auf eine
       Wahl“ oder „Ich bin wütend“. In anderen Städten Russlands wie St.
       Petersburg gab es Solidaritätskundgebungen.
       
       Bei nicht erlaubten Protesten waren [2][an den beiden vergangenen
       Samstagen] mehr als 2000 Menschen vorübergehend festgenommen worden.
       [3][Sicherheitskräfte gingen massiv gegen] friedliche Demonstranten vor.
       Das stieß international auf Kritik.
       
       10 Aug 2019
       
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