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       # taz.de -- Ankündigung im Abgeordnetenhaus: Geisel: Räumung in einigen Monaten
       
       > Innensenator nennt Attacken auf Polizisten in der Rigaer Straße „offenes
       > Gangstertum“. Zu Steinewürfen werde wegen versuchten Totschlags
       > ermittelt.
       
   IMG Bild: Innensenator Andreas Geisel (SPD) ordnet Steinewürfe auf Polizisten als versuchten Totschlag ein
       
       Berlin taz | Innensenator Andreas Geisel (SPD) geht davon aus, dass es in
       einigen Monaten zu einer Räumung des teilbesetzten Hauses in der Rigaer
       Straße 94 kommen könnte. Parallel zu den dortigen Auseinandersetzungen
       wegen [1][der angekündigten Brandschutzprüfung] berichtete er am
       Donnerstagmittag im Abgeordnetenhaus, dass der Eigentümer Mietverträge
       gekündigt haben soll.
       
       Nach Geisels Darstellung muss das noch juristisch wasserdicht werden – „das
       dauert, da mögen wir noch einige Monate vor uns haben“. Zwar merklich
       mitgenommen von den Schreckensmeldungen der Steinewürfe auf Polizisten gab
       sich der Senator dennoch hoffnungsvoll: „Es wird zu einem guten Ergebnis
       führen.“
       
       Auf Fragen von zwei SPD-Abgeordneten berichtete Geisel, dass zu den
       Steinwürfen auch wegen versuchter Tötung ermittelt werde. „Es ist versucht
       worden, Polizisten nach dem Leben zu trachten“, sagte Geisel und
       kommentierte: „Das ist offenes Gangstertum.“ Der Kreuzberger
       CDU-Abgeordnete Kurt Wansner sprach sogar von „Mordversuchen“ und schob dem
       Senat die Verantwortung für die Eskalation der Ausschreitungen zu: Aus
       Sicht des CDUlers hätte sich die Polizei schon vor Jahren Zugang
       verschaffen müssen.
       
       Geisel wies das zurück: „Den Senat und die Polizei trifft keine Schuld an
       den Gewalttaten“, sagte er, und weggeduckt habe sich die Politik auch
       nicht. Wenn man sage, dass der Rechtsstaat sich durchsetzen müsse, „dann
       bedeutet das auch, dass wir uns an Recht und Gesetz halten.“
       
       Im Sommer 2016 hatte der [2][damalige Innensenator Frank Henkel], ein
       CDU-Parteifreund Wansners, ohne ausreichende gerichtliche Grundlage unter
       anderem die Kneipe „Kadterschmiede“ im Seitenflügel des Rigaer Straße 94
       räumen lassen und danach eine juristische Niederlage erlitten: Die Räumung
       sei rechtswidrig gewesen, urteilte das Landgericht.
       
       17 Jun 2021
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Alberti
       
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