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       # taz.de -- Anschlag in Manchester: Polizei spricht von Suizidbomber
       
       > Bei dem Anschlag im Eingangsbereich einer Konzerthalle in Manchester sind
       > 22 Menschen getötet worden. Mindestens 60 Menschen wurden verletzt.
       
   IMG Bild: Bei dem Konzert von Ariana Grande in Manchester waren viele Jugendliche
       
       Manchester dpa/rtr | Bei einer Explosion auf einem Konzert der US-Sängerin
       Ariana Grande sind im nordenglischen Manchester mindestens 22 Menschen ums
       Leben gekommen. Etwa 60 weitere wurden nach Angaben von Rettungskräften
       verletzt.
       
       Die Polizei sprach von einem Suizidbomber, der die Detonation am
       Montagabend verursacht habe. Er sei gestorben, als er seinen Sprengsatz
       gezündet habe, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die britische Regierung
       wollte am Dienstagvormittag zu einer Krisensitzung zusammenkommen.
       
       Die Explosion hatte sich am späten Montagabend in der Manchester Arena
       ereignet, einer Konzerthalle, die bis zu 21.000 Besuchern Platz bietet.
       Zeugen berichteten von einem Knall nach dem letzten Lied Grandes gegen
       22.30 Uhr Ortszeit. Die BBC berichtete unter Berufung auf die Polizei, die
       Explosion sei im Foyer der Halle gewesen. Der Veranstalter sprach von einer
       Explosion in einem öffentlichen Raum außerhalb der eigentlichen
       Konzerthalle.
       
       Krankenwagen rasten zur Manchester Arena. Hubschrauber kreisten über dem
       Areal. Notfalldienste und Feuerwehr baten die Bevölkerung über Twitter, sie
       wegen des Einsatzes nur bei lebensbedrohlichen Angelegenheiten zu
       kontaktieren. Rund um die Halle zogen bewaffnete und maskierte Polizisten
       auf. Auch Sprengstoffspezialisten waren im Einsatz.
       
       Der unmittelbar neben der Halle liegende Bahnhof Manchester Victoria wurde
       gesperrt. Die Polizei forderte die Menschen via Twitter auf, sich von der
       Gegend um die Halle fernzuhalten. Sie rief die Bürger zu Wachsamkeit auf.
       
       ## Menschen flohen in Panik
       
       In der Konzerthalle spielten sich nach der Explosion Augenzeugenberichten
       zufolge dramatische Szenen ab. „Der Knall hallte durch das Foyer der Arena
       und die Leute fingen an zu laufen“, berichtete ein 17-Jähriger, der mit
       seiner zwei Jahre älteren Schwester das Popkonzert besucht hatte. „Ich sah,
       wie die Leute schreiend in eine Richtung rannten und sich plötzlich viele
       umdrehten und wieder in die andere Richtung liefen“, sagte der Jugendliche
       dem Nachrichtensender Sky News. Das Konzert der angesagten Sängerin hatten
       besonders viele Kinder und Jugendliche besucht.
       
       Augenzeugen berichteten von Menschen, die blutüberströmt auf dem Boden
       lagen. Auf Bildern waren Konzertbesucher mit Beinverletzungen zu sehen.
       Menschen flohen in Panik und mit Tränen in den Augen aus der Halle, wie
       Augenzeugen in britischen Medien berichteten. Anwohner boten den
       Betroffenen Unterschlupf an.
       
       „Zuerst dachten wir, dass einer der riesigen Gasballons auf dem Konzert
       geplatzt sei. Aber als wir draußen waren, sahen wir, dass es etwas
       Ernsteres gewesen sein muss“, zitierte der britische Nachrichtensender Sky
       News eine Besucherin. Eine Konzertbesucherin berichtete der BBC, sie sei
       von Polizisten aufgefordert worden wegzurennen, nachdem sie die Halle
       verlassen habe. Per Alarmaufruf sei das Publikum aufgefordert worden, Ruhe
       zu bewahren.
       
       23 May 2017
       
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