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       # taz.de -- Armut in der Coronakrise: Kostenlose Masken für Bedürftige
       
       > Wer Grundsicherung bezieht, soll bald zehn kostenlose FFP2-Masken
       > erhalten, kündigt die Bundesregierung an. Kinder erhalten über die
       > Jobcenter außerdem Tablets.
       
   IMG Bild: In den meisten öffentlichen Bereichen muss eine OP- oder FFP2-Maske getragen werden
       
       Berlin epd/afp | Etwa fünf Millionen bedürftige Menschen erhalten jeweils
       zehn kostenlose [1][FFP-2-Masken] zum Schutz gegen das Coronavirus. Wie
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Sozialminister Hubertus Heil
       (SPD) am Donnerstag ankündigten, bekommen die Bezieher:innen von
       Grundsicherung – also etwa Hartz IV – einen Brief von den Krankenkassen und
       Krankenversicherungen. Mit diesem Brief und dem Personalausweis können die
       Masken dann in Apotheken abgeholt werden. Heil kündigte außerdem an, die
       Jobcenter übernähmen die Kosten von Tablets für bedürftige Schulkinder.
       
       Bund und Länder hatten die Pflicht zum Tragen medizinischer Masken bei
       ihrem letzten Treffen beschlossen. Daraufhin waren Forderungen nach einer
       Unterstützung für Bedürftige laut geworden, weil die medizinischen Masken
       teurer sind als Alltagsmasken.
       
       Spahn wies darauf hin, dass im Januar 300 Millionen medizinische Masken an
       über 30.000 Pflegeeinrichtungen in Deutschland verschickt worden seien,
       davon gut 100 Millionen FFP2-Masken. Weitere 30.000 Pakete mit FFP2-Masken
       bekämen die Einrichtungen der Behindertenhilfe, sagte er weiter, und zwei
       Millionen Masken würden der Obdachlosenhilfe zur Verfügung gestellt.
       
       Im vergangenen Jahr hatte die Regierung bereits beschlossen, rund 34
       Millionen über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen über die
       Krankenkassen und Apotheken mit je 15 deutlich vergünstigten FFP2-Masken zu
       versorgen.
       
       ## Coronazuschlag in Sicht?
       
       Sozialminister Heil hatte in der vergangenen Woche erstmals kostenlose oder
       kostengünstige medizinische Masken für Bedürftige angekündigt. Die Abgabe
       werde jetzt so schnell wie möglich auf den Weg gebracht, versicherte er.
       Coronaschutzmittel dürften keine Frage des Geldbeutels sein.
       
       Heil kündigte an, die Jobcenter übernähmen ab kommender Woche die Kosten
       für digitale Endgeräte, wenn bedürftige Kinder nicht schon über den
       Digitalpakt für Schulen versorgt seien. Der verlängerte Lockdown erfordere
       dies, damit auch Kinder, deren Eltern sich das nicht leisten könnten, ein
       Tablet oder einen Drucker für den Distanzunterricht hätten, erklärte der
       SPD-Politiker.
       
       Heil sprach sich zudem erneut für einen [2][Coronazuschlag auf die
       Grundsicherung] aus. Das sei aber in der Koalition noch zu besprechen,
       sagte er. Weil es zunehmend Unterstützung auch aus den Ländern gebe, sei er
       zuversichtlich, dass es zu einer Lösung komme, sagte der Sozialminister.
       
       Der Deutsche Caritasverband begrüßte die kostenlose Maskenabgabe und
       forderte, auch rund 180.000 Geflüchtete und Menschen ohne Papiere müssten
       einbezogen werden. Caritas-Präsident Peter Neher sagte, das gleiche gelte
       für Menschen mit Einkommen knapp oberhalb der Hartz-IV-Grenze. Diese
       Gruppen hätten aufgrund ihrer schwierigen Lebensumstände zudem ein erhöhtes
       Infektionsrisiko.
       
       28 Jan 2021
       
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