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       # taz.de -- Asyl für Snowden in Russland: Putin reicht seine Hand
       
       > Der NSA-Whistleblower soll Asyl in Russland beantragt haben. Zuvor hatte
       > Präsident Putin ein entsprechendes Angebot gemacht – und an Bedingungen
       > geknüpft.
       
   IMG Bild: Druzba.
       
       MOSKAU afp | Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem flüchtigen
       IT-Spezialisten Edward Snowden ein Bleiberecht angeboten, sofern dieser den
       USA nicht weiter schade. Russland liefere „niemals jemanden aus“, sage
       Putin am Montag vor Journalisten in Moskau, auch im Falle Snowdens habe die
       russische Regierung nicht diese Absicht. Die US-Bundespolizei FBI und der
       russische Inlandsgeheimdienst erhielten den Auftrag, den „schwierigen“ Fall
       zu lösen.
       
       Inzwischen meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax, dass Snowden
       Asyl beantragt haben soll. Die Agentur beruft sich dabei auf einen
       russischen Konsularmitarbeiter.
       
       Falls Snowden in Russland bleiben wolle, gebe es nur „eine Bedingung“,
       sagte Putin. „Er muss seine Tätigkeit einstellen, die darauf abzielt,
       unseren amerikanischen Partnern zu schaden“.
       
       In der Vergangenheit seien allenfalls Agenten des russischen
       Geheimdienstes, die im Ausland festgehalten wurden, gegen in Russland
       verurteilte Ausländer „ausgetauscht“ worden, erläuterte Putin. Er verglich
       Snowden mit dem berühmten sowjetischen Dissidenten Andrej Sacharow.
       
       ## Gemeinsame Lösung
       
       Der Vorsitzende des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai
       Patruschew, teilte am Montag mit, die US-Bundespolizei FBI und der
       russische Inlandsgeheimdienst FSB sollten im Falle Snowden gemeinsam eine
       Lösung anstreben. US-Präsident Barack Obama und sein russischer Kollege
       Putin hätten FSB-Direktor Alexander Bortnikow und FBI-Chef Robert Mueller
       angewiesen, „in ständigem Kontakt zu stehen und Lösungen zu finden“, sagte
       Patruschew dem Fernsehsender Rossia 24.
       
       „Sie haben natürlich keine Lösung, die allen Beteiligten gefällt“, sagte
       Patruschew zu dem Auftrag an die Chefs von FBI und FSB. Die beiden
       Beauftragten sollten eine Lösung finden, die „den Normen des Völkerrechts“
       entspreche. Bislang gebe es keine Lösung. Putin sagte, der russische
       Geheimdienst arbeite nicht mit Snowden zusammen. „Er ist nicht unser
       Agent“, unterstrich der russische Präsident.
       
       1 Jul 2013
       
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