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       # taz.de -- Attila Hildmanns Telegram-Account: Dicht gemacht
       
       > Der Telegram-Account von Verschwörer Attila Hildmann ​ ist in Teilen
       > gesperrt​. Unbekannt ist aber, wer die Sperrung vorgenommen hat.
       
   IMG Bild: Attila Hildmann bei einer Kundgebung gegen Corona-Einschränkungen
       
       Seit über einem Jahr verbreitet der Koch Attila Hildmann Hass im Netz: Er
       postet Hakenkreuze, leugnet den Holocaust und beschimpft Personen des
       öffentlichen Lebens mit antisemitischen Schmähungen. [1][100.000
       Abonnent:innen] lesen seine rechtsextremen Inhalte in der Messenger-App.
       Gegen Hildmann wird wegen [2][Volksverhetzung ermittelt, vor Monaten hat er
       sich deshalb in die Türkei abgesetzt.]
       
       Zwei Kanäle von ihm wurden nun bei Telegram gesperrt. Seit Dienstag ist
       sein Hauptprofil, sowie ein kleinerer Nebenkanal, über die Telegram-App auf
       IPhones und vielen Android-Geräten nicht mehr erreichbar. Auf
       Android-Handys erscheint anstelle der Postings ein Hinweis: „Diese
       Nachricht kann auf Telegram-Apps, die aus dem Google Play Store geladen
       wurden, nicht angezeigt werden.“
       
       Über Telegrams Desktop-App etwa ist der Hildmann-Kanal nach wie vor
       ansteuerbar. Hildmann konnte trotz der Sperre in den Mobilvarianten auch
       weiter Postings absetzen. „Ganz viele fragen sich, wo ist mein Kanal hin“,
       hieß es in der vergangenen Nacht in einer Sprachnachricht, in der Hildmann
       seine Fans aufforderte, den Link zum Ersatzkanal weiterzuleiten.
       
       Natürlich wurde direkt eine Sperrung von Google oder Apple vermutet. Doch
       Google stellte klar, den Zugang zu Hildmanns Kanal in der App nicht selbst
       gesperrt zu haben. Man sperre keine einzelnen Inhalte innerhalb von Apps,
       sondern könne nur insgesamt entscheiden, ob eine App für den Play Store
       freigegeben werde oder nicht, heißt es von dem Unternehmen.
       
       ## Apple oder Telegram?
       
       Gegenüber der FAZ teilte ein Apple-Sprecher mit, Apple wolle sich zu dem
       Fall nicht äußern, verweise aber auf die Apple-Richtlinien. In diesen
       Richtlinien werde festgehalten, an welche Regeln sich App-Betreiber halten
       müssen. Mögliche Gründe für eine Sperrung von Hildmanns Account finden
       sich dort, wie der Hinweis: „verleumderische, offensive oder bösartige
       Beleidigung gegenüber einer bestimmten Person oder Gruppe“ seien verboten.
       
       Ob Apple in diesem Fall aktiv Hildmanns Kanal sperrte, oder ob Telegram den
       Zugang auf I-Phones gesperrt hat, um nicht gegen Richtlinien zu verstoßen,
       bleibt zunächst unklar. Telegram hat sich bisher öffentlich nicht geäußert.
       In der Vergangenheit hat [3][Telegramm ihre User:innen stets gewähren
       lassen]. Kein Wunder also, dass sich dort mittlerweile Rechtsextremisten
       und Verschwörungstheoretiker:innen tummeln.
       
       10 Jun 2021
       
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       ## AUTOREN
       
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