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       # taz.de -- Aufnahme von geretteten Flüchtlingen: Salvini spricht von Erpressung
       
       > Deutschland ist zur Aufnahme von Seenotgeretteten bereit. Dafür soll die
       > Alan Kurdi anlegen dürfen. Italiens Innenminister ist außer sich.
       
   IMG Bild: Die Sea Eye will Italien auffordern, wenigstens Kinder und ihre Eltern sowie Schwangere aufzunehmen
       
       Rom dpa | Italiens Innenminister Matteo Salvini hat Deutschland
       „Erpressung“ bei der Verteilung von Migranten von Rettungsschiffen
       vorgeworfen. „Von der deutschen Regierung sind miserable Signale gekommen“,
       sagte der Chef der rechten Lega am Donnerstag dem Sender Sky TG24. In einer
       E-Mail habe die Bundesregierung Italien vorgeschlagen, dass Deutschland 30
       Migranten von dem italienischen Küstenwachenschiff „Gregoretti“ übernehme,
       wenn im Gegenzug die 40 Migranten auf dem deutschen Rettungsschiff „Alan
       Kurdi“ in Italien aussteigen dürften.
       
       Die „Alan Kurdi“ der Regensburger Organisation Sea-Eye hatte die Migranten
       diese Woche vor Libyen gerettet und befindet sich derzeit südlich der
       italienischen Insel Lampedusa. Salvini hat dem Schiff die Einfahrt bereits
       verboten. Die Organisation werde sich nicht über das Verbot hinwegsetzen
       und hoffe auf eine schnelle Lösung, sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler.
       „Es ist nicht unsere Aufgabe, uns mit der italienischen Regierung
       anzulegen.“ Das Schiff unter deutscher Flagge werde vor italienischen
       Territorialgewässern stoppen.
       
       Die Lage an Bord sei stabil, sagte Isler. Sea-Eye werde die italienische
       Regierung aber auffordern, 15 Minderjährige, darunter drei Kleinkinder,
       sowie deren Eltern und eine Schwangere von Bord zu bringen. Die meisten
       Migranten stammen aus der Elfenbeinküste oder aus Kamerun.
       
       Die „Gregoretti“ mit mehr als 100 Migranten war [1][tagelang blockiert],
       bevor sich mehrere EU-Länder geeinigt hatten, die Menschen aufzunehmen –
       darunter auch Deutschland.
       
       2 Aug 2019
       
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