URI: 
       # taz.de -- Bahnstreik in vollen Gängen: Fahrgäste gut vorbereitet
       
       > Am ersten von drei Streiktagen der Lokführergewerkschaft GDL war nur
       > jeder fünfte Fernzug im Einsatz. Verhandlungen sind nicht in Sicht.
       
   IMG Bild: Hamburg, 10. Januar: einsamer Reisender am Hauptbahnhof. An großen Bahnhöfen versuchten nur wenige, einen Zug zu erwischen
       
       Der [1][dreitägige Streik] der Gewerkschaft der Lokführer GDL ist wie
       geplant am frühen Mittwochmorgen gestartet. Seitdem kam es zu massiven
       Beeinträchtigungen im Fern-, Regional und S-Bahn-Verkehr. Nur jeder fünfte
       Fernzug war laut der Deutschen Bahn (DB) im Einsatz. Offenbar hatten sich
       aber viele Menschen auf die Arbeitsniederlegung vorbereitet: An großen
       Bahnhöfen wie in Köln, Frankfurt oder Berlin versuchten nur wenige
       Reisende, einen Zug zu erwischen.
       
       Der [2][bisher längste Streik im Tarifstreit zwischen GDL und DB] soll bis
       Freitag, 18 Uhr andauern. Ein vorzeitiges Ende ist laut GDL-Chef Claus
       Weselsky nicht in Sicht. Bis Mittwochnachmittag gab es keine Anzeichen für
       kurzfristige Verhandlungen. Weselsky plant mit einer Weiterführung des
       Streiks nach einer Pause, falls es bis Freitag kein neues Angebot der DB
       gebe – das sagte er am Mittwoch [3][im „ZDF-Morgenmagazin“.]
       
       Im Kern fordert die GDL eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 35
       Wochenstunden bei vollem Lohn. Eine schrittweise Reduzierung sei als
       Kompromiss möglich, so der Chef der Gewerkschaft. Zudem fordert die GDL
       eine Lohnerhöhung von 555 Euro im Monat und eine Inflationsausgleichsprämie
       in Höhe von 3.000 Euro.
       
       Die Bahn hält die Forderungen für unerfüllbar, zeigte sich jedoch bereit,
       über bereits bestehende Wahlmodelle für Schichtarbeit zu verhandeln.
       Weselsky hatte die Verhandlungen mit der Bahn nach nur zwei
       Verhandlungsrunden für gescheitert erklärt.
       
       ## DB scheitert mit Klage
       
       Auch mit der Unternehmensgruppe Transdev blieben die Verhandlungen
       erfolglos. Transdev ist vor allem im Nordwesten sowie in Sachsen und Bayern
       für einige Strecken im Regionalverkehr verantwortlich. Die Deutsche Bahn
       scheiterte kurz vor Beginn des Streiks am Arbeitsgericht in Frankfurt und
       am Landesarbeitsgericht in Hannover mit dem Versuch, den Ausstand
       gerichtlich zu stoppen.
       
       Im Güterverkehr der DB Cargo begann der Streik bereits am Dienstagabend. Im
       Tarifstreit hat die GDL schon zweimal zu Warnstreiks aufgerufen. Im
       Dezember hatten GDL-Gewerkschaftsmitglieder per Urabstimmung für
       unbefristete Streiks gestimmt. Seither sind längere Streiks möglich. (mit
       dpa)
       
       11 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Arbeitskampf-der-GDL-bis-Freitagabend/!5984872
   DIR [2] /Vor-Streik-der-GDL/!5982321
   DIR [3] https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1292654.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anastasia Zejneli
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Bahnstreik
   DIR Bahnfahren
   DIR Deutsche Bahn
   DIR GDL
   DIR Deutsche Bahn
   DIR Mobilität
   DIR Bahn AG
   DIR Deutsche Bahn
   DIR Gewerkschaft
   DIR Eisenbahn
   DIR GDL
   DIR GDL
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Tarifstreit mit Lokführergewerkschaft: Bahn gibt nach
       
       Ein neues Angebot der Bahn für die GDL im Tarifstreit: Schichtarbeiter
       könnten danach ab 2026 bei vollem Lohn eine Stunde weniger arbeiten.
       
   DIR Fernverkehr der Deutschen Bahn: Verspätung als Normalfall
       
       Seit 2020 geht es mit der Pünktlichkeit der Bahn rapide bergab. Die Bilanz
       für das vergangene Jahr fällt noch etwas schlechter aus als jene für 2022.
       
   DIR Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn: Nach dem Streik ist vor dem Streik
       
       GDL-Chef Claus Weselsky warnt: Wenn die Deutsche Bahn weiterhin nicht
       ernsthaft über Arbeitszeitverkürzung verhandeln will, droht der nächste
       Streik.
       
   DIR Nachwuchswerbung in Schulen: Die Bahn kommt, die Senatorin auch
       
       Bei einem Werbetermin der Deutschen Bahn in einer Schule ist auch die
       Bildungssenatorin dabei. Mehr als die Schüler:innen sind die Medien
       interessiert.
       
   DIR Verdi-Chef Frank Werneke über die Ampel: „Völlig irre Entscheidungen“
       
       Die Geduld der Gewerkschaften mit der rot-grün-gelben Bundesregierung
       schwindet. Verdi-Chef Frank Werneke beklagt „unglaublichen
       Vertrauensverlust“
       
   DIR Zugchef zum Bahnstreik: „Die Stimmung ist am Boden“
       
       René Bäselt verteidigt den mehrtägigen GDL-Streik. Er fordert die
       35-Stunden-Woche – gerade wegen der gestiegenen Arbeitsbelastung.
       
   DIR Vor Streik der GDL: Signale auf stillstehende Züge
       
       Von Mittwochfrüh bis Freitagabend ruft die GDL ihre Mitglieder zum Streik
       auf. Bahnreisende müssen trotz Notfallplans mit Einschränkungen rechnen.
       
   DIR Lokführerstreik ab Mittwoch: Gericht erlaubt Streik
       
       Die Lokführergewerkschaft GDL ruft von Mittwoch bis Freitag zum Bahnstreik
       auf. Der Bahn gelang es nicht, den Streik juristisch aufzuhalten.