URI: 
       # taz.de -- Basketball EM: Mehr Fans als Tickets
       
       > Die DBB-Auswahl der Frauen hat am Sonntag bei der EM gegen Großbritannien
       > gewonnen. Nur 3.400 Fans konnten dabei sein.
       
   IMG Bild: Der DBB-Auswahl der Frauen gelang bei der Europameisterschaft gegen Großbritannien mit 67:80 der zweite Sieg
       
       Die vollbesetzte Inselparkarena in Hamburg tobte am Sonntagabend. Der
       DBB-Auswahl der Frauen gelang bei der Europameisterschaft gegen
       Großbritannien mit 67:80 der zweite Sieg und damit der Einzug ins
       Viertelfinale. So wird sie am Mittwoch in Piräus, Griechenland, gegen
       Belgien spielen.
       
       Einen Gegner, den die Deutschen schon gut kennen: Bei Olympia konnten sie
       den amtierenden Europameister schlagen, die beiden Testspiele zuletzt
       gingen verloren. [1][Dabei fehlten aber die WNBA-Spielerinnen Leonie
       Fiebich und Luisa Geiselsöder.] „Bei den beiden Spielen gegen Belgien waren
       wir etwas unterbesetzt, deshalb wird es schön sein, gegen sie mit unserem
       vollen Kader zu spielen“, sagt Bundestrainerin Lisa Thomaidis.
       
       ## Ausverkaufte Halle
       
       Bei einem Spaziergang durch Hamburg ist von der Women’s EuroBasket
       allerdings nichts zu spüren. Keine Plakate weisen auf das Turnier hin,
       nicht einmal in der Umgebung der Inselparkarena. Immerhin: Die Arena war
       mit 3.400 Plätzen schnell ausverkauft und die Stimmung in der Halle
       entsprechend gut.
       
       Flügelspielerin Emily Bessoir sagte aber: „Dadurch, dass die Halle
       innerhalb von zwei Wochen ausverkauft war, hätte man vielleicht doch
       probieren können, eine größere Halle zu bekommen.“ Ähnliche Worte hatte
       auch Fiebich gefunden. Spätestens bei der Weltmeisterschaft 2026 in Berlin
       soll dieser Wunsch erfüllt werden.
       
       Fiebich spielte auf dem Weg ins Viertelfinale genau wie Geiselsöder eine
       entscheidende Rolle. [2][Im Topspiel der Gruppe D gegen Spanien setzte
       Thomaidis kaum andere Spielerinnen als die Starting Five ein und übertrug
       damit auch viel Verantwortung an Frieda Bühner. Zurecht.] Die gerade mal
       21-Jährige machte in den drei Spielen insgesamt 49 Punkte und holte 19
       Rebounds. Auf und neben dem Court war sie dabei immer ruhig und gelassen,
       trat selbstbewusst auf und ließ sich auch von der hohen Belastung nicht
       einschüchtern.
       
       Als sechste Frau auf dem Feld – wie Kapitänin Fiebich das im Vorfeld
       beschrieben hatte – waren in der Inselparkarena die vielen Heimfans eine
       wichtige Stütze. Topscorerin Geiselsöder sagte: „Wir haben die Zuschauer
       auf dem Court gespürt. Es ist cool, weil alles so eng ist und wir noch
       näher an den Fans sind.“ Dass mehr als 3.000 Menschen den Weg in die Halle
       gefunden hatten, sieht sie als gutes Zeichen.
       
       Eine besondere Form der Wertschätzung erhielten die Basketballerinnen am
       ersten Spieltag, als Dirk Nowitzki überraschend an seinem 47. Geburtstag in
       die Halle kam. Geiselsöder sagte: „Das ist etwas sehr Besonderes. Es zeigt,
       wie sehr er den deutschen Frauenbasketball pushen möchte.“
       
       ## Deutsches Team dominiert das Spiel
       
       Im Spiel gegen Schweden zu Beginn der Gruppenphase war dieser Push zu
       spüren. Das deutsche Team gab die Führung niemals aus der Hand, auch wenn
       die Schwedinnen zwischendurch nah herankamen. Es lief noch nicht alles
       rund, wie auch Kapitänin Fiebich später sagte: „Man sieht, dass wir noch
       ein bisschen besser auf dem Spielfeld zusammenfinden müssen.“
       
       Im Spiel gegen Spanien dann, als Deutschland eine klare 79:60-Niederlage
       hinnehmen musste, [3][war zusätzlich zu sehen, dass Topspielerinnen wie
       Satou und Nyara Sabally sowie die verletzten Marie Gülich und Alina
       Hartmann dem deutschen Team fehlten.] Fiebich spielte 40 Minuten durch,
       vier Spielerinnen von der Bank kamen gar nicht zum Einsatz.
       
       Gegen Großbritannien war das kein Thema. Auch wenn in der zweiten Halbzeit
       – wie schon in den Spielen zuvor – der Fokus etwas nachließ und die
       Britinnen herankommen konnten, hatte das deutsche Team das Spiel voll in
       der Hand. Zwischenzeitlich betrug der Abstand mehr als 20 Punkte.
       Spielmacherin Alexis Peterson verteilte mit ihren Assists die Bälle und
       half enorm, den Weg zum Korb zu klären.
       
       Am Ende erhielten alle Spielerinnen Minuten auf dem Feld – auch junge
       Talente wie Clara Bielefeld und Hilke Feldrappe. Das feuerte die Stimmung
       in der Halle zusätzlich an. Auch wenn in Griechenland – vor allem nachdem
       die Gastgeberinnen selbst schon ausgeschieden sind – die Halle nicht so
       voll sein wird, ist die Vorfreude auf das Spiel am Mittwoch riesig. Bühner
       sagte: „Ich bin sehr stolz und freue mich total. Das wird cool!“
       
       23 Jun 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /US-Basketballliga-WNBA/!6021016
   DIR [2] /Juengste-Basketballerin-im-Nationalteam/!6008328
   DIR [3] /Basketball/!6091271
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nina Probst
       
       ## TAGS
       
   DIR Basketball-EM
   DIR WNBA
   DIR Basketball
   DIR Basketball
   DIR Basketball-EM
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR WNBA
   DIR Frauensport
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Deutscher Frauenbasketball: „Herber Rückschlag“
       
       Die Basketballbundesliga der Frauen soll professioneller und größer werden.
       Letzteres misslingt, weil einige Klubs an den Vorgaben scheitern.
       
   DIR Basketballerin Jennifer Crowder: „Die Top vier wären ideal“
       
       Jennifer Crowder spielt Basketball in Italien und promoviert an der Uni
       Göttingen. Am Mittwoch steht sie mit dem Nationalteam im EM-Viertelfinale.
       
   DIR Einreisestopp in die USA: Keine Visa für Basketballteam
       
       Senegals Basketballerinnen dürfen nicht zum Trainingslager in die USA
       einreisen. Der Premier ordnet Übungseinheiten in Dakar an.
       
   DIR Basketballerin über Rassismus: „Ich spiele locker“
       
       Satou Sabally will in der besten Basketball-Liga der Welt Karriere machen.
       Sie spricht über ihren Aufstieg und Alltagsrassismus in Deutschland.
       
   DIR Basketball der Frauen: Alba wird weiblich
       
       Der Berliner Klub hat die größte Mädchen- und Frauenabteilung im deutschen
       Basketball. Nun soll der Aufstieg her.