# taz.de -- Bericht über globale Erwärmung: BND fürchtet Folgen der Erderhitzung
> Der Klimawandel ist ein Risiko für die Sicherheit Deutschlands, so der
> Geheimdienst. Außenministerin Baerbock fordert eine Senkung der
> CO2-Emissionen.
IMG Bild: Hier wachsen schon keine echten Palmen mehr: Der BND warnt vor den Folgen der Erderhitzung
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hält die Folgen der [1][Erderhitzung] für
eine der fünf großen externen Bedrohungen für Deutschland. Das sagte
BND-Präsident Bruno Kahl bei der Vorstellung der nationalen
interdisziplinären Klima-Risikoeinschätzung (NIKE). Die Klimakrise sei
ähnlich gefährlich wie der Terrorismus oder ein „aggressiv-expansives“
Russland.
Die Risikoeinschätzung wurde vom Auswärtigen Amt gemeinsam mit
Geheimdiensten und Forschungsinstituten sowie dem
Bundesverteidigungsministerium verfasst. Der Bericht soll zeigen, auf
welche Weise der Klimawandel Frieden, Sicherheit, Wohlstand und Stabilität
bedroht. Klimaschutz sei „harte Sicherheits- und Geopolitik“, sagt
[2][Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)].
Die Geopolitik werde künftig maßgeblich von der Energiewende bestimmt, so
der Bericht. Staaten, die vor allem vom Verkauf von Öl und Gas leben,
drohten „Wirtschaftskrisen und Perspektivlosigkeit, die zu Staatskrisen und
länderübergreifenden Dominoeffekten führen können“. Weil durch den
Klimawandel mehr internationale Konflikte auftreten, ergeben sich neue
Herausforderungen für Bundeswehr und Geheimdienste.
Die Erderhitzung verursache zudem Ernteausfälle und humanitäre Krisen,
schreiben die Autor*innen. Deutschland und die EU müssten gezielter Geld
für Klimaschutz zur Verfügung stellen, um nicht an Einfluss auf das
Weltgeschehen zu verlieren. Die CO2-Emissionen schnell zu senken, sagt
Außenministerin Baerbock, sei entscheidend für die Resilienz Deutschlands.
„Denn wer unsere Wirtschaft weiter am fossilen Tropf hängen lässt, denkt
nicht nur kurzfristig, sondern gibt sich bewusst in die Abhängigkeit
fossiler Staaten und Regime.“
Vor der Erderhitzung warnt auch der Climate Change Index der Organisation
Germanwatch, der am Mittwoch vorgestellt wurde. Der Index analysiert die
Auswirkungen von [3][weltweiten Extremwetterereignissen,] die aufgrund des
Klimawandels zunehmen. Laura Schäfer, Leiterin des Bereichs Internationale
Klimapolitik bei Germanwatch, nennt die Erderhitzung eine „der weltweit
größten Bedrohungen für die internationale Sicherheit, die Stabilität von
Staaten und Gesellschaften sowie des Finanzsystems“.
Laut Germanwatch starben in Deutschland zwischen 1993 und 2022 aufgrund von
Extremwettereignissen 18.000 Menschen. Dabei ist ein Gesamtschaden von 123
Milliarden Euro entstanden. Besonders alarmierend sind laut David Eckstein
von Germanwatch die um „viele tausend Menschen erhöhte Sterblichkeit
infolge von massiven Hitzewellen, aber auch die Folgen von verheerenden
Flutereignissen“.
12 Feb 2025
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