# taz.de -- Beschluss der EU-Kommission: „Pille danach“ bald rezeptfrei
> Die Pille danach ist bald nicht mehr verschreibungspflichtig. Je
> schneller man sie nimmt, desto wirksamer ist sie – deshalb gibt es sie in
> Zukunft in der Apotheke.
IMG Bild: In Zukunft beraten Apotheker Frauen zur „Pille danach“, nicht mehr Ärzte. Das Präparat kann schwere Nebenwirkungen haben.
BERLIN afp | In Deutschland wird es die „Pille danach“ bald rezeptfrei in
der Apotheke geben. Der Bundesrat billigte am Freitag eine Verordnung, mit
dem die beiden derzeit auf dem Markt befindlichen Präparate aus der Liste
der verschreibungspflichtigen Arzneimittel zu streichen. Mit der Verordnung
wird ein entsprechender Beschluss der EU-Kommission umgesetzt.
In Deutschland sind zwei verschiedene Präparate als „Pille danach“
verfügbar. Beide Mittel unterdrücken oder verzögern den Eisprung. Sie
verhindern dadurch eine Befruchtung, wenn es vor dem Eisprung zum
Geschlechtsverkehr gekommen ist.
Je mehr Zeit nach dem ungeschützten Sex bis zur Einnahme des Präparats
vergeht, desto weniger wirksam ist die „Pille danach“. Deshalb sollen die
beiden Medikamente nicht über den Versandhandel, sondern nur in Apotheken
abgegeben werden. Damit soll gewährleistet werden, dass die Pille möglichst
schnell eingenommen wird, denn der Versand nimmt mehr Zeit in Anspruch.
Mit dem Versandverbot soll auch gewährleistet werden, dass sich die Frauen
in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Bundesgesundheitsminister Hermann
Gröhe (CDU) hatte es wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen lange Zeit
abgelehnt, die „Pille danach“ zur Verhinderung ungewollter
Schwangerschaften von der Rezeptpflicht zu befreien. Er begründete dies
bisher unter anderem mit möglichen schweren Nebenwirkungen, aber auch mit
dem Festhalten an der ärztlichen Beratung.
6 Mar 2015
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