URI: 
       # taz.de -- Bi+-Personen in Berlin: Entschlossen Bi
       
       > Bi+- Personen erfahren in der Mehrheitsgesellschaft und queeren Community
       > Diskriminierung. Eine „Fachstelle Bi+“ widmet sich nun ihren Belangen.
       
   IMG Bild: Ehemalige Justizministerin Lena Kreck (Die Linke) hisst mit einer Vertreterin des Vereins BiBerlin die „Bi Flag“
       
       Berlin taz | Ihnen wird Gier, Unentschlossenheit und Feigheit unterstellt.
       Sie würden sich bloß [1][nicht trauen, sich als homosexuell zu outen].
       Anfeindungen, wie diese, sind Bi+-Personen, also Menschen, die sich zu mehr
       als einem Geschlecht hingezogen fühlen, täglich ausgesetzt. „Bisexualität
       wird stigmatisiert und nicht als eine eigene sexuelle Orientierung
       anerkannt“, sagt Thilo Wetzel, Vorstandsmitglied von BiBerlin e. V. „Diese
       Vorurteile kommen nicht nur aus der Mehrheitsgesellschaft, sondern auch aus
       der queeren Community.“
       
       Während es in der Regenbogenhauptstadt zig landesgeförderte Fachstellen für
       die Bedarfe von Lesben und Schwulen gibt, wurde die [2][Bi+-Community mit
       ihren Belangen bislang weitgehend alleingelassen]. Dabei bilden
       Bi+-Personen laut „LGBT+ Pride 2021 Global Survey“ die größte Minderheit in
       der LGBTIQ*-Community.
       
       Mit der „Fachstelle Bi+“ bekommt die Hauptstadt nun die bundesweit erste
       landesgeförderte Fachstelle, die sich explizit mit den Bedarfen bi- und
       pansexueller Menschen befasst. Träger ist der Verein BiBerlin, gefördert
       wird sie von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung
       (LADS). Ermöglicht wird das Projekt durch die Senatsverwaltung für
       Gleichstellung und Antidiskriminierung.
       
       „Als Personen, die sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlen,
       fühlen sich viele Bi+-Personen oft zwischen den Stühlen“, sagt Thilo
       Wetzel. Ein großes Problem, vor allem für bisexuelle Frauen, sei zudem die
       Fetischisierung von bisexuellem Begehren als pornografische Männerfantasie.
       Bisexuelle Frauen hätten ein höheres Risiko, sexualisierte Gewalt zu
       erfahren als lesbische oder hetero Frauen, weil sie für alle Geschlechter
       „verfügbar“ seien.
       
       Mit der Fachstelle soll Bi+-Personen für Probleme wie diese eine
       Anlaufstelle geboten werden. Das Angebot umfasst Beratungen zu Themen wie
       Coming-out oder Diskriminierung sowie Empowerment-Angebote. Zudem soll es
       für die Mehrheitsgesellschaft und LGBTIQ*-Community Angebote für die
       [3][Sensibilisierung Bi+spezifischer Belange] geben. Für das Projekt sind
       im Haushaltjahr 2025 rund 150.000 Euro vorgesehen.
       
       1 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Bisexualitaet-und-Sichtbarkeit/!5962027
   DIR [2] /Bisexual-Visibility-Day/!5537473
   DIR [3] /Wissensportal-fuer-LGBTI-Personen/!5590047
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Lilly Schröder
       
       ## TAGS
       
   DIR Bisexualität
   DIR Schwerpunkt LGBTQIA
   DIR Antidiskriminierung
   DIR Kolumne Änder Studies
   DIR Schwerpunkt LGBTQIA
   DIR Bisexualität
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Bisexualität und Sichtbarkeit: Ich bin bi und das ist auch gut so
       
       Wollen jetzt etwa alle bisexuell sein? Ja! Oder zumindest viele. Das ist
       kein Trend, sondern Ausdruck einer positiven gesellschaftlichen
       Entwicklung.
       
   DIR Wissensportal für LGBTI-Personen: Bundesregierung klärt auf
       
       Die Familienministerin stellt das „Regenbogenportal“ zu geschlechtlicher
       Vielfalt vor – und überrascht mit einer Reform des Transsexuellengesetzes.
       
   DIR Bisexual Visibility Day: Bisexualität existiert
       
       Zum 20. Mal wird der Bisexual Visibility Day begangen. Weltweit machen
       AktivistInnen auf die Stigmatisierung von Bisexualität aufmerksam.