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       # taz.de -- Boom von Balkonkraftwerken: Die Begeisterung nicht bremsen
       
       > Bei den Verbrauchern ist der Run auf Balkonsolaranlagen groß. Jetzt
       > müssen Bund und Länder alles dafür tun, die Anbringung zu vereinfachen.
       
   IMG Bild: Wenigstens etwas: Robert Habeck räumt bürokratische Hürden aus dem Weg
       
       Spätestens wenn Discounter ein Produkt verkaufen, ist klar: Es handelt sich
       um einen Massenmarkt. Solaranlagen für den Balkon sind mittlerweile zu
       Allerweltsprodukten geworden, Einzelhändler bieten sie für einige hundert
       Euro an. Bei Billigangeboten ist Vorsicht geboten, etwa weil sie mitunter
       nicht die Leistung erbringen, die versprochen wird.
       
       Doch der Nachfrage schadet das offenbar nicht. Sehr viele Mieter:innen
       und Eigentümer.innen wollen selbst Strom produzieren – sei es aus
       Umweltbewusstsein oder aus Furcht vor hohen Energiekosten. Das zeigt: Die
       Energiewende kommt im Bewusstsein der Bürger:innen voran. Gut so!
       
       Der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck darf sich zu Recht auf
       die Schulter klopfen. Die starke Nachfrage nach Balkonkraftwerken ist
       maßgeblich sein Erfolg. Bürger:innen vertrauen darauf, dass er diese Art
       der Energiegewinnung erleichtern wird.
       
       Tatsächlich: [1][Habeck räumt viele bürokratische und technische
       Hindernisse aus dem Weg], die Menschen [2][bislang davon abgehalten haben,
       sich eine Solaranlage für den Balkon anzuschaffen]. Sonst wäre der Boom gar
       nicht möglich, der übrigens noch mehr Fahrt aufnehmen wird, wenn die
       angekündigten Vereinfachungen 2024 tatsächlich in Kraft treten.
       
       In etlichen Kellern stehen eingepackte Balkonsolaranlagen, weil die
       Käufer:innen nicht wissen, ob sie sie anbringen dürfen oder nicht.
       Andere warten mit der Anschaffung, weil sie auf die neuen klaren Regeln
       warten. [3][Noch immer gibt es unklare Fragen]. Etwa zu Bauvorschriften,
       deren Vorgaben möglicherweise für die Verwendung von Glas ab einer
       bestimmten Geschosshöhe gelten – oder auch nicht.
       
       Im deutschen Regeldickicht gibt es noch sehr viel zu lichten. Das ist nicht
       nur eine Aufgabe für die Bundesregierung, hier sind auch die Länder
       gefragt. Und: Der Gesetzgeber muss den Verbraucherschutz im Blick haben,
       damit Garantien eingehalten werden und Anlagen die versprochenen Leistungen
       auch bringen. Sonst droht die Begeisterung für die eigene Stromerzeugung in
       Enttäuschung umzuschlagen.
       
       4 Oct 2023
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Krüger
       
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