URI: 
       # taz.de -- Brände in Australien: Touristen raus aus Feuergebiet
       
       > Sie sollen eine Zone an der Küste im Südosten Australiens räumen. Denn
       > schon am Wochenende könnte die nächste Hitzewelle die Buschfeuer
       > verstärken.
       
   IMG Bild: Kampf gegen die Flammen: Löscharbeiten im Bundeststaat Victoria im Südosten Australiens
       
       PERTH taz | Tausende Touristen müssen Buschbrandgebiete im Osten
       Australiens auf Anordnung der Behörden verlassen. Die Urlauber seien
       angewiesen, eine 250 Kilometer lange Zone entlang der Südküste des
       Bundesstaats New South Wales zu räumen, teilte der Verkehrsminister des
       Staates, Andrew Constance, am Donnerstag mit.
       
       Es handele sich um die „größte Massenverlegung von Menschen aus der Region,
       die wir je erlebt haben“. Hintergrund der Anordnung ist eine für das
       Wochenende erwartete Rückkehr einer Hitzewelle und starker Winde, was die
       Lage verschärfen dürfte.
       
       Allein in dieser Woche wurden an der Südküste von New South Wales nach
       Behördenangaben 381 Häuser durch die Buschbrände zerstört, mindestens acht
       Menschen in dem Staat und im benachbarten Victoria kamen seit Montag ums
       Leben. Insgesamt sind seit Beginn der Krise landesweit mindestens 17
       Todesopfer zu beklagen. In ganz Down Under wurden mehr als 1.300 Häuser
       verwüstet, eine Fläche von rund fünf Millionen Hektar brannte ab.
       
       In New South Wales und Victoria – den bevölkerungsreichsten Staaten in
       Australien – lodern aktuell mehr als 200 Brände. Kühleres Wetter seit dem
       Silvesterabend hat den Einsatz der Feuerwehr etwas erleichtert. Anwohner
       konnten dadurch zudem ihre Vorräte wieder aufstocken. Vor Tankstellen und
       Supermärkten bildeten sich lange Schlangen. Autobahnen öffneten wieder, was
       massive Staus zur Folge hatte.
       
       ## Rauch wabert bis nach Neuseeland
       
       In Victoria half das Militär Tausenden Menschen, die am Dienstag [1][vor
       einem Buschbrand an den Strand der Küstenstadt Mallacoota geflohen waren].
       Sie bekamen Lebensmittel, Treibstoff und medizinische Versorgung. Rund 500
       Eingeschlossene sollten von einem Marineschiff aufgenommen und so aus der
       Gefahrenzone gebracht werden.
       
       „Wir denken, dass da rund 3.000 Touristen und 1.000 Einheimische sind“,
       sagte der Regierungschef von Victoria, Daniel Andres dem Sender ABC, mit
       Blick auf die Zahl der Menschen, die sich an den Strand gerettet haben.
       „Nicht alle von ihnen wollen weg, nicht alle können gleichzeitig auf das
       Schiff.“
       
       Da die Feuer im aktuellen australischen Sommer [2][besonders früh und mit
       solcher Wucht eingesetzt haben], stufen die Behörden die derzeitige
       Buschbrandsaison schon jetzt als die verheerendste seit Beginn der
       Aufzeichnungen ein. Und Besserung ist nicht in Sicht. Premierminister Scott
       Morrison erklärte, dass die Krise wahrscheinlich noch Monate andauern
       werde. Es werde so lange weitergehen, „bis wir anständigen Regen bekommen“,
       der dann einige der Feuer eindämmen könne, die seit vielen Monaten
       loderten.
       
       Auch die Rauchentwicklung durch die Buschbrände ist ein massives Problem,
       etwa in Sydney. In der Hauptstadt Canberra wurde zuletzt die schlechteste
       Luftqualität der Welt gemessen. Der Rauch waberte sogar nach Neuseeland.
       
       2 Jan 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Feuersbrunst-in-Australien/!5648928
   DIR [2] /Buschbraende-in-Australien/!5647637
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Australien
   DIR Feuer
   DIR Australien
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Waldbrände in Australien: Das „Tschernobyl der Klimakrise“
       
       Extreme Hitze, zerstörte Parks, Militär als Menschenretter. Ein
       Schriftsteller zieht Parallelen zwischen Australien und dem Ende der
       Sowjetunion.
       
   DIR Feuersbrunst in Australien: Vögel fallen vom Himmel
       
       Die Buschfeuerkrise hält an. In der Bevölkerung wächst der Unmut über die
       Klimapolitik der Regierung unter Premierminister Scott Morrison.
       
   DIR Buschbrände in Australien: Feuer heizen Klimadebatte an
       
       Bei heftigen Bränden sind in Australien mindestens zehn Menschen ums Leben
       gekommen. Eine Fläche so groß wie Belgien ist abgebrannt.
       
   DIR Verheerende Buschbrände in Australien: Freiwillig gegen Flammen
       
       Brände bedrohen ganze Landstriche. David Loft kämpft dagegen. Für seinen
       Einsatz erhält er keinen Cent – so wie die meisten Brandbekämpfer.