URI: 
       # taz.de -- Brand einer Pipeline in Mexiko: Über 60 Menschen gestorben
       
       > Im Bundesstaat Hidalgo sind mindestens 66 Menschen nach einer Explosion
       > ums Leben gekommen. Sie wollten an einer angezapften Treibstoffleitung
       > Benzin abfüllen.
       
   IMG Bild: Erst nach Stunden konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden
       
       Mexiko-Stadt afp | Bei einem Brand an einer angezapften Pipeline sind in
       Mexiko mindestens 66 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 76 weitere
       wurden nach Behördenangaben bei dem Unglück verletzt, als sie am Freitag
       (Ortszeit) an der illegal angezapften Treibstoffleitung Benzin in Behälter
       abfüllten. Fernsehbilder zeigten fliehende Menschen und verbrannte Leichen.
       Erst nach Stunden war das Feuer unter Kontrolle.
       
       Das Unglück ereignete sich in dem Ort Tlahuelilpan im Osten des
       Bundesstaats Hidalgo. Dutzende Menschen waren zu der Benzinleitung geeilt,
       um sich illegal mit Treibstoff zu versorgen, als es zu einer Explosion kam
       und Feuer ausbrach.
       
       Zeugen schilderten erschütternde Szenen vom Unglücksort. „Ich war gerade
       gekommen um nachzusehen, was los ist, als sich die Explosion ereignete. Ich
       bin den Leuten zu Hilfe geeilt“, sagte der 47-jährige Fernando García der
       Nachrichtenagentur AFP. „Ich musste zwischen den Überresten von Menschen
       gehen, die vollständig verbrannt waren.“
       
       Noch Stunden nach dem Unglück brachten Rettungswagen Menschen mit
       Verbrennungen in die Krankenhäuser der Region. Die Krankenhäuser waren
       überfüllt. Präsident Andrés Manuel López Obrador besuchte am frühen
       Samstagmorgen die Unglücksstelle. Er hatte erst kürzlich dem
       Treibstoffdiebstahl den Kampf angesagt.
       
       Benzin- und Dieselknappheit 
       
       Durch das illegale Anzapfen von Pipelines gingen dem mexikanischen Staat in
       den vergangenen zwei Jahren nach offiziellen Angaben rund drei Milliarden
       Dollar (2,6 Milliarden Euro) verloren. Mehrere Treibstoffleitungen wurden
       von der Regierung geschlossen, um das Treiben krimineller Banden zu
       stoppen.
       
       Die neue Strategie des Präsidenten führte in den vergangenen Tagen in
       einigen mexikanischen Bundesstaaten zu Benzin- und Dieselknappheit. In
       vielen Landesteilen müssen die Menschen stunden- oder sogar tagelang
       Schlange stehen, um ihre Autos aufzutanken.
       
       Auch in Tlahuelilpan machten Bewohner die Treibstoffknappheit für den
       tödlichen Zwischenfall verantwortlich. „Viele Leute sind wegen der
       Benzinknappheit mit ihren Kanistern gekommen“, sagte der 55-jährige Martín
       Trejo, der vor Ort verzweifelt nach seinem Sohn suchte.
       
       Derweil meldete der Ölkonzern Pemex einen weiteren Brand an einer Pipeline
       im Bundesstaat Querétaro. Auch dort sei das Feuer an einer Stelle
       ausgebrochen, an der Menschen illegal Treibstoff abzapften. Allerdings sei
       in der Wüstengegend niemand verletzt worden.
       
       19 Jan 2019
       
       ## TAGS
       
   DIR Mexiko
   DIR Brand
   DIR Pipeline
   DIR Mexiko
   DIR USA
   DIR Mexiko
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Verschleppte Studenten in Mexiko: López Obrador will aufklären
       
       Das mexikanische Militär hatte sich dagegen gewehrt, den Fall der 43
       verschleppten Studenten aufzuklären. Mexikos neuer Präsident rollt den Fall
       jetzt neu auf.
       
   DIR Waldbrände in Kalifornien: 25 Tote, Dutzende vermisst
       
       In Kalifornien toben Feuer, bei denen 25 Menschen ums Leben gekommen sind.
       Im Norden ist es der größte Brand seit Beginn der Aufzeichnungen.
       
   DIR Proteste in Mexiko: Plündern und blockieren
       
       Eine saftige Erhöhung von Benzinpreisen löst landesweite Demonstrationen
       aus. Hunderte Menschen werden festgenommen.