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       # taz.de -- Bundesregierung fördert Elektromobilität: Die Baustellen beim E-Auto-Laden
       
       > Die Bundesregierung plant die Infrastruktur für E-Mobilität auszubauen.
       > Auf dem Weg dahin gibt es jedoch noch einige Baustellen.
       
   IMG Bild: Eine Ladestation für Elektroautos in Stuttgart: bislang noch ein seltener Anblick
       
       Berlin taz | Es ist das Henne-Ei-Problem. Weil Ladesäulen fehlen, fahren
       bisher so wenige [1][E-Autos]. Weil nicht genug Elektrofahrzeuge unterwegs
       sind, bauen Firmen nur eine kleine Zahl neuer Stromtankstellen.
       
       Diesen Kreis will die Bundesregierung nun durchbrechen. Beim Treffen mit
       Vertretern der Autoindustrie, von Gewerkschaften und der Bundesländer
       standen am Montagabend nicht nur [2][höhere Prämien] zum Kauf von
       Elektro-Fahrzeugen von bis zu 6.000 Euro auf dem Programm, sondern auch der
       neue „Masterplan Ladeinfrastruktur“. In den kommenden zwei Jahren sollen
       50.000 Ladestellen zusätzlich gebaut werden. Unter anderem der
       Niedersächsische Städtebund monierte jedoch, dass die Ausbauziele zu gering
       ausfielen. Welche sind die [3][größten Baustellen] bei der Errichtung des
       Autostromnetzes?
       
       ## Zu wenige E-Tankstellen
       
       In ganz Deutschland gibt es laut Bundesnetzagentur augenblicklich nur gut
       21.000 öffentliche Ladepunkte. Bisher errichten Stadtwerke, Stromversorger
       und andere Firmen zu wenig Anlagen, weil ihre Kosten zu hoch und die
       Einnahmen zu niedrig sind. Also sagte Katherina Reiche, die
       Geschäftsführerin des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU): „Um künftig
       mehr Ladesäulen aufzustellen, ist auf absehbare Zeit noch eine staatliche
       Förderung nötig.“ Das sieht auch die Politik so. Teilweise sei „eine
       Finanzierung durch die öffentliche Hand notwendig“, heißt es im Masterplan.
       Außerdem sollen Stromzapfsäulen an Raststätten und Tankstellen prinzipiell
       zur Pflicht werden.
       
       ## Steckdosen für Wohngebäude
       
       In kaum einem Haus mit mehreren Wohnungen gibt es heute die Möglichkeit,
       ein E-Auto zu laden. Deshalb soll das Justizministerium schnell einen
       Gesetzentwurf vorlegen. Mieter und Besitzer von Eigentumswohnungen werden
       dann den grundsätzlichen Anspruch auf einen zusätzlichen Stromanschluss im
       oder am Haus erhalten, auch wenn die Vermieter oder die anderen Eigentümer
       das ablehnen.
       
       ## Komplizierte Zapfsäulen
       
       Die Suche nach den Tankstellen ist oft Glückssache. Denn eine vollständige
       Datenbank mit allen Ladesäulen, Preisen und Zugangsinformationen existiert
       nicht. Laut Masterplan sollen die Betreiber künftig wenigstens
       Schnittstellen für Internet-Kommunikation in neue Stromtankstellen
       einbauen. Und wer heute mit dem E-Auto längere Strecken zurücklegt, hat in
       der Regel die Bezahlkarten mehrerer Anbieter dabei, ist aber trotzdem auf
       das teure Roaming, die Verrechnung der Tankgebühren zwischen verschiedenen
       Firmen, angewiesen. Die Autolobby ADAC fordert, dass man überall und
       einfach mit der Kreditkarte zahlen kann, die Preise transparent ausgewiesen
       und die Roamingkosten gedrückt werden. Nun strebt die Regierung an,
       „Authentifizierung, Bezahlsysteme und Roaming besser zu regeln“. Details
       fehlen allerdings.
       
       5 Nov 2019
       
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