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       # taz.de -- Das war die US-Wahlnacht auf taz.de: It might be a Trump
       
       > Unsere ExpertInnen glauben nicht mehr an ein Wunder. Sie rechnen mit
       > einem künftigen US-Präsidenten Donald Trump.
       
   IMG Bild: Eine Clinton-Anhängerin wartet auf das Wahlergebnis
       
       Das war die Wahlnacht im Liveticker. [1][Weiter geht es hier.]
       
       Europa muss erwachsen werden 
       
       Montana, 7:41 (MEZ): Henriette Löwisch macht sich Gedanken darüber, was ein
       Trump-Sieg nun für uns bedeuten könnte: Was heißt ein Trump-Sieg für
       Europa? Die 270 waren noch nicht voll, da wussten die Schlauschwätzer (und
       die Märkte) schon, das US-Wahlergebnis ist schlecht fürs Geschäft, und also
       auch für die Europäer. Mir dagegen fallen dazu zwei Äußerungen ein, die
       bereits vor dem Wahlabend veröffentlicht wurden. Die eine stammt von Slavoj
       Zizek, der in einem TV-Interview mit Channel 4 sinngemäß sagte, [2][er
       würde Trump wählen, weil er sich von dessen Sieg ein großes Erwachen der
       Linken erhoffe]. Ganz ähnlich [3][Ed West im Spectator], einem
       konservativen, britischen Magazin, der darauf setzte, dass die Europäer im
       Fall eines Trump-Sieges endlich erwachsen würden. Vielleicht entwickelt
       sich hier ja eine interessante Koalition, die sich weigert, den USA ins
       populistische Kaninchenloch zu folgen?
       
       Republikaner im Kongress in der Mehrheit 
       
       Washington, 7.09 Uhr (MEZ): In den USA werden die Republikaner nach
       Medienberichten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus halten und damit ihre
       seit sechs Jahren andauernde Dominanz in der Kammer fortsetzen. Zudem seien
       sie auf dem Weg, ihre Mehrheit im Senat zu verteidigen, berichten mehrere
       US-TV-Sender übereinstimmend.
       
       Im Senat gelang es den Demokraten von Präsidentschaftskandidatin Hillary
       Clinton zunächst nur, den Republikanern von Herausforderer Donald Trump
       einen Sitz abzunehmen. Für eine Senats-Mehrheit müssten die Demokraten den
       Republikanern jedoch fünf Sitze abnehmen. Das Unterhaus des Kongresses hat
       die Vorhand bei Haushaltsfragen, für Gesetze ist die Zustimmung beider
       Kammern erforderlich. (rtr)
       
       Ein Wunder? Vermutlich nicht 
       
       Berlin, 6.46 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert teilen ihre finale
       Einschätzung zum US-Präsidentschaftsrennen mit. Sie sehen schwarz.
       
       Bettina Gaus: Das war eine lange Nacht, und natürlich können immer noch
       Wunder geschehen. Aber ich neige nicht dazu, an Wunder zu glauben. Was
       meinst Du?
       
       Bernd Pickert: Clinton müsste Pennsylvania, Michigan und Wisconsin
       gewinnen. Nevada hat sie jetzt gewonnen, dann käme es auf New Hampshire
       nicht mehr an. Aber nein, ich glaube nicht mehr dran.
       
       Bettina Gaus: Noch nie habe ich eine Wette so ungern gewonnen wie diese.
       Aber da die Dinge nun einmal so sind wie sie sind, will ich mich auf das
       gemeinsame Abendessen wenigstens freuen. Schon eine Idee, wohin wir gehen?
       
       Bernd Pickert: Im Moment wär mir nach Curry 36 mit ner Flasche Wodka auf
       dem Tisch.
       
       Bettina Gaus: Na, dann hoffe ich, dass Dich in den nächsten Tagen der
       Galgenhumor erreicht und zu einer anderen Wahl führt.
       
       Bernd Pickert: Wenn letzteres ginge, würde ich noch viel lieber das Essen
       zahlen.
       
       Nevada für Clinton 
       
       Washington, 6.33 Uhr (MEZ): Clinton ist nach Berechnungen der Agentur AP
       Sieger im Bundesstaat Nevada. Fox ist zugleich weiterhin der einzige
       Sender, der Trump als Sieger in dem für Clinton wichtigen Staat Wisconsin
       sieht. (rtr)
       
       Raus aus den USA 
       
       Berlin, 6.25 Uhr: Was tun, wenn Trump Präsident wird? Wer überlegt, nach
       Kanada zu migrieren, muss sich wohl an einem anderen Tag informieren. Durch
       zu hohe Zugriffszahlen sind Informationsseiten wie [4][cic.gc.ca/english]
       und [5][immigration.ca] momentan nicht zu erreichen. (sb)
       
       Kalifornien, der Pflichtsieg 
       
       New York, 6.21 Uhr (MEZ): Barbara Junge berichtet: Als Clintons Sieg in
       Kalifornien verkündet wird, brandet für einen Moment Jubel vor der Halle
       auf. Aber von der „she will win“-Stimmung, die hier noch vor einer Stunde
       geherrscht hat, ist nichts mehr zu spüren. Kalifornien war ein Pflichtsieg.
       Alles andere spricht für Trump.
       
       Die Symbolik hinter den politischen Forderungen 
       
       Berlin, 6.11 Uhr: Nuklearwaffen einsetzen, Einreiseverbote, Mauerbau. Was
       sind die Politikvorschläge Trumps? Bettina Gaus und Bernd Pickert
       diskutieren.
       
       Bernd Pickert: Jon King auf CNN versucht es immer noch spannend zu machen
       und redet sich von County zu County. Ich sehe keine wirkliche Option mehr
       für einen Clinton-Sieg und versuche gerade, mir jetzt wirklich eine
       Trump-Präsidentschaft vorzustellen. Das fällt verdammt schwer, nicht nur
       emotional, sondern auch, weil er unglaublich wenige konkrete
       Politikvorschläge geäußert hat.
       
       Bettina Gaus: Ach, ich finde, er hat eine ganze Menge vorgeschlagen:
       Kündigung internationaler Handelsverträge, Einsatz von Nuklearwaffen, wenn
       ihn jemand ärgert, Einreiseverbot für Muslime, Mauer an der Grenze zu
       Mexiko, Schleifen von Obamacare. Damit hat er doch erstmal eine zeitlang zu
       tun.
       
       Bernd Pickert: Ich frag mich, was davon ich glauben soll. Dass er an
       Obamacare rangehen will, glaube ich, und wenn er die Kongressmehrheit hat,
       kann er das sogar tun. Nuklearwaffen mag ich nicht glauben. Mauer zu Mexiko
       auch nicht in der Form, in der es vorgeschlagen hat. Selbst wenn das seine
       allererste Wahlaussage war. Und: Was würde all das seinen Wählern bringen?
       
       Bettina Gaus: Symbolik spielt eine große Rolle. Nein, ich denke auch nicht,
       dass er alles einfach umsetzen kann. An manchen Stellen verhindert das
       sogar die Verfassung. Aber er kann eine Stimmung, ein Klima erzeugen, in
       dem Misstrauen, sogar Hass zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen
       herrscht. Und internationale Handelsbeziehungen beschädigt man schnell. Was
       man übrigens erwähnen sollte: TTIP dürfte sich erledigt haben.
       
       Bernd Pickert: Stimmt. Aber es gibt ein paar Dinge, mit denen er sich
       gleich beschäftigen muss und zu denen er sich vollkommen widersprüchliches
       geäußert hat. Er will den Haushalt sanieren, die Schulden abbauen,
       gleichzeitig den Militäretat erhöhen, den Sequester (also die automatischen
       Budgetkürzungen) abschaffen und die Steuern senken. Zusammen geht das
       nicht.
       
       Bettina Gaus: Oh, ich wollte nicht den Eindruck erwecken, ich hielte sein
       Programm für konzise, rational und logisch. Wahrlich nicht. Aber ich
       fürchte: Eine Ahnung, wohin die Reise gehen soll, haben wir.
       
       Georgia geht an Trump 
       
       Washington, 5.50 Uhr (MEZ): Donald Trump gewinnt laut der
       Nachrichtenagentur AP auch den Staat Georgia, in dem es 16 Wahlmänner zu
       holen gab. Damit liegt er bereits bei 232 der nötigen 270
       Wahlmännerstimmen, seine demokratische Rivalin Hillary Clinton kommt zu
       diesem Zeitpunkt auf 209. (ap)
       
       Die Amerikaner verstehen 
       
       Berlin, 5.45 Uhr: Wenn die Deutschen über „die Amerikaner“ sprechen und
       darüber, wie bescheuert diese Idioten seien, Trump zu wählen, dann sagt
       unsere Autorin Paulina Unfried: „Ihr versteht das nicht.“ Mit 17 landet sie
       zum Schulaustausch in Minnesota und lernt die Trump-Anhänger kennen.
       [6][Ihre Geschichte gibt es hier].
       
       Trump gewinnt in Iowa 
       
       Washington, 5.41 Uhr (MEZ): Trump hat Fox und NBC zufolge auch Iowa
       gewonnen. Experten hatten diesen Bundesstaat zusammen mit Ohio, Florida und
       North Carolina als „Must Win“-Staaten des Republikaners bezeichnet, die er
       gewinnen müsse, um eine Siegeschance zu haben. Er hätte damit alle vier
       gewonnen. (rtr)
       
       Hillary Clinton erringt Sieg in Washington 
       
       Washington, 5.37 Uhr (MEZ): Die demokratische Präsidentschaftskandidatin
       Hillary Clinton hat sich erwartungsgemäß auch den Bundesstaat Washington
       gesichert, schreibt die Nachrichtenagentur AP. Dafür erhält sie zwölf
       Wahlmännerstimmen. Fox sieht Trump als Sieger in dem wichtigen Bundesstaat
       Wisconsin, wo eher ein Sieg von Clinton erwartet worden war. (ap/rtr)
       
       Nicht nur Abgehängte unterstützen Trump 
       
       Berlin 5.33 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert diskutieren, weshalb so
       viele Menschen Trump unterstützen.
       
       Bettina Gaus: Jetzt starren wir auf Michigan und Wisconsin. Hättest Du das
       für möglich gehalten?
       
       Bernd Pickert: Da ich zugegebenermaßen monatelang auf Umfragen gestarrt
       habe, eigentlich nicht. Ich frage mich nur warum, denn eigentlich sind das
       natürlich, wie uns Michael Moore immer wieder erklärt hat, zwei Staaten,
       die völlig in Trumps Narrativ fallen. Globalisierungsverlierer, vom
       Establishment allein gelassen, usw.
       
       Bettina Gaus: Ja, stimmt. Und so abscheulich das alles ist: Der mutmaßliche
       Ausgang der Wahl bedeutet nicht, dass die Amis doof sind, sondern dass die
       Arroganz der Macht, die gerade Trumps Anhänger Hillary Clinton und anderen
       vorwerfen, dazu geführt hat, dass sie sich einfach nicht genug um diese
       Leute gekümmert hat. Ach, wenn die Demokraten doch Bernie Sanders nominiert
       hätten!
       
       Bernd Pickert: Der hatte beide Staaten in den Vorwahlen gegen Clinton
       gewonnen, das stimmt. Eins ist allerdings zu bedenken: Auch Menschen, denen
       es wirklich schlecht geht, müssen deshalb nicht zwangsläufig für einen
       narzisstischen Rassisten stimmen.
       
       Bettina Gaus: Nein, müssen sie nicht und hätten sie auch nicht tun sollen.
       Aber man kann es nicht oft genug sagen: Es sind nicht nur die Ärmsten der
       Armen und die Abgehängten, die Trump unterstützen. Es sind auch viele
       Akademiker, gerade in Kleinstädten, die das durchaus berechtigte Gefühl
       haben, dass ihnen infolge der Globalisierung die Kontrolle entgleitet, die
       sie früher über ihre unmittelbaren Lebensumstände hatten. Ja, Trump ist ein
       Rassist, ein Sexist und vermutlich psychisch nicht gesund. Aber nicht alle
       US-Amerikaner, die Isolationismus für eine gute Idee halten, spinnen. Auch,
       wenn ich die Position für falsch halte.
       
       Bernd Pickert: Gerade diejenigen, die weder ungebildet noch arm sind und
       trotzdem für jemanden wie Trump stimmen, mag ich noch weniger vestehen.
       
       Bettina Gaus: Magst Du nicht oder kannst Du nicht?
       
       Bernd Pickert: Ich kann eher als das ich mag. Oder anders gesagt: Ich kann
       mir das erklären, es aber nicht akzeptieren. Wir haben hier ja die gleiche
       Debatte in Bezug auf AfD-Wähler. Es muss doch darum gehen, die Menschen zu
       akzeptieren, die Message aber zurückzuweisen.
       
       Nichts zu lachen 
       
       Berlin, 5.19 Uhr: Leonie Schlick sucht am Wahlabend im Comedy Café
       Unterhaltung, doch die ist nun vorbei: Hier sind alle relativ ungläubig und
       geknickt. Witze wollte keiner mehr erzählen, die Stimmung scheint allen
       ziemlich vergangen zu sein. Bis etwa 3 Uhr sah das noch anders aus. Wird im
       NBC-Livestream Hillary gezeigt, bricht Jubel aus. Trump dagegen erntet
       kollektive Buhrufe. Trevor Silverstein, Comedian, sagt nun: „Das fühlt sich
       nicht gut an. Da gibt es nicht viel zu feiern. Ich bin zwar immer noch
       hoffnungsvoll, aber definitiv auch sehr nervös.“
       
       Kalifornien, Hawaii und Oregon für Clinton 
       
       Washington, 5.16 Uhr (MEZ): Hillary Clinton hat die Staaten Kalifornien,
       Hawaii und Oregon gewonnen. Ihr Rivale Donald Trump siegte in Idaho. Mit
       diesen Resultaten war gerechnet worden. Im Rennen um die entscheidenden 270
       Wahlmännerstimmen steht es damit aus Clintons Sicht 197 zu 201. (ap)
       
       North Carolina geht an Trump 
       
       Washington, 5.12 Uhr (MEZ): Donald Trump hat im Rennen um das Weiße Haus
       nach Vorhersagen der Sender NBC und CBS den wichtigen „Swing State“ North
       Carolina mit seinen 15 Wahlmännern gewonnen. Der Sieg in dem Südstaat ist
       für den Republikaner mitentscheidend, um seine überraschend starke Position
       gegen Hillary Clinton auszubauen. (dpa)
       
       Trump holt Florida 
       
       Washington, 5.03 Uhr (MEZ): Donald Trump setzt sich Hochrechnungen zufolge
       im Bundesstaat Florida gegen seine demokratische Rivalin Hillary Clinton
       durch, wie die Nachrichtenagentur AP meldet. Dort gab es 29 Wahlleute zu
       gewinnen, deren Gesamtanzahl am Ende darüber entscheidet, wer Nachfolger
       von Präsident Barack Obama wird. Der „Sonnenschein-Staat“ war bis zum
       Schluss hart umkämpft. Für Trump galt er als Pflicht-Sieg. (rtr)
       
       Ist das der Brexit-Moment dieser Wahl? 
       
       Berlin, 4.54 Uhr: Die Stimmung in der Redaktion wird düster. Bettina Gaus
       und Bernd Pickert sprechen darüber, ob noch Hoffnung auf ein Aufholen
       Hillary Clintons besteht.
       
       Bettina Gaus: Irre ich mich oder verstummen wir allmählich? Starr vor
       Schreck?
       
       Bernd Pickert: Auf der Suche nach Strohhalmen. In Wisconsin und Michigan
       könnte noch was gehen. Ich will das noch nicht glauben.
       
       Bettina Gaus: Eine Freundin in New York mit der ich gerade kurz gechattet
       habe, verweist darauf, dass in Kalifornien 55 Stimmen der Wahlleute zu
       gewinnen sind. Das ist wahr. Aber leider waren die bei Clinton ja immer
       schon eingepreist.
       
       Bernd Pickert: Ist das jetzt doch ein Brexit-Moment? Nicht wirklich, oder?
       Die Umfragen waren seit dem FBI-Brief extrem eng.
       
       Bettina Gaus: Es sieht trotzdem nach einem möglichen Brexit-Moment aus. Ja,
       die Umfragen waren im Detail eng, aber die Prognosen, wer am Ende gewinnen
       wird, haben alle Clinton sehr, sehr deutlich vorne gesehen. Ich glaube, es
       war die Huffington Post, die Clintons Chancen irgendwo bei über 90 Prozent
       veortete und Trump entsprechend deutlich unter zehn. Wenn das kein
       Brexit-Moment ist, dann weiß ich nicht, was einer ist.
       
       Bernd Pickert: Ich hab es eher mit Nate Silver und seinem 538-Blog
       gehalten. Der sah Clintons Chancen zwischenzeitig bei über 80 Porzent, war
       aber am Ende auf knapp über 60 runter.
       
       Bettina Gaus: Ja, aber knapp über 60 würde uns ja reichen. Auch danach
       sieht es derzeit nicht aus.
       
       Bernd Pickert: Wohl wahr. Waren also die Umfragen falsch oder haben wir sie
       falsch interpretiert, weil wir das gern so wollten?
       
       Bettina Gaus: Nein, ich glaube, sie waren falsch. Und es ist offenbar an
       der Zeit, diese ganze Wissenschaft der Umfragen neu zu justieren. Ich bin
       keine Statistikerin und ich verstehe nur wenig davon, wie Umfrageergebnisse
       entstehen. Aber offensichtlich hat diese Wissenschaft mit der Entwicklung
       neuer Medien und Kommunikationsformen nicht Schritt gehalten. Was ein
       wunderbar beruhigend nüchternes, rationales Thema ist. Im Unterschied zu
       dem Wahlergebnis, das sich abzeichnet.
       
       Wie die Trump-Fans feiern 
       
       New York, 4.48 Uhr (MEZ): Minutenlange Hochrufe auf Ohio in der Turnmill
       Bar in Downtown Manhattan, wo die „Young Republicans“ den Wahlabend
       verbringen. „Es sieht gut aus für uns“, sagt die Trump-Anhängerin neben
       mir. Dann stimmt sie wieder ein in die USA-Rufe der Barbesucher. Während
       eine Schauspielerin aus Texas erklärt, warum Präsident Obama ein Kommunist
       ist, platzt die Nachricht aus North Carolina rein. Dieses Mal skandiert die
       Menge „Donald Trump“. ‎Die in diesen Kreisen verhasste New York Times gibt
       die Siegeswahrscheinlichkeit von Trump jetzt mit 94 Prozent an. (dora)
       
       Clinton holt Virginia 
       
       Washington, 4.34 Uhr (MEZ): Hillary Clinton hat nach Vorhersage der Sender
       Fox News und NBC den Bundesstaat Virginia und damit 13 weitere Wahlmänner
       gewonnen. Die Demokratin braucht den Staat dringend, um sich ihre
       Gewinnchance gegen Donald Trump zu erhalten. (dpa)
       
       Trump gewinnt Ohio 
       
       Washington, 4.29 Uhr (MEZ): Donald Trump hat nach Vorhersagen der Sender
       NBC und ABC den Bundesstaat Ohio gewonnen. Der Republikaner hatte in dem
       wichtigen „Swing State“ – also Wechselwählerstaat – auch in den Umfragen
       vor der Wahl vorn gelegen. (dpa)
       
       Michael Moore zum „Dinosaurier“ Trump 
       
       Missoula, Montana, 3.56 Uhr (MEZ): Henriette Löwisch guckt fern: Grade kam
       der sozialkritische Filmemacher Michael Moore (Roger&Me, Bowling for
       Colombine, Fahrenheit 9/11) auf NBC. Er sagt, er habe die Clinton-Leute
       davor gewarnt, Trump in Bundesstaaten wie Michigan, Ohio, Pennsylvania zu
       unterschätzen, wo viele weiße Wähler gut bezahlte Jobs in den alten
       Industrien verloren haben. „Sie sind einem Trickkünstler auf den Leim
       gegangen,“ sagt Moore. „Dabei ist er doch ein aussterbender Dinosaurier.“
       Ja, nur wird Trump halt von Leuten gewählt, die selbst fürchten, dass ihnen
       das Schicksal der Dinosaurier droht. Oder die es bereits erlitten haben.
       
       Wie wäre eine Welt mit dem Präsidenten Trump? 
       
       Berlin, 4.17 Uhr: Unsere ExpertInnen diskutieren das Szenario eines
       Trump-Sieges.
       
       Bernd Pickert: Wollen wir langsam über eine kommende Trump-Präsidentschaft
       diskutieren?
       
       Bettina Gaus: Du hast wirklich ein Talent, Leute am frühen Morgen
       aufzumuntern. Aber ja, es wäre jedenfalls nicht absurd. Pathetische Frage,
       aber ernst gemeint: Wenn er es wird, wird die Welt sich dann rasanter
       verändern als wir uns das jetzt noch vorstellen können? Oder funktionieren
       die checks and balances?
       
       Bernd Pickert: Die US-Regierung hat Checks and Balances, die Welt eher
       nicht. Im Ernst: Das eine ist, was er tatsächlich in den USA alles ändern
       kann und wird. Und das wird nicht ganz einfach, weil er schon erfahrene
       Leute braucht, um die gut 8.000 Stellen zu besetzen, die beim
       Regierungswechsel frei werden. Aber was setzt so ein Sieg für ein Zeichen
       für die Ukips, Front Nationals und AfDs dieser Welt? Da wird mir ein
       bisschen schlecht.
       
       Bettina Gaus: Ja, mir auch. Aber das ist die Sorge für morgen oder sogar
       übermorgen. Ich bin leider nicht mal sicher, dass er für
       Schlüsselpositionen auf erfahrene Leute setzen wird. Falls er tatsächlich
       gewinnt, dann kann er mit Recht sagen, dass ihm das gelungen ist, obwohl
       oder weil er gegen erfahrene Leute gehandelt hat. Wenn er sich so auch im
       Hinblick auf internationale Beziehungen verhält, dann wird es lustig.
       
       Bernd Pickert: Lustig eher nicht, glaube ich.
       
       Bettina Gaus: Das war ironisch.
       
       Bernd Pickert: Ach. Aber tatsächlich: Einen Wahlkampf zu gewinnen ist das
       eine, zu regieren das andere. Warum musste denn etwa Obama, der ja auch
       alles ändern wollte, auf so unglaublich viele Clinton-Leute zurückgreifen?
       
       Bettina Gaus: Obama hat politische Erfahrung nie verachtet, er war ja auch
       selbst Politiker. Im Unterschied zu Trump. Und Obama hat zwar den Eindruck
       erweckt, zu ganz neuen Ufern aufbrechen zu können, aber er hat das nicht
       mit Verachtung des gesamten Establishments und des Systems verbunden. Nein,
       ich traue mir wirklich kein Urteil zu, wen Trump in ein Amt berufen würde.
       Ich kann nur sagen: Ich bin hinsichtlich der Weisheit seiner Entscheidungen
       da nicht optimistisch.
       
       Bernd Pickert: Übrigens: Wo möchtest du essen?
       
       Auf der Straße für Clinton 
       
       New York, 3.51 Uhr (MEZ): Barbara Junge beobachtet in der City: Ein paar
       Tausend Menschen skandieren bei einer organisierten Blockparty vor dem
       Convention Center: „I believe that she will win.“
       
       Obama meldet sich per Video zu Wort 
       
       Berlin, 3.56 Uhr: Auch Amtsinhaber Barack Obama meldet sich am Wahltag zu
       Wort. Es war ein stressiger und zuweilen einfach nur merkwürdiger Wahlkampf
       für alle, sagt er in einem Video, das Buzzfeed twittert. „Obwohl
       Fortschritt nicht garantiert werden kann, hat jeder die Macht, seinen Weg
       zu wählen. Nicht nur in Nächten wie dieser, sondern jeden Tag“, sagt Obama.
       Er hält die Wähler*innen dazu an, nicht nur für
       Präsidentschaftskandidat*innen abzustimmen, sondern auch für den Kongress
       und das Rathaus. Dabei sollen sie sich gut über die Probleme informieren,
       die sie betreffen, und sich gegenseitig nicht nur als Republikaner*innen
       und Demokrat*innen, sondern als Amerikaner*innen sehen. „Sich gegenseitig
       mit Respekt, Empathie und Verwandtschaft zu behandeln“, das wünscht sich
       Obama. Online und offline. (bg)
       
       Zwischenzeitlicher Vorsprung für Trump 
       
       Washington, 3.48 Uhr (MEZ): Donald Trump überholt dank der Staaten im
       Mittleren Westen der USA zwischenzeitlich Hillary Clinton: Dem Republikaner
       wurden inzwischen 128 Wahlleute aus 15 Staaten zugesprochen, Clinton kommt
       auf 97 Wahlleute aus 8 Staaten und aus Washington DC.. Ein solcher
       Vorsprung war um diese Zeit erwartet worden. Alle Augen richten sich
       derzeit auf einige besonders umkämpfte Staaten: In Ohio, Florida und North
       Carolina führt Trump knapp. Er braucht alle drei Staaten dringend. In
       Clintons Strategie waren es keine zwingend notwendigen Siege – allerdings
       würde ihr landesweiter Wahlleute-Vorsprung durch Niederlagen dort
       gefährlich klein. In North Carolina mit 15 Wahlleuten lag sie nach 71
       Prozent der Auszählung rund 0,6 Prozentpunkte hinter Trump. In Ohio waren
       es sogar fast 6 Prozentpunkte, allerdings nachdem erst 46 Prozent der
       Stimmen erfasst wurden. In Florida sind 93 Prozent der Stimmen ausgezählt,
       Trump führt mit 120 000 Stimmen Vorsprung. Er kommt auf 49,2 Prozent, sie
       auf 47,7 Prozent. Um 03.00 Uhr deutscher Zeit schlossen die Wahllokale in
       14 weiteren Bundesstaaten, in 40 der 50 Staaten sind die Wahlen inzwischen
       vorüber. (dpa)
       
       Der Dritte im Rennen 
       
       Berlin, 3.42 Uhr: Evan McMullin sieht sich als konservative Alternative.
       Umfragen für den Bundesstaat Utah sehen ihn inzwischen bei 30 Prozent der
       Stimmen – gleichauf mit Trump. So könnte er Präsident werden: Holt er
       Wahltag die Mehrheit in Utah, bekommt er die dortigen sechs
       Wahlmännerstimmen. Und falls weder Clinton noch Trump auf die notwendige
       Mehrheit von 270 Stimmen im Wahlmännergremium kommen, muss laut Verfassung
       das Abgeordnetenhaus die Hängepartie entscheiden. Dort haben die
       Republikaner die Mehrheit. [7][Mehr lesen Sie hier.]
       
       Die US-Wahlen und die Bedeutung der Geschlechter 
       
       Berlin, 3.35 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert diskutieren über Hillary
       Clintons Ehrgeiz und die Frage, inwieweit die Geschlechterfrage
       entscheidend ist.
       
       Bettina Gaus: Ich wünsche mir zwar aus politischen Gründen, dass Hillary
       Clinton gewinnt, aber ich habe sie immer sehr unsympathisch gefunden. Und
       trotzdem: Falls sie tatsächlich verlieren sollte, dann würde die mir
       einfach, ganz unpolitisch, ganz emotional, sehr leid tun. Sie hat so viel
       in ihrem Leben aufgegeben für dieses eine große Ziel.
       
       Bernd Pickert: Ach je, ja nu. Stimmt. Aber ganz ehrlich: Das interessiert
       mich im Moment einen feuchten.... Der Punkt ist, dass wir jetzt gerade in
       einer ganz blöden Phase der Nacht sind, wo wieder klar wird, wie dermaßen
       eng das alles ist. Vorhin haben wir noch gedacht, dass es doch einen
       Erdrutschsieg für Clinton geben könnte. Jetzt könnte ich doch wieder unsere
       Wette verlieren und tatsächlich Trump Präsident werden. Da tut mir noch
       mehr leid als Clinton.
       
       Bettina Gaus: Ja, geschenkt. Ich bestreite ja nicht, dass es wahrlich
       wichtigere Themen gibt als die persönliche Befindlichkeit von Hillary
       Clinton. Aber mich fliegt dann halt trotzdem der Gedanke an: Das Leben
       dieser Frau bestand über Jahrzehnte hinweg in stärkerem Maß aus
       Demütigungen als bei jedem/r anderen Spintzenpolitiker/in, der/die mir so
       einfällt. Und dann frage ich mich halt doch, was das damit zu tun hat, dass
       sie eben eine Frau ist. So uninteressant ich die Geschlechterfrage im
       Hinblick auf die US-Wahlen sonst auch finde.
       
       Bernd Pickert: Das ist wahr. Da kann ich nicht widersprechen. Allerdings:
       Ihr Ehrgeiz. Und ich weiß, wenn Männer was wollen, sind sie zielstrebig,
       wenn Frauen was wollen, heißen wir sie „vom Ehrgeiz zerfressen“. Ihr
       Ehrgeiz könnte uns letzlich einen Präsidenten Trump bescheren. Da bin ich
       dann womöglich eher wütend als mitleidig.
       
       Bettina Gaus: Ernsthaft? Niemand wird Präsident oder Präsidentin der USA
       ohne einen geradezu unvorstellbaren Ehrgeiz. Diesen Ehrgeiz jetzt Clinton
       vozuwerfen, bestätigt für mich die Tatsache, dass da in der
       Gesamtbeurteilung eben doch noch manches über die Geschlechterfrage zu
       erörtern wäre. Allerdings: Ich gebe zu, dass das etwas anderes ist, als ihr
       a priori die Eignung abzusprechen. Und, nur noch mal fürs Protokoll: Ich
       finde sie politisch tatsächlich sehr problematisch. Nur eben berechenbarer
       und deshalb wünschenswerter als Trump.
       
       Bernd Pickert: Sie ist definitiv die qualifizierteste Kandidatin, die sich
       zumindest zu meiner Lebenszeit um das Amt beworben hat. Aber sie hat mit
       ihrer Wahlmaschinerie auch die Demokratische Partei in Schach gehalten und
       die Kandidatur von Sanders auf zumindest zu einem guten Teil unlautere
       Weise vereitelt. Wenn das Ergebnis davon Trump ist, dann ist das furchtbar.
       Übrigens auch für die Geschlechterfrage.
       
       Bettina Gaus: Also, bei allem Respekt: Es war wirklich nicht Clinton, die
       „unlautere“ Methoden gegen Sanders eingesetzt hat. Es war (und ist) das
       Regelwerk der Demokratischen Partei, das die Bewerber bevorzugt, die von
       der Parteiführung gewünscht sind. Das war auch früher schon so. Es jetzt
       Clinton vorzuwerfen, halte ich für absurd.
       
       Bernd Pickert: Sorry, gerade bei diesem Thema hätte ich gern nicht das
       letzte Wort. Aber dank Wikileaks wissen wir ja nun, dass sich das
       Democratic National Comittee unzulässig eingemischt hat. Wassermann-Schultz
       musste ja nicht umsonst zurücktreten.
       
       Bettina Gaus: Ja, wie Du so treffend schreibst: das Comittee. Eben.
       
       Trump siegt in weiteren Staaten 
       
       Washington, 3.18 Uhr (MEZ): In zahlreichen weiteren US-Staaten sind die
       Wahllokale geschlossen worden. Der republikanische Präsidentschaftskandidat
       Donald Trump wurde von der Nachrichtenagentur AP kurz darauf als Sieger in
       den Staaten Texas, Kansas, Nebraska, North Dakota, South Dakota und Wyoming
       ausgerufen, Clinton gewann in Illinois und New York. Allein für den Sieg in
       Texas erhält Trump 38 weitere Wahlmännerstimmen – nur in Kalifornien gibt
       es an diesem Abend mehr auf einen Schlag zu gewinnen. Clinton bekommt für
       New York 29 Wahlleute und für Illinois 20 weitere gutgeschrieben. Insgesamt
       führt Trump damit mit 123 zu 97. 270 sind für den Sieg notwendig. (ap)
       
       Genervte Wähler 
       
       Berlin, 3.15 Uhr (MEZ): Die Ergebnisse in Florida schwanken. Clinton,
       Trump, Clinton – wer ist denn nun vorne? Die Wähler_innen macht das fertig.
       
       Wenn die Wahl die Familie spaltet 
       
       New York, 3.00 Uhr (MEZ): Wenn Jessica ihre Familie besucht, die im Süden
       von Ohio in der ärmlichen Appalachia-Region lebt, vermeidet sie das Thema
       Politik. Die junge Logopädin, die in New York lebt, ist Demokratin, ihre
       meisten Verwandten sind Republikaner. Und sehr viele sind begeisterte
       Trump-Anhänger. Es geht um Schusswaffen, das Recht auf Abtreibung und immer
       noch um die vollen Bürgerrechte für AfroamerikanerInnen aus den 60er
       Jahren. „Es ist verrückt“, sagt Jessica über den Graben, der durch ihre
       Familie geht. Sie ist eine Hillary Clinton Anhängerin der ersten Stunde.
       Sie hofft auf „ein neues Rollenvorbild für Mädchen“ und auf soziale
       Reformen, wie den längst überfälligen bezahlten Elternurlaub. (dora)
       
       Entwicklung für den Kongress 
       
       Berlin, 2.54 Uhr: Unsere ExpertInnen nehmen die Ergebnisse des Kongresses
       in den Fokus.
       
       Bernd Pickert: Jetzt scheint Trump doch Florida zu gewinnen, falls Clinton
       nicht unten im Südosten noch deutlich Stimmen holt. Dafür liegt Clinton in
       Ohio und North Carolina vorne, zwei Staaten, die in den Projektionen eher
       bei Trump waren.
       
       Bettina Gaus: Ich steige hier thematisch aus. Es macht einfach keinen Sinn,
       jedes neue Ergebnis zu kommentieren. Lass uns doch noch mal auf den
       Kongress gucken: Irre ich mich oder wachsen die Chancen der Demokraten
       gerade, die Mehrheit im Senat zurückzuerobern?
       
       Bernd Pickert: Naja, auch das hieße ja, jedes Ergebnis zu kommentieren.
       
       Bettina Gaus: Auch wieder wahr.
       
       Bernd Pickert: Bislang haben die Demokraten im Senat einen Sitz von den
       Republikanern übernommen, in Illinois. Tammy Duckworth, die als
       Irakveteranin mit amputierten Beinen vor ein paar Jahren ins
       Repräsentantenhaus eigezogen war, wird Senatorin. Das war allerdings auch
       vorhergesagt.
       
       Bettina Gaus: Musst Du jede erfreuliche Nachricht als „erwartbar“ abtun?
       Meine kurze Freude weicht sofort wieder resignieter schlechter Laune.
       
       Bernd Pickert: Nicht nötig. Aber wirklich freuen würde ich mich erst, wenn
       die Demokraten tatsächlich auf mindestens 50 Stimmen kämen und dann
       zusammen mit der Stimme des Vizepräsidenten Kaine die Mehrheit hätten.
       
       Bettina Gaus: Ja, und stell Dir mal vor, was das für den Supreme Court
       bedeuten würde. Eine sehr langfristige Freude. Aber es ist wahr: Es ist zu
       früh. Viel zu früh.
       
       Bernd Pickert: Ich bin trotzdem schon ein wenig beruhigt. Von einem
       Brexit-Moment ist derzeit jedenfalls nichts zu merken. Hoffentlich bleibt
       es so.
       
       Schießerei in Kalifornien 
       
       Azusa, 2.46 Uhr (MEZ): Bei einer Schießerei in der Nähe eines Wahllokals im
       Süden Kaliforniens ist ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere seien
       bei dem Vorfall in der Stadt Azusa verletzt worden, teilte ein
       Feuerwehrsprecher des Bezirks Los Angeles mit. Die Schießerei ereignete
       sich an einer Grundschule, die anlässlich der US-Präsidentschaftswahl als
       Wahllokal diente. Am Tatort eingetroffene Beamte hätten etliche Opfer
       vorgefunden, seien unter Beschuss geraten und hätten zurückgeschossen,
       teilte die Polizei mit. Festgenommen wurde demnach bislang niemand. Die
       Schule wurde den Angaben zufolge abgeriegelt. Auch ein anderes Wahllokal in
       der Gegend war betroffen. Beamte riefen Bürger auf, ihre Stimme andernorts
       abzugeben. Das Tatmotiv war zunächst unklar. Ungewiss war auch noch, ob die
       Schießerei etwas mit den Wahlen zu tun hatte. (ap)
       
       Nach der Arbeit zur Wahl 
       
       New York, 2.23 Uhr (MEZ): „Bleibt in der Schlange stehen“, fordert die
       „HillaryforAmerica“-Kampagne ihre AnhängerInnen auf. Millionen WählerInnen
       kommen erst jetzt von der Arbeit und reihen sich in die Schlangen vor den
       Wahllokalen ein. Insbesondere in republikanisch regierten Bundesstaaten –
       und da wiederum vor allem in Wahlkreisen mit hohen Anteilen von
       AfroamerikanerInnen, Latinos und anderen typischen
       Demokraten-Sympathisanten, sind in den vergangenen Jahren viele Wahllokale
       geschlossen worden, was zu extrem langen Wartezeiten führt. In Maricopa
       County in Arizona beispielsweise schrumpfte die Zahl der Wahllokale von
       rund 200 auf rund 60. Doch „Wer bei Ablauf der offiziellen Wahlzeit schon
       in der Schlange steht, darf wählen“, informiert die Clinton-Kampagne:
       „Verlasst die Schlange nicht!“ (dora)
       
       Clinton liegt vorn 
       
       Washington, 2.20 Uhr (MEZ): Die Ergebnisse aus zehn weiteren Staaten stehen
       fest. Die Demokratin Hillary Clinton hat die Bundesstaaten Illinois, New
       Jersey, Massachusetts, Maryland, Rhode Island, Delaware, Connecticut und
       die Bundeshauptstadt Washington DC für sich entschieden. Das berichten die
       Sender CNN und Fox News auf der Basis von Stimmauszählungen und
       Nachwahlbefragungen. Der Republikaner Donald Trump gewann die Abstimmung in
       Oklahoma, Tennessee und Mississippi. Laut Angaben der Nachrichtenagentur AP
       hat Trump auch den Staat South Carolina für sich entschieden. Er liegt
       damit momentan bei 40 Wahlmännerstimmen, Clinton bei 44. (dpa/ap)
       
       Geht der Kelch an uns vorüber? 
       
       Berlin, 2.15 Uhr (MEZ): Bettina Gaus und Bernd Pickert schauen gebannt auf
       die Bildschirme – und ordnen die Ergebnisse ein.
       
       Bettina Gaus: Jetzt ist es allmählich wirklich spannend. Clinton mit einer
       inzwischen doch ziemlich soliden Führung in Florida, auch in North Carolina
       sieht es für sie ganz gut aus. Wird es doch eine kurze Nacht?
       
       Bernd Pickert: Stimmt schon, die Überraschungen liegen jetzt eher auf
       Seiten Hillary Clintons. Und wenn sie Florida und North Carolina gewinnen
       würde (zusammen 44 Wahlleute), könnte sie sich sogar eine Niederlage in
       Virginia leisten. Dort lag sie in den Umfragen vorn und liegt jetzt hinten.
       Es kann sich noch ändern.
       
       Bettina Gaus: Im Augenblick fällt mir einfach nicht wirklich etwas
       Sinnvolles zum Chat ein. Ich starre gebannt auf den Bildschirm und habe die
       Hoffnung, dass vielleicht, vielleicht der Kelch Trump, anders als von mir
       erwartet, vielleicht doch an der Welt vorbeigehen könnte. Mensch, stell Dir
       mal sein Gesicht vor. Zu schön.
       
       Bernd Pickert: Sieht ganz gut dafür aus. Jetzt liegt sie sogar in Ohio
       vorn.
       
       Was tun gegen die Informationsflut? 
       
       Montana, 1.56 Uhr (MEZ): Hier hinten in Montana geht uns das alles zu
       schnell. Früher konnte man in aller Ruhe den Fernseher anmachen und warten,
       ob ein großer Sender schon den einen oder anderen Bundesstaat im fernen
       Osten als entschieden meldete. Heutzutage bräuchte man eigentlich eine
       Batterie von Bildschirmen, um die ganzen Liveticker der Propheten und
       Auswerter in Echtzeit mitzuverfolgen. Guckt man auf [8][votecastr.us], da
       hat Clinton praktisch schon gewonnen. Mir wird ganz schwummerig, also falle
       ich auf Bewährtes zurück. Auf North Carolina kommt es an. Und auf Florida.
       
       In loving memory 
       
       Berlin, 1.45 Uhr: Womöglich ist Mittwoch der Tag, an dem die erste
       weibliche Präsidentin der USA gewählt wurde. Das nahmen zum Wahltag einige
       zum Anlass, um in Rochester, New York, das Grab einer Frau zu besuchen, die
       „die Napoleon der Frauenbewegung“ genannt wird: Susan B. Anthony. Die
       Einführung des bundesweiten Wahlrechts 1920 in den USA ist Ergebnis auch
       ihrer Kämpfe. Um daran zu erinnern, dass sie ihr Wahlrecht ernst nehmen,
       klebten tausende Besucher_innen „I Voted“-Sticker auf den Grabstein der
       Feministin. Umfragen vor der Wahl ergaben, dass Hillary Clinton mit weitem
       Vorsprung gewinnen würde, würden nur Frauen wählen gehen. Laut [9][New York
       Times-Reporterin Sarah Maslin Nir] bricht die Besucherschlange nicht ab.
       
       Käse auf der CNN-Party 
       
       Berlin, 1.38 Uhr: In Berlin auf der CNN-Party interessieren sich die Gäste
       vor allem für das Abendbrot. Der Kollege Jürn Kruse schreibt: „Clinton wins
       Vermont“, meldet CNN. Mmm, Vermont Cheddar, denke ich. Mal schauen, ob es
       den hier auch irgendwo gibt.
       
       Weitere Wahllokale schließen 
       
       Washington, 1.36 Uhr (MEZ): In den beiden für Trump wichtigen Staaten Ohio
       und North Carolina schließen die Wahllokale. CNN zufolge kann jedoch noch
       kein Ergebnis vorhergesagt werden. Trump gewinnt wie erwartet West
       Virginia, berichten US-Medien. (rtr)
       
       Rechenspiele 
       
       Berlin, 1.32 Uhr: Hochrechnungen aus Florida kommen rein und Bettina Gaus
       und Bernd Pickert analysieren weiter.
       
       Bettina Gaus: Uuups. Die ersten Hochrechnungen aus Florida sind ja nun
       wirklich alarmierend. Noch zu früh für eine gesicherte Hochrechnung, schon
       klar – aber trotzdem.
       
       Bernd Pickert: Okay. Aber erstens: Das sind bislang Counties in Florida,
       die auch in den letzten Wahlen für Republikaner gestimmt haben. Und: In den
       letzten Prognosen ging Florida an Trump und Clinton wäre trotzdem
       Präsidentin.
       
       Bettina Gaus: Okay, mach noch mal Deine Rechnung auf: Wenn Trump Florida
       und Ohio gewinnt, wie kann Clinton dann trotzdem gewinnen?
       
       Bernd Pickert: Es reicht dann, wenn sie Pennsylvania, Michigan, Wisconsin
       und vor allem auch Virginia und New Hampshire holt. Dann liegt sie bei 272
       Wahlleuten.
       
       Bettina Gaus: Auch wenn Trump North Carolina holt? Ach, übrigens Michigan.
       Der Dokumentarfilmer Michael Moore sagt seit Monaten, dass sein Heimatstaat
       für Trump stimmen wird.
       
       Bernd Pickert: Und schon liegt Clinton plötzlich wieder vorne. Die
       US-Methoden sind anders als diejenigen an deutschen Wahlabenden. Das liegt
       daran, dass sie kaum Hochrechnungen machen, sondern die Ergebnisse so
       raushauen, wie die Zahlen reinkommen. North Carolina bräuchte Clinton
       nicht. Und wenn sie noch Florida holen sollte, eh nicht.
       
       Keine Euphorie 
       
       New York, 1.08 Uhr (MEZ): Dorothea Hahn beschreibt die Stimmung vor dem
       Wahllokal an der 128. Straße: Es fehlt die aufgeregte Vorfreude der beiden
       letzten Präsidentschaftswahlen. Viele der Menschen, die 2008 in einer
       langen Schlange fast bis zur Kreuzung des Malcolm X Boulevards standen, um
       ihre Stimme abgeben zu können, sind gar nicht erst gekommen. Dieses Mal
       geht der Wahlgang im Untergeschoss der Renaissance Schule, in der einst
       auch der Schriftsteller James Baldwin lernte, ganz schnell. Die meisten
       stimmen für die Demokratische Partei. Dies ist Harlem, New York, eine
       demokratische Hochburg. Auf dem Trottoir vor dem Wahllokal sitzt jemand,
       der den WählerInnen „Danke“ sagt, wenn sie mit einem Sticker am Revers
       gehen. Aber Euphorie gibt es nicht.
       
       Die drei Typen Clinton-Unterstützer 
       
       New York, 1.07 Uhr (MEZ): Barbara Junge analysiert die UnterstützerInnen im
       Clinton-Camp: „Man kann die Leute heute in drei Kategorien einteilen. Da
       sind die tiefenentspannten UnterstützerInnen. Sie freuen sich auf die
       Zahlen und auf den Abend. Dann gibt es die Last-minute-Optimisten. Sie kann
       einfach nicht verlieren, ist deren Devise. Und schließlich laufen die
       Last-minute-Pessimisten herum. Ganz plötzlich hat sie im Laufe des Tages
       eine große Nervosität beschlichen. Die Stimmung in der Halle am Hudson
       River wird definitiv von der letzten Kategorie bestimmt. Aber einstweilen
       hält man sich hier mit Chicken Parmesan und Diet Coke bei Laune.
       
       Was bedeuten die ersten Resultate? 
       
       Berlin, 1.20 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert analysieren die ersten
       Ergebnisse.
       
       Bernd Pickert: Jetzt kommen die ersten dürren Resultate rein. Aus so
       uninteressanten Staaten wie Kentucky und Indiana. Indiana hatte Obama 2008
       noch gewonnen, 2012 aber wieder verloren. Von wirklich wichtigen Staaten
       sind wir noch ein bisschen entfernt. Ich denke, der erste, aus dem man was
       hört, wird Virginia sein. 13 Wahlleute – und nach den Umfragen mit 5
       Prozent Vorsprung bei Clinton. Bräuchte sie aber auch – RCP sieht sie bei
       272 Wahlleuten, das ist denkbar knapp.
       
       Bettina Gaus: Ja, das ist denkbar knapp. Aber natürlich sitzen wir alle,
       und mit alle meine ich politisch interessierte Leute weltweit, nägelkauend
       vor den Fernsehern und fiebern den ersten Ergebnissen entgegen. Aber
       Kentucky und Indiana bringen mich jetzt wirklich nicht dazu, eine Prognose
       zu ändern oder zu verschärfen. Es ist sehr, sehr blöd, aber wir müssen
       einfach noch warten, bevor es spannend wird. Ich schaue übrigens immer mal
       wieder auf den Seiten von real clear politics, Fox News, MSNBC etc. etc.
       Und denen geht es erkennbar auch nicht anders: Wir müssen alle warten.
       
       Bernd Pickert: Wir könnten uns zwischendurch überlegen, wie wir vermeiden,
       wovor uns beide [10][unser Kollege Dominic Johnson gewarnt hat]. Sehr
       hübsch eigentlich. Aber vielleicht gehen wir auch einfach noch eine
       rauchen.
       
       Bernd Pickert: Oder wir machen noch ein Thema auf: Es sieht ja so aus, als
       ob der Kongress republikanisch bleibt. Ich bin der festen Überzeugung, dass
       die republikanischen Führer im Kongress die Daumen drücken, dass Trump
       verliert. Ihre Rolle wäre vollkommen verworren mit ihm als Präsidenten. Mit
       Clinton hingegen wäre es klar: Weiter volle Opposition und Obstruktion,
       vermutlich bis zum Amtsenthebungsverfahren. Oder siehst du das anders?
       
       Bettina Gaus: Ich bin nicht so sicher. Wenn Trump verliert, und das ist ja
       Deine Prämisse, dann beginnt morgen das Hauen und Stechen bei den
       Republikanern, es gibt Schuldzuweisungen. Und der Wahlkampf, den Trump auch
       teilweise gegen seine eigene Partei geführt hat, zeigt, dass da keine
       Partei mehr ist, sondern gähnende, verwirrte Leere. Wenn Trump gewinnt,
       können sie sich vielleicht darüber hinwegmogeln. Aber wenn er verliert,
       dann müssen sich die Republikaner neu ordnen. Und dann wird reine
       Verweigerung nicht reichen.
       
       Bernd Pickert: Sehe ich überhaupt nicht so. Trump als Präsident bringt die
       Partei und ihre gewählten Vertreter in die Rolle, seinen größten Blödsinn
       verhindern zu müssen. Das heißt, sie bleiben für Trump-Anhänger
       Establishment, gar Verräter. Wenn er wieder verschwindet, können sie sich
       als Opposition dran machen, seine Wähler langfristig an die Republikaner zu
       binden.
       
       Bettina Gaus: Das hat ja offensichtlich auch schon während der Vorwahlen
       nicht funktioniert.
       
       Bernd Pickert: Das ist aber etwas anderes. Da waren die Republikaner noch
       ganz sicher, mit Trump die Wahl zu verlieren und womöglich auch bei den
       Kongresswahlen mit in den Strudel gezogen zu werden. Deshalb wollten sie
       ihn nicht. Um Einbindung haben sie sich da gar nicht bemühen können. Zumal
       die Partei ja auch in den Vorwahlen kaum in Erscheinung getreten ist, wenn
       mal mal von den ganz späten halbherzigen Versuchen absieht, erst Bush und
       dann doch noch Rubio gegen Trump in Stellung zu bringen.
       
       Einige Wahllokale schließen 
       
       Washington, 1.08 Uhr (MEZ): Die Wahllokale in Georgia, South Carolina,
       Vermont, Indiana, Kentucky und Virginia haben nun komplett geschlossen.
       Auch in Teilen von New Hampshire sowie in Florida endete für Wähler um 1.00
       Uhr MEZ die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Laut der Nachrichtenagentur
       AP hat Donald Trump zwei der drei zuerst ausgewerteten Staaten gewonnen.
       Der republikanische Präsidentschaftskandidat setzte sowohl in Indiana als
       auch in Kentucky durch. Seine demokratische Rivalin Hillary Clinton gewann
       in Vermont. (dpa/ap)
       
       Wahlergebnisse in Echtzeit 
       
       Hier entlang geht es zu nach Staaten aufgeschlüsselten Wahlergebnissen in
       realtime.
       
       Wo sind all die Trump-Wähler in NYC? 
       
       New York, 0.34 Uhr (MEZ): Barbara Junge fragt herum und wundert sich: „Es
       muss sie irgendwo geben, selbst in New York. Aber wo? Haben sie sich alle
       im Hilton einquartiert, wo Donald Trump später feiern will? Alle Menschen,
       mit denen ich hier spreche haben für Hillary gestimmt. Keine
       Trump-Unterstützer weit und breit.“
       
       Was ist das Problem mit Hillary Clinton? 
       
       Berlin, 0.29 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert diskutieren, woran es der
       Demokratin mangelt und fragen sich, ob Bernie Sanders der bessere Kandidat
       gewesen wäre.
       
       Bernd Pickert: Du warst in diesem Jahr in den USA unterwegs. Gibt es
       eigentlich wirklich begeisterte Hillary-Anhänger*innen? Oder wollen alle
       nur Trump verhindern, die sie wählen?
       
       Bettina Gaus: Ich nehme mal Freunde von mir in Buffalo als Beispiel:
       Ehepaar um die 50, Anwälte, beide seit Jahrzehnten glühende Demokraten. Sie
       waren auch im Vorwahlkampf für Clinton, nicht für Sanders. Aber mit sehr
       rationalen Begründungen: Sie hat die größte Erfahrung, schwierige Zeiten
       brauchen jemanden, der bzw. die weiß, wie es geht. Und gleichzeitig sagen
       sie: Ja, sie ist fürchterlich kalt, hat gar keine spontane Wärme. Ich
       glaube, sie würden für Clinton stimmen, wenn sie die letzten Demokraten auf
       Erden wären. Aber sie würden mit ihr nicht unbedingt etwas trinken gehen
       wollen.
       
       Bernd Pickert: Das heißt, die ganze Frage des möglichen historischen
       Augenblicks, in dem die erste Frau US-Präsidentin wird, interessiert
       niemanden?
       
       Bettina Gaus: Ich glaube jedenfalls es interessiert nur eine kleine
       Minderheit. Es gibt sicher viele Leute, die eine Frau, und vor allem diese
       Frau, unter keinen Umständen im Weißen Haus sehen wollen. Aber die wählen
       sowieso nicht die Demokraten. Von allen Demokraten, mit denen ich geredet
       habe, hat nur eine einzige Frau gesagt, dass sie Hillary Clinton wegen
       ihrer persönlichen Koordinaten nicht wählen will. Konkret: „Wenn sie ihren
       Mann nicht unter Kontrolle hat, wie kann sie glauben, ein Land
       kontrollieren zu können?“ Aber ich halte das für eine Minderheitenmeinung
       bei den Demokraten. Und auch die Frau hätte eine andere Frau als Hillary
       Clinton durchaus gewählt, denke ich.
       
       Bernd Pickert: Die Umfragen während der Vorwahlen haben ja behauptet, dass
       Bernie Sanders wesentlich deutlicher gegen Trump gewonnen hätte. Wäre er
       für dich der bessere Kandidat gewesen?
       
       Bettina Gaus: Vor meiner Abreise in die USA fand ich ihn toll. Als ich dann
       dort war und ihn näher angeschaut habe, hat er viel von seinem Charisma
       verloren. Er war in seinen zentralen Forderungen schon sehr unseriös. Aber
       ich glaube, er hätte klarere Siegeschancen gegen Trump gehabt als Clinton,
       weil beide, zumindest teilweise, auf demselben Feld unterwegs waren. Sie
       haben bei den GegnerInnen des Establishments gepunktet. Und Sanders ist
       übrigens auch meiner Meinung nach nur deshalb nicht Kandidat geworden, weil
       das System der Demokraten die Kandidaten bevorzugt, auf die die
       Parteigranden setzen. Das ist undemokratisch. Das halte ich für ein
       Problem, mit dem sich die Demokraten auseinandersetzen müssen.
       
       Bernd Pickert: Das ist witzig. Das Problem der Demokraten ist, dass die
       Parteielite sich gegen den Outsider durchsetzt, das Problem der
       Republikaner ist genau andersrum.
       
       George W. Bush wählt weder Trump noch Clinton 
       
       Washington, 0.13 (MEZ): Der frühere US-Präsident George W. Bush hat weder
       für seinen republikanischen Parteikollegen Donald Trump noch für die
       Demokratin Hillary Clinton gestimmt. Dies teilte Bushs Sprecher Freddy Ford
       am Dienstag mit. Vielmehr habe sein Chef nur Republikaner gewählt, die sich
       um örtliche Ämter und Kongresssitze bewerben. Bushs Neutralität kommt nicht
       völlig überraschend. Auch sein Vater George Bush, der von 1989 bis 1993
       Präsident war, hat Trump weder formal seine Unterstützung ausgesprochen
       noch für ihn Wahlkampf gemacht. Im Vorwahlkampf der Republikaner hatte
       Trump George W. Bushs Bruder Jeb, der zunächst als Favorit auf die
       Nominierung galt, aus dem Rennen geworfen. (ap)
       
       Two choices 
       
       Berlin, 0.08 Uhr: Zwischendurch ein Video-Link. Der amerikanische
       Late-night-Host Seth Meyer hat das Problem der WählerInnen auf den Punkt
       gebracht.
       
       Szenario für einen Trump-Sieg 
       
       Berlin, 23.49 Uhr: Bernd Pickert und Bettina Gaus diskutieren einen
       möglichen Wahlausgang.
       
       Bernd Pickert: Was stellst du Dir denn vor, wie würden die Straßen von DC,
       New York oder Phoenix denn aussehen, wenn Trump gewinnen sollte?
       
       Bettina Gaus: Ich glaube, in den Städten wäre die Stimmung gedrückt und
       schlecht. In den Kleinstädten gäbe es vielleicht schon triumphierende,
       spontane Feiern. Aber ich finde das sehr schwer einzuschätzen: n-tv hat
       heute mal wieder seine deutschen Zuschauer zu einem Telefonvoting
       aufgefordert. Clinton oder Trump? Das ist natürlich nur eine Maschine zum
       Gelddrucken, schon klar, und überhaupt nicht repräsentativ. Aber ich hatte
       erwartet, dass hier in Deutschland 98 Prozent für Clinton sein würden –
       aber was war? 46 Prozent (Trump) zu 54 Prozent (Clinton). Ich glaube, es
       gibt sehr viel mehr Leute als wir uns vorstellen können, hier wie dort, die
       für Trump sind. Und dann wohl auch jubeln werden. Mindestens ebenso
       interessiert mich: Was passiert, wenn er verliert? Entsteht Gewalt?
       
       Bernd Pickert: Dazu gleich. Aber erstmal: Glaubst du, dass Trump gegen
       irgendjemand anderen als Hillary Clinton derartig gute Chancen gehabt
       hätte? Übrigens auch in der n-tv-Umfrage, die du zitierst, also hier in
       Deutschland?
       
       Bettina Gaus: Nein, glaube ich nicht. Beide Kandidaten sind die
       unbeliebtesten seit Menschengedenken. Aber Trump hat glühende Anhänger, die
       ihn vielleicht auch aus Trotz ganz toll finden. Ich glaube, sehr wenige
       Leute finden Clinton ganz toll. Ihre WählerInnen achten sie, schätzen ihre
       Erfahrung, wählen sie aus Vernunftgründen. Aber nicht aus Leidenschaft – im
       Unterschied zu der Unterstützung des Trump-Lagers für ihren Kandidaten. Und
       wird dieses Lager eine Niederlage akzeptieren?
       
       Bernd Pickert: Ich glaube, das hängt stark davon ab, wie sehr Trump
       tatsächlich diese „Die Wahlen sind gefälscht“-Karte spielt, falls er
       verliert. Wenn er das tut, und dafür spricht einiges, werden einige sich
       aufgefordert fühlen, selbst in Aktion zu treten. Seit Wochen werden Waffen
       gekauft, um einem Wahlsieg von Hillary und der eingebildeten neuen
       Regulierung „vorzubeugen“. Wer weiß. Aber nochmal: Auch im Lager der
       Trumpwähler gibt es etliche, die ihn unmöglich finden, aber Hillary finden
       sie eben noch schlimmer. Eine Comedy-Sendung, ich weiß nicht mehr welche,
       sagte mal zu Recht, dass beide gegen die einzigen Gegner antreten, gegen
       die sie eine Chance auf Sieg haben.
       
       Tweets zu Pantsuits 
       
       Berlin, 23.35 Uhr: Das modische Must-Have des Wahlabends: der Pantsuit.
       Unter [11][#pantsuitnation], [12][#pantsuitstothepolls] oder gar
       [13][#pantsuitsforpresident] zeigen sich Frauen auf Twitter im Powerdress
       der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Auf deren Twitter-Profil
       beschreibt sie sich selbst als „pantsuit aficionado“. Was ein Pantsuit
       eigentlich ist? Ein einfarbiger Zweiteiler, bestehend aus Hose und Jacke.
       #dressedforsuccess (kgs)
       
       Ein Blick zurück auf die Wahl Obamas 
       
       Berlin, 23.30 Uhr: Unsere ExperteInnen diskutieren weiter.
       
       Bettina Gaus: Du hast Dich eben, als wir draußen geraucht haben, an die
       Nacht erinnert, in der bekannt wurde, dass Obama zum ersten Mal zum
       US-Präsidenten gewählt worden war. Du warst damals in Washington DC, ich in
       New York.
       
       Bernd Pickert: Ja, das werde ich auch nie vergessen. Neben dem Mauerfall in
       Berlin war das das zweite Mal in meinem Leben, dass mich ein positives
       Ereignis vollkommen überwältigt hat. Es war so gegen halb elf, elf,
       Washingtoner Zeit, als CNN Barack Obama zum gewählten Präsidenten erklärte.
       Innerhalb weniger Minuten waren die Straßen gefüllt mit singenden,
       tanzenden, sich in den Armen liegenden Menschen. Am Weißen Haus sammelten
       sich immer mehr Leute, Joan Baez stand da im Bademantel. DC ist eine sehr
       schwarze Stadt. Auch in den folgenden Tagen hatten ganz viele Schwarze ein
       breites Grinsen im Gesicht oder liefen einfach in sich hineinlachend zur
       Arbeit. Manche erzählten mir sogar ungefragt ihre ganze Familiengeschichte
       seit der Sklaverei bis heute.
       
       Bettina Gaus: Ja, auch in New York war die Stimmung einfach
       unbeschreiblich. Am Times Square haben die Leute geheult, getanzt, sich
       umarmt, und zwar alle Altersgruppen, alle Bevölkerungsgruppen. Von denen
       sind inzwischen sicher viele enttäuscht. Aber ich finde es schön, erlebt zu
       haben, dass ein gemeinsames, großes Gefühl der Hoffnung möglich ist. Und
       das würde weder ein Sieg von Trump noch von Clinton hevorrufen. Leider.
       
       Trump-Klage in Nevada zurückgewiesen 
       
       23.17 Uhr: Im US-Bundesstaat Nevada hat eine Richterin kurz vor Schließung
       der Wahllokale eine Klage des Wahlkampf-Lagers von Donald Trump abgelehnt.
       Der Republikaner hatte nach Angaben mehrerer US-Medien Klage gegen ein
       Wahlamt in einem Bezirk eingereicht. Trump hatte angeblich beklagt, dass
       die Öffnungszeiten mehrerer Wahllokale in einem Bezirk bei den Frühwahlen
       in der vergangenen Woche um bis zu zwei Stunden verlängert worden waren.
       (dpa)
       
       Die taz-interne Wahl-Wette 
       
       Berlin, 23.10 Uhr: Amerika-Redakteur Bernd Pickert und taz-Autorin und
       USA-Kennerin Bettina Gaus haben im Sommer auf den Wahlausgang gewettet.
       Heute, am Wahltag, sind sie in der taz, verfolgen das Rennen und lassen uns
       an ihren Gesprächen und Einschätzungen teilhaben.
       
       Bernd Pickert: So, nur noch ein paar Stunden, bis wir Ergebnisse wissen.
       Unsere Wette ist jetzt schon ein paar Monate her. Du hast geschrieben,
       [14][dass Trump gewinnnt]. Ich hab dagegen gehalten.
       
       Bettina Gaus: Tja....unsere Wette....ich hoffe immer noch, dass ich
       verliere. Und ich glaube es noch immer nicht…
       
       Bernd Pickert: Und ich glaub immer noch, dass Hillary Clinton gewinnt.
       Knapp zwar, aber es wird reichen. Auch wenn der Kongress republikanisch
       bleibt und es vier elende Jahre werden.
       
       Bettina Gaus: Warum glaubst Du an Clintons Sieg? Wegen der Umfragen?
       
       Bernd Pickert: Ja, die Umfragen bestätigen mich in dem Glauben. Als wir
       gewettet haben, war ich mir aus einem anderen Grund sicher: Damals haderte
       Trump noch sehr mit seiner eigenen Partei, und ich war sehr überzeugt
       davon, dass er es nicht schaffen würde, das aufzubauen, was die
       Wahlstrategen eine „ground operation“ nennen – also: Die Leute, die ihn
       wählen würden, tatsächlich zur Wahl zu bringen. Und zwar gerade wegen jener
       Kräfte, die er als Kernwähler mobilisiert. Das sind Leute, die womöglich
       seit Jahrzehnten nicht zur Wahl gegangen sind.
       
       Bettina Gaus: Na ja, die Partei hadert in weiten Teilen ja immer noch mit
       ihm – aber er hat bewiesen, dass er auf die Parteigranden nicht angewiesen
       ist. Was gerade die Leute begeistert, die Du als seine Kernwähler
       bezeichnest. Ich hatte im Juni bei unserer Wette eine andere Überlegung:
       Ich war sicher, dass es Enthüllungen über Clinton geben würde – nach
       Jahrzehnten im politischen Geschäft findet sich immer etwas. Das hat ja
       auch gestimmt. Aber ich dachte nicht, dass es Enthüllungen über Trump geben
       würde, weil ihm ja einfach nichts peinlich ist. Und da habe ich mich
       getäuscht. Ich würde heute nicht mehr auf Trumps Sieg wetten.
       
       Bernd Pickert: Na, so einfach zurückziehen geht jetzt aber nicht… Wobei:
       Ich muss zugeben, dass mir die letzten zwei Wochen wirklich Angst gemacht
       haben. Und natürlich bin ich ein Umfragejunkie, schaue seit Wochen jeden
       Tag fünfmal auf [15][www.realclearpolitics.com] und war sehr erschrocken,
       wie sehr die FBI-Geschichte ihr doch geschadet hat. Insofern: Um ein
       Abendessen würde ich jederzeit wieder wetten. Um viel mehr aber denn auch
       nicht.
       
       Bettina Gaus: Nein, keine Angst: gewettet ist gewettet. Und ich glaube ja
       auch immer noch, dass Du mich zum Essen einladen musst. Aber wenn wir
       ehrlich sind: NOCH ist doch alles Kaffeesatzleserei. Weder Du noch ich
       vertrauen den Umfragen doch wirklich, oder? Alle Institute geben zu, dass
       es viel schwieriger ist als früher, korrekte Vorhersagen zu treffen.
       
       Bernd Pickert: Das ist richtig. Und das, obwohl sie natürlich in den
       letzten Jahren ihre Methoden schon umgestellt haben. Noch vor zehn Jahren
       etwa haben sie keine Handys angerufen und damit gar keine jungen Leute ans
       Telefon bekommen. Aber das geht ja diesmal darüber hinaus. Bei uns allen
       sitzt der Brexit noch tief, und Trump spielt ja auch noch direkt damit.
       „It's gonna be Brexit plus plus plus!“ hat er gestern auf einer seiner
       letzten Kundgebungen gesagt. Und wir wissen wirklich nicht, ob Trumpwähler
       den Demoskopen die Wahrheit sagen. Wie AfD-Wähler hier.
       
       Bettina Gaus: Ich war in den letzten Monaten, ehrlich gesagt, überrascht,
       wie offen viele Leute gesagt haben, dass sie Trump wählen. Und zwar eben
       nicht nur die hasserfüllten Schreihälse, die man von seinen Veranstaltungen
       kennt, sondern freundliche MittelschichtlerInnen. Ich meine, ich bitte
       Dich: Der Mann ist offen rassistisch, offen sexistisch, macht sich über
       Behinderte lustig und möchte Nuklearwaffen einsetzen. Und eine sympathische
       ältere Dame in New York sagt begeistert ins Mikrofon, dass sie ihn „ganz
       sicher“ wählen wird, weil sie „Hillary einfach nicht leiden kann“. Wenn das
       die Stimmung ist, dann geht alles. Und an Trumps Stelle würde ich auch mit
       dem Brexit spielen.
       
       Bernd Pickert: Stimmt alles. Aber da sind wir vielleicht an einem
       interessanten Punkt: Nur mit den Anti-System-Wählern, den wütenden
       abgehängten Globalisierungsverlierern, die auch Michael Moore als legitime
       Trump-Wähler ausmacht, kann er ja nun die Wahl nicht gewinnen. Deren Anteil
       dürfte zwar in einigen Counties sehr hoch sein, aber in keinem einzigen
       Bundesstaat ist das die Mehrheit. Dazu braucht er auch genau jene
       Konservativen und traditionellen Republikaner, die vor allem Hillary
       Clinton verhindern wollen (oder überhaupt jeden Demokraten), weil sie zum
       Beispiel unbedingt einne konservative Mehrheit im Supreme Court behalten
       wollen. Die aber hat er doch ziemlich verschreckt. Die Frage wird sein, wer
       tatsächlich zur Wahl geht.
       
       Bettina Gaus: Beide, Trump wie Clinton, brauchen Unabhängige – ihre
       Parteibasis reicht für beide nicht zum Sieg. Und bisher wissen wir nur,
       dass die Wahlbeteiligung hoch ist. Aber wir wissen nicht, für wen das gut
       ist.
       
       Wahlkampf bis zur letzten Minute 
       
       22.45 Uhr: Sechs Stunden bevor die Wahllokale im fernen Westen schließen
       laufen landesweit die Telefonleitungen heiß. Sowohl die Clinton- als auch
       die Trump-Kampagne bitten ihre Leute ans Telefon, damit sie Menschen
       anrufen, die noch nicht gewählt haben. Die TelefonaktivistInnen der letzten
       Stunden rufen nur Personen an, die in der Vergangenheit für ihre Partei
       gestimmt haben. Das vermeidet Zeitverlust durch inhaltliche und politische
       Diskussionen und sie können sich darauf konzentrieren, die Adresse des
       richtigen Wahllokals durchzugeben oder ihre Fahrdienste anzubieten. (dora)
       
       Eindrücke aus Manhattan 
       
       New York, 22.30 Uhr (MEZ): Unsere stellvertretende Chefredakteurin Barbara
       Junge ist in New York unterwegs. Sie schickt uns diese Eindrücke: Avenue of
       the Americas, Midtown Manhattan, 4pm. Später am Abend wird hier im Hilton
       Hotel Donald Trump auftreten. Satellitenschüsseln, Kabel, Übertragungswagen
       sind überall. Die Spannung ist rießengroß. Am Times Square hat der Sender
       NBC sein Open-Air-Studio aufgebaut. Wer feiert hier später die Party?
       
       Trump beschwert sich über Unregelmäßigkeiten 
       
       Die erste Anfechtung der Wahl kommt schon Stunden vor der Schließung der
       Wahllokale. Die Trump-Kampagne hat eine Beschwerde in dem heftig umkämpften
       Swingstaat Nevada eingereicht. Dort blieb ein Frühwahllokal im Clark County
       am 4. November zwei Stunden länger geöffnet, als vorgesehen. Donald Trump
       versteift sich seit Wochen darauf, dass die Wahlen „rigged“ seien –
       besonders, falls er verliert. Jetzt versucht seine Kampagne Beweise zu
       liefern.
       
       Vor dem Frühwahllokal hatte sich eine lange Warteschlange gebildet, weshalb
       die Beschäftigten entschieden, die Öffnungszeit bis 22 Uhr am Abend zu
       verlängern. Nach Ansicht der republikanischen Wahlbeobachter hätten sich in
       dieser Zeit zusätzliche 150 bis 300 WählerInnen angestellt. (dora)
       
       taz.de-Liveticker startet 
       
       22.00 Uhr: Guten Abend! In den USA läuft die Abstimmung über den Nachfolger
       Barack Obamas. Sowohl die demokratische Kandidatin Hillary Clinton als auch
       ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump haben ihre Stimme bereits
       abgegeben. Doch in vielen Staaten sind die Wahllokale noch geöffnet.
       
       Bis zu ersten Prognosen oder gar einem Ergebnis haben wir noch ein paar
       Stunden vor uns. Aber wir habe es versprochen: taz.de bleibt wach und
       liefert Nachrichten, Analysen und natürlich auch ein bisschen Unterhaltung.
       Parallel twittern wir unter [16][@tazgezwitscher] und halten alle
       Interessierten auf [17][Facebook] auf dem Laufenden.
       
       Wir starten mit einem Song. Einem Aufruf US-amerikanischer Berühmtheiten an
       ihre Mitbürger doch bitte zur Wahl zu gehen – in herrlich ironischer
       „We-are-the-world“-Manier.
       
       Der Präsidentschaftswahlkampf 2016 war beispiellos in der Art der
       Auseinandersetzung und erinnerte mitunter an ein irres Schauspiel. Das lag
       vor allem an der Person Donald Trump.
       
       Die Selbstinszenierung des Milliardärs und seine aggressiven und
       niveaulosen Attacken übertrafen alles bisher dagewesene in der politischen
       Landschaft der Vereinigten Staaten. Er spaltete sogar die republikanische
       Partei. Doch seine Anhänger trommeln bis zum letzten Moment für ihn – genau
       wie die Fans seiner Kontrahentin Clinton es für sie tun.
       
       2 Nov 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /taz-Liveticker-zur-US-Wahl-2016/!5355525/
   DIR [2] http://zizek.uk/slavoj-zizek-would-vote-for-trump/
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   DIR [4] http://cic.gc.ca/english
   DIR [5] http://immigration.ca
   DIR [6] /!5344159/
   DIR [7] /Trumps-Gegenkandidat-Evan-McMullin/!5351191/
   DIR [8] http://votecastr.us/
   DIR [9] http://www.nytimes.com/2016/11/09/us/susan-b-anthony-grave.html
   DIR [10] http://blogs.spectator.co.uk/2016/11/ten-handy-phrases-bluffing-way-us-election-night/
   DIR [11] https://twitter.com/search?q=%23pantsuitnation&src=tyah
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