# taz.de -- Demonstrationen in Texas: Abtreibungsgesetz verhindert
> Eigentlich sollten Abtreibungen nach der 20. Schwangerschaftswoche im
> US-Bundesstaat Texas verboten werden. Dann kam „der unbändige Mob“.
IMG Bild: Demonstranten am Dienstagabend im Capitol in Austin, Texas.
AUSTIN ap/taz | Hunderte Demonstranten haben mit lautstarkem Protest ein
umstrittenes Gesetz zur Einschränkung von Abtreibungen im US-Staat Texas
verhindert. Durch den Tumult im Senatsgebäude in Austin verpassten die
Republikaner die bis Dienstag um Mitternacht festgesetzte Frist für die
Billigung der Vorlage, durch die nahezu alle Abtreibungskliniken in Texas
hätten schließen müssen.
Zuvor hatten die Republikaner darauf beharrt, dass die Abstimmung noch vor
Mitternacht begonnen hatte und das Gesetz damit gebilligt sei. Doch
offizielle Protokolle zeigten, dass das Votum erst am Mittwoch begonnen
hatte. Der stellvertretende Gouverneur David Dewhurst bezeichnete die 400
Demonstranten, die kurz vor Mitternacht mit ihrem lauten Protest begonnen
hatten, als „unbändigen Mob“.
Die Abstimmung konnte erst so spät am Abend stattfinden, weil die
demokratische Senatorin Wendy Davis sie mit einer mehr als zehnstündigen
Marathonrede in einer gezielten Verschleppungstaktik blockiert hatte. Sie
musste dabei über den gesamten Zeitraum hinweg stehen bleiben, durfte sich
nicht an das Rednerpult anlehnen oder auf die Toilette gehen und ihre Rede
durfte nicht vom Thema abweichen. Nach drei Verstößen konnten die
Republikaner Davis den Regeln zufolge erst kurz vor Mitternacht
unterbrechen. Die Demonstranten riefen „[1][lasst sie reden]“.
Die umstrittene Gesetzvorlage sieht ein Verbot von Abtreibungen nach der
20. Schwangerschaftswoche vor. Überdies sollen Abtreibungskliniken
verpflichtet werden, ihre Geräte auf den neusten Stand zu bringen und sich
als Operations-Zentren registrieren zu lassen. Dadurch hätten vermutlich 37
der 42 Abtreibungskliniken in Texas schließen müssen.
26 Jun 2013
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