URI: 
       # taz.de -- Deutsche Umwelthilfe prüft Lidl und Aldi: Verpackungssünder Discounter
       
       > Die Deutsche Umwelthilfe hat erneut Supermärkte auf ihren
       > Plastikverbrauch untersucht. Vor allem Discounter bleiben ein Problem.
       
   IMG Bild: Zu viel Plastik: Paprika beim Discounter
       
       Berlin taz | Joghurt aus dem Glas, Pfandautomaten und wiederverwendbare
       Verpackungen an der Frischetheke. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten wie
       Supermärkte [1][Plastik vermeiden] können. Trotzdem steigt in den meisten
       Filialen der Plastikmüll. Die größten Verpackungssünder bleiben Discounter,
       [2][zeigt ein Test der deutschen Umwelthilfe (DUH)].
       
       Die Umweltorganisation hat zum zweiten Mal stichprobenartig 48 Filialen von
       zwölf Supermarkt-, Discounter- und Biomarktketten einem Plastikcheck
       unterzogen. Bei dem Test hat die DUH grüne, gelbe und rote Karten verteilt,
       je nachdem wie viel Plastik die Supermärkte anboten. Das Ergebnis: Die
       Unternehmen verursachen weiterhin unnötig viel Verpackungsmüll [3][und
       schaden damit der Umwelt]. Eine grüne Karte bekamen nur die Biosupermärkte.
       
       Im Test untersuchte die Organisation Lebensmittel, bei denen die aktuelle
       Technik bereits erlaube, Plastikmüll drastisch einzusparen. Darunter
       Flaschensysteme, Obst und Gemüse sowie Joghurt und Milchprodukte.
       Spitzenreiter beim Plastikverbrauch ist Aldi Nord. In den untersuchten
       Filialen wurden etwa sieben von zehn Obst- und Gemüsesorten verpackt
       angeboten.
       
       Außerdem sind die Discounter bei Flaschen noch nicht in das Mehrwegsystem
       eingestiegen. Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd boten in den getesteten Filialen
       null Prozent Mehrwegflaschen an. Auch Supermärkte lagen deutlich unter der
       im [4][Verpackungsgesetz festgelegten Quote von 70 Prozent
       Mehrwegflaschen].
       
       ## Winzige Tippelschritte
       
       Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz, stellt zudem fest, dass
       vermehrt unnötige Verpackungen, wie Kartons um Zahnpastatuben angeboten
       werden. Außerdem würden Verpackungen größer und die Inhalte verringert
       werden. So entstünden Täuschungen bei Verbraucher*innen, kritisiert Metz.
       Verbessert im Vergleich zum letzten Check haben sich Rewe und Edeka, die
       als Einzige eine gelbe Karte bekamen.
       
       „Mit winzigen Tippelschrittchen ist es nicht getan“, sagt Metz. Deshalb
       fordert die DUH von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, verbindliche
       Maßnahmen. Etwa ein Gesetz, dass Supermärkte zwingt, Abfall zu vermeiden,
       sowie eine Mehrwegquote für Abfüller einzuführen.
       
       20 Jul 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Massnahmen-fuer-weniger-Plastikmuell/!5789735
   DIR [2] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/neuer-verpackungscheck-der-deutschen-umwelthilfe-in-supermaerkten-einweg-muellflut-statt-abfallvermei/
   DIR [3] /Studie-zu-Muell-im-Ozean/!5852721
   DIR [4] /Umsetzung-des-neuen-Verpackungsgesetzes/!5933717
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Ann-Kathrin Leclere
       
       ## TAGS
       
   DIR Plastikmüll
   DIR Mehrweg
   DIR Discounter
   DIR Deutsche Umwelthilfe
   DIR Steffi Lemke
   DIR Landwirtschaft
   DIR Verbraucherschutz
   DIR Zukunft
   DIR EU-Kommission
   DIR Zukunft
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Recycling
   DIR Plastikmüll
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Vorwürfe gegen Lidl-Zulieferer: Quälerei fürs Kühlregal
       
       Eine spanische Tierschutzorganisation erhebt schwere Vorwürfe gegen einen
       Zuchtbetrieb. Die Produkte könnten auch in deutschen Filialen gelandet
       sein.
       
   DIR Verbraucherschutz in Deutschland: Lemke will Mogelpackung verbieten
       
       Bei gleicher Packungsgröße weniger Inhalt? Das soll es laut der grünen
       Ministerin nicht mehr geben. Doch nicht alle in der Regierung finden das
       gut.
       
   DIR Die Verständnisfrage: Transporte sind unökologisch!
       
       Warum gibt es kein Pfandsystem für Weinflaschen, fragt eine Leserin. Weil
       es mehr regionale Lösungen braucht, antwortet ein Weinbauexperte.
       
   DIR Verpackungsverordnung der Kommission: EU setzt auf Mehrweg
       
       Europa hat ein Problem mit Verpackungsmüll und es wird immer größer. Die
       EU-Kommission will diesen Trend stoppen, aber die Pläne sind umstritten.
       
   DIR Die Verständnisfrage: Baut doch mehr Mülleimer!
       
       Warum schmeißt ihr euren Müll auf die Straße, fragt eine Leserin. Ein
       Fast-Food-Fan antwortet, er weiß nicht, wohin sonst damit.
       
   DIR „Wahre Preise“ für Lebensmittel: Discounter wagt Experiment
       
       Eine Woche sind neun Produkte bei Penny so teuer, wie sie immer sein
       müssten – rechnet man die Folgen der Produktion für Umwelt und Gesundheit
       ein.
       
   DIR UN-Konferenz zum Plastikmüll: Mächtige Gegner für die Umwelt
       
       Die Prognosen für die Weltmeere sind düster. Immer mehr Plastikmüll landet
       im Wasser. Ernstzunehmende Gegenmaßnahmen sind nicht in Sicht.
       
   DIR Lidl-Kampagne für Einwegflaschen: Ein System für die Tonne?
       
       Moderator Günther Jauch wirbt für ein neues Einwegplastik-System. Die
       Deutsche Umwelthilfe warnt davor, auf die Kampagne reinzufallen.
       
   DIR Studie zu Müll im Ozean: Sand, Meer und Einwegplastik
       
       Für einen Großteil des weltweiten Mülls an Stränden ist To-Go-Konsum
       verantwortlich. In Europa dominiert Fischereiabfall wie Seile und Netze.