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       # taz.de -- Deutschland und EU-Ratspräsidentschaft: Europa zukunftsfähig machen
       
       > Corona, Klima und Artenvielfalt: Die Kanzlerin hat es in der Hand, diese
       > Krisen während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft entschlossen
       > anzugehen.
       
   IMG Bild: Ambitionierte Ziele: Deutschland übernimmt ab Juli die EU-Ratspräsidentschaft
       
       Es ist die historische Chance für Angela Merkel. Corona-Pandemie,
       Klimakrise und Verlust der Artenvielfalt: Die Bundeskanzlerin hat es in der
       Hand, diese Krisen während der deutschen EU-[1][Ratspräsidentschaft als
       Krisenmanagerin] entschlossen anzugehen. Die Bundesregierung betitelt ihr
       Programm für die nächsten sechs Monate mit „Europa wieder stark machen“.
       
       Ein starkes und zukunftsfähiges Europa wird nur mit einem gesunden Leben
       für alle, einer intakten Natur und der Begrenzung der Erderhitzung
       gelingen. Die Fortschritte stehen am Ende für das Vermächtnis von Angela
       Merkel. Denn in ihrer Ratspräsidentschaft stellt die EU mit den
       [2][milliardenschweren Konjunkturprogrammen] die Weichen für die Zukunft.
       
       Schützen wir das Klima und die Natur, schützen wir auch unsere Gesundheit.
       Dies hat uns das Sars-CoV-2-Virus dramatisch gezeigt. Dort, wo Wälder
       gerodet werden und die Lebensräume für Wildtiere schrumpfen, steigt die
       Gefahr, dass Viren vom Tier auf den Menschen überspringen.
       Umweltzerstörungen haben direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unsere
       Wirtschaft. Die von der Kommission bereits vorgelegte
       EU-Biodiversitätsstrategie links liegen zu lassen, wäre angesichts von
       Insektensterben und Dürre in Europa ein fatales Zeichen.
       
       Auch die Bekämpfung der Erderwärmung hat eine direkte Auswirkung auf unsere
       Gesundheit. Die milliardenschweren Investitionen zur wirtschaftlichen
       Erholung müssen die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft im Blick haben,
       anstatt naturzerstörende Strukturen zu zementieren. Die [3][Anhebung des
       EU-Klimaziels] auf mindestens 55 Prozent Treibhausgas-Minderung zu 1990 –
       als erster Schritt zu den notwendigen 65 Prozent – und der Beschluss eines
       EU-Klimagesetzes müssen für ihre Ratspräsidentschaft im Mittelpunkt stehen.
       Ansonsten ist die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad gemäß dem
       Pariser Klimaschutzabkommen nicht zu erreichen. Die Missachtung wäre ein
       fatales Zeichen für die jungen Generationen. Krisenmanagerin Merkel hat
       jetzt die Aufgabe, die übrigen EU-Staaten davon zu überzeugen.
       
       29 Jun 2020
       
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