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       # taz.de -- Die Akte Alberto Nisman in Argentinien: Suizid erneut ausgeschlossen
       
       > Der Staatsanwalt wurde mit einer Schusswunde im Kopf in seiner Badewanne
       > aufgefunden. War es Suizid oder Mord? Ein Gericht bestätigt abermals
       > letzteres.
       
   IMG Bild: Demonstration im Februar 2016 in Buenos Aires. Der Fall ist in Argentinien ein Politikum
       
       Buenos Aires/São Pauolo dpa/epd | Ein argentinisches Bundesgericht hat nach
       dem rätselhaften Mord an einem Staatsanwalt vor drei Jahren den Verdacht
       auf ein politisches Motiv bekräftigt. Der Tod von Alberto Nisman stehe im
       Zusammenhang mit einer Anzeige gegen die damalige linke Staatschefin
       Cristina Fernández de Kirchner, teilte ein Bundesgericht am Freitag
       (Ortszeit) in Buenos Aires mit. Damit bestätigte das Tribunal [1][einen
       Richterspruch vom Dezember vergangenen Jahres].
       
       Richter Julián Ercolini hatte damals erstmals festgestellt, dass Nisman
       ermordet worden war. Der Staatsanwalt war am 18. Januar 2015 [2][mit einer
       Schusswunde am Kopf tot aufgefunden worden]. Zunächst war über einen
       möglichen Suizid spekuliert worden. Selbst Staatschefin Kirchner hatte erst
       von Suizid gesprochen und dann von einer möglichen „Verschwörung“
       gesprochen, die ihre Regierung destabilisieren wollte. Der Fall hatte
       weltweit für Aufsehen gesorgt.
       
       Als Sonderstaatsanwalt war Nisman mit der Untersuchung des verheerenden
       Bombenanschlags auf ein jüdisches Gemeindehaus 1994 in Buenos Aires betraut
       gewesen. Hinter dem Attentat mit 85 Toten werden iranische Drahtzieher
       vermutet. Nisman warf der damaligen Regierung Kirchners Vertuschung und
       Zurückhalten von Informationen vor. Sie hatte mit dem Iran auch einen
       Vertrag über lukrative Ölgeschäfte abgeschlossen.
       
       „Die Präsidentin und der Außenminister haben die kriminelle Entscheidung
       getroffen, Irans Unschuld in dem Fall zu fabrizieren, um Argentiniens
       politischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen zu schützen“,
       hatte Nisman erklärt. Irans Staatsführung hatte eine Verwicklung in den
       Fall stets bestritten. Nisman sollte am Tag nach seinem Tod die Vorwürfe im
       Kongress erläutern.
       
       Der Nachfolger Kirchners, der konservative Mauricio Macri, hatte nach
       seinem Amtsantritt Gerechtigkeit versprochen. Er gab alle Verschlusssachen
       zum Fall Nisman frei und enthob Mitarbeiter des Geheimdienstes von ihrer
       Schweigepflicht. Im März 2018 wurde ein Verfahren gegen Kirchner wegen
       Verschleierung eingeleitet.
       
       3 Jun 2018
       
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