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       # taz.de -- Die Partei dieBasis und ihre Vorsitzende: Meditation und Verschwörung
       
       > Die Partei dieBasis und ihre Vorsitzende Diana Osterhage wollen aus dem
       > Querdenker-Milieu heraus in den Bundestag einziehen.
       
   IMG Bild: Inhaltlich auf einer Linie mit dieBasis ist dieser Querdenker auf einer Demo in Heilbronn im April
       
       Hamburg taz | Noch kein ganzes Jahr alt ist die Basisdemokratische Partei
       Deutschland und hat bereits hohe Ziele: Die Bundesspitze von dieBasis will
       [1][am 6. Juni in den Landtag von Sachsen-Anhalt] ziehen, am 12. September
       dann Kommunalmandate in Niedersachsen erringen und wenige Tage später, am
       26. des Monats, auch für den Bundestag mehrere Mandate gewinnen.
       
       Man gibt sich optimistisch: Den Einzug in das Landesparlament halte
       Parteivorsitzende Diana Osterhage für sicher, sagt sie. Und: „Das Mindeste,
       was wir für die Bundestagswahl erreichen wollen, ist das Überschreiten der
       Fünf-Prozent-Hürde“. Jeder weitere Prozentpunkt sei die „Bestätigung des
       starken Veränderungswillens der Bevölkerung“, so die Heilpraktikerin aus
       Hannover.
       
       Auf ihrem ersten Bundesparteitag im März hatten die Parteimitglieder
       Osterhage gemeinsam mit Andres Baum zu ihrer Doppelspitze gewählt. Für
       dieBasis war der Parteitag im Star Event Center Hannover mehr als ein
       formaler Akt. Vor der Wahl der Parteigremien meditieren die Mitglieder zum
       Ankommen und Einstimmen. „Herzensenergien“ und ein „morphogenetisches Feld“
       sollten die Gedanken aller Anwesenden verbinden.
       
       Direkt aus der Bewegung gegen die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der
       Covid-19-Pandemie wollen sie von der Straße in die Parlamente. In ihren
       Bewerbungsschreiben für die Doppelspitze führt Osterhage aus, dass es ihr
       „persönlich sehr am Herzen“ liege, ihre „Haltung auch nach außen
       selbstbewusst zu vertreten“ und sich „nicht wegzuducken“.
       
       ## Naturheilpraxis und Buddhismus
       
       Sie gehört zur der Bürgerinitiative „Eltern stehen auf“ und sprach erstmals
       am 12. September vergangenen Jahres in Hannover bei einer
       Pandemie-Maßnahmen-Kritik-Demonstration „vor so vielen Menschen“. In der
       Rede beklagte die Mutter von zwei Kindern, dass Maskentragen in Schulen
       „reine Schikane“ sei. Und bezeichnete die Maßnahmen als „willkürliche
       Regeln“ von Lehrern und Schulleitung, wogegen Eltern sich nicht wehren
       könnten, weil sie das Schulgelände nicht betreten dürften.
       
       In 2009 hatte Osterhage ihre Naturheilpraxis für Frauen und Kinder in
       Hannover eröffnet. Im Februar dieses Jahres schloss die 49-Jährige die
       Praxis, die auch einen buddhistischen Kulturverein mitgründete.
       
       Ein Grund für die Schließung waren die coronabedingten Umsatzeinbrüche.
       Außerdem sei die Arbeit für dieBasis „so viel mehr geworden“, so das
       Gründungsmitglied der Bundespartei und des niedersächsischen
       Landesverbandes zur taz. „Die alten, bekannten Muster und Wege die Dinge
       anzugehen und zu politischen Entscheidungen zu kommen, haben uns zu
       Lobbyismus, prekären Arbeitsverhältnissen, einer Wegwerfgesellschaft und
       gesellschaftlicher Spaltung geführt.“
       
       Von „Politikverdrossenheit“ wäre allerdings nicht zu reden, sondern von
       einer „Parteienverdrossenheit“, sagt sie. Ihr Ansatz aus Basisdemokratie
       und Schwarmintelligenz soll Kategorien wie links, rechts oder Mitte
       überwinden und die „eingetretenen Pfade“ verlassen. Keine Überraschung,
       dass sie auf ihrem Telegram-Kanal rechte Publikationen und
       verschwörungsnahe Medien aufgreift und verbreitet.
       
       20 May 2021
       
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