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       # taz.de -- Die Werbepause: Fracking-PR mit Schmäh-Dino
       
       > Statt sich für seinen Negativ-Preis vom Naturschutzbund zu schämen, macht
       > Exxon mit ihm kindgerechte Werbung fürs umstrittene Fracking.
       
   IMG Bild: So lustig kann Fracking sein: Dino-Webseite von ExxonMobil.
       
       Wenn ein Unternehmen einen Negativ-Preis bekommt, schweigt es darüber
       normalerweise verschämt. Denn wer lässt sich schon gern als „Dinosaurier
       des Jahres“ bezeichnen? Diese Auszeichnung verleiht der Naturschutzbund
       jedes Jahr an einen Konzern, der sich „in Sachen Umweltschutz als besonders
       antiquiert erwiesen hat“.
       
       Ganz anders macht es derzeit ExxonMobil: Der Energie-Riese, der den
       Negativ-Preis zum Jahreswechsel für seine „Verharmlosung des umstrittenen
       Fracking-Verfahrens“ [1][bekommen hat], nutzt den Preis für eine neue
       PR-Kampagne fürs Fracking: Im Internet ließ Exxon über einen Namen für den
       Dino abstimmen. Unter den 400 Teilnehmern setzte sich „Frexxi“ durch. Die
       Plätze zwei und drei nehmen „Frackus Futurus“ und „Fracky der Frackosaurus“
       ein.
       
       Der verkündet nun auf der [2][Exxon-Webseite], dass Fracking „eine fast
       schon dinoalte Tradition“ habe, und erzählt auf seinem eigenen
       [3][Twitter-Account] in kindgerechter Sprache, wie harmlos die Technik sei,
       bei der unter hohem Druck Wasser und Chemikalien in den Untergrund gebracht
       werden, um Erdgas aus Gesteinsschichten zu lösen.
       
       Nicht nur der Nabu ist empört, dass sein Schmähpreis zur „Verharmlosung
       berechtigter Sorgen“ zweckentfremdet wird. „Die Kampagne von Exxon zeigt
       ganz klar, dass der Dino beim richtigen Empfänger gelandet ist", meint
       Sprechrin Iris Barthel. Auch Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes
       Remmel (Grüne) findet es „indiskutabel“, dass Exxon im Internet „auf
       ’Kinderfang‘ für seine Risikotechnologie“ geht.
       
       Diesen Vorwurf kann wiederum Exxon nicht verstehen. Die lustige Comic-Figur
       richte sich mit ihren Sprüchen („mit dinodetektivistischem Spürsinn auf den
       Spuren von Fracking“) keineswegs an Kinder, sagte Firmensprecher Klaus Torp
       der taz.
       
       10 Feb 2015
       
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