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       # taz.de -- Drug-Checking in Berlin: Endlich sicher ballern
       
       > In Berlin gibt es seit Dienstag das Drug-Checking Projekt. Längst
       > überfällig, denn Drogen sind aus dem Nachtleben nicht wegzudenken.
       
   IMG Bild: Feiern und ballern gehört für viele zusammen. Ab jetzt ist das ein Stück sicherer geworden
       
       Wer häufiger in Clubs unterwegs ist, kennt das: ewig lange Schlangen vor
       den Toiletten, aus denen dann gleich mehrere Leute rauskommen, die sich
       verschmitzt an den ungeduldig Wartenden vorbeidrücken. Was sie dort drinnen
       gemacht haben, ist nicht schwer zu erraten: Es wird geballert was das Zeug
       hält.
       
       Im besten Fall sind lange Schlangen die einzige negative Folge und die
       Menschen haben danach eine gute Zeit. Im schlimmsten Fall haben sie etwas
       konsumiert, das verunreinigt oder zu hoch dosiert ist. Dann kann man nur
       hoffen, dass der Club ein gutes Awareness-Team hat, das die Menschen
       auffängt und im Notfall einen Rettungswagen ruft.
       
       Um das Risiko unerwünschter und mitunter lebensgefährlicher Nebenwirkungen
       beim Drogenkonsum zu minimieren, gibt es in Berlin seit Dienstag das
       Drug-Checking. Bei drei Beratungsstellen, nämlich Vista (Kreuzberg),
       Fixpunkt (Neukölln) und der Schwulenberatung (Charlottenburg), können
       Konsument*innen ihr Koks, Speed oder Ecstasy untersuchen lassen.
       
       Das Ganze geschieht anonym und kostenlos. Suchtberater*innen erklären
       die Ergebnisse und beantworten Fragen. Eine [1][Webseite] informiert über
       das Projekt und über Drogen im Allgemeinen und warnt außerdem vor als
       gefährlich analysierten Substanzen.
       
       ## Vorsicht ist dennoch geboten
       
       Nur einen kleinen Haken hat das lang erwartete und [2][immer wieder
       verschobene Vorzeigeprojekt] akzeptierender Drogenpolitik der
       rot-grün-roten Vorgängerregierung: Erst nach rund drei Tagen kann das
       Ergebnis – telefonisch oder persönlich – abgefragt werden. Für spontan
       Entschlossene bleibt der gemeinsame Klobesuch also weiter riskant.
       
       Auch mit Drug-Checking gilt: Aufeinander aufpassen, sich nichts von
       Unbekannten andrehen lassen und Finger weg von gefundenen Drogen. Diese
       werden gerne mal absichtlich liegengelassen – und das sicher nicht aus
       Nächstenliebe.
       
       Für alle, die ihren Konsum vorausschauend planen, bietet das Drug-Checking
       jedoch die Gewissheit, dass der nächste Rausch kein Horrortrip wird. Jetzt
       fehlt nur noch eine Lösung für die langen Kloschlangen.
       
       6 Jun 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://drugchecking.berlin/
   DIR [2] /Drug-Checking-in-Berlin-kommt/!5852571
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Marie Frank
       
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