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       # taz.de -- Fahrradherstellung in Deutschland: Weniger Räder made in Germany
       
       > Obwohl im Coronajahr 2020 viele aufs Rad umgestiegen sind, wurden
       > hierzulande weniger Fahrräder hergestellt. Zugenommen haben aber die
       > Exporte.
       
   IMG Bild: Montage eines E-Bikes: Die Fahrradbranche boomt dank der Räder mit Hilfsmotor
       
       Berlin taz | Die Produktion von klassischen Fahrrädern ohne Hilfsmotor ist
       in Deutschland trotz coronabedingtem Rad-Boom im vergangenen Jahr
       zurückgegangen. Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des
       Statistischen Bundesamts wurden 2020 in der Bundesrepublik 1,3 Millionen
       Fahrräder hergestellt, 2019 waren es noch 1,5 Millionen. Im ersten
       Coronajahr 2020 sind zwar viele Bürger:innen aufs Rad umgestiegen. Davon
       profitierten aber vor allem die E-Bike-Hersteller. Für Räder mit
       Elektromotor legte das Statistische Bundesamt keine Zahlen vor.
       
       Auch die Importe von klassischen Fahrrädern waren 2020 rückläufig, sie
       sanken um 8 Prozent. Der größte Importeur war 2020 Kambodscha mit 593.000
       Rädern, gefolgt von Polen und Bangladesch. Dagegen stiegen die Exporte von
       in Deutschland hergestellten Fahrrädern um 4 Prozent auf 958.000 Stück. Die
       meisten Räder gingen in die Niederlande und nach Österreich.
       
       Einer vor [1][kurzem veröffentlichen Studie] des Wuppertal Instiututs für
       Klima, Umwelt, Energie zufolge ist die Fahrradbranche ein immer wichtigerer
       Wirtschaftsfaktor und Jobmotor. Der Wirtschaftszweig beschäftigt mit mehr
       als 281.000 sozialversicherungspflichtig Angestellten und Selbstständigen
       mehr als die Bahnbranche, in der 269.000 Menschen arbeiten. Umsatz- und
       Beschäftigtenzahlen steigen. In der Regel werden Rahmen und
       Hauptbestandteile in Asien produziert und hierzulande montiert. [2][Der
       Umsatz der deutschen Fahrradindustrie] ist im vergangenen Jahr laut
       Branchenverbänden um stolze 60,9 Prozent auf 6,44 Milliarden Euro
       gewachsen.
       
       Getragen wird der Boom allerdings nicht von klassischen Rädern, sondern von
       E-Bikes. Sie werden dank steigender Reichweiten zunehmend zur Alternative
       zu Autos. 2019 wurden erstmals mehr E-Bikes verkauft als Pkw mit
       Dieselantrieb. Ein Grund für den Boom: Immer mehr Unternehmen bieten ihren
       Mitarbeiter:innen Dienst-E-Bikes an. Auch [3][Lastenräder] gewinnen an
       Bedeutung.
       
       6 Apr 2021
       
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