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       # taz.de -- Fehler in Doku-Reihe des WDR: Sven und Oli „hautnah“
       
       > Eine Filmemacherin des WDR hat sich Mitwirkende für eine Doku über eine
       > Komparsen-Website vermitteln lassen. „Nicht akzeptabel“, meint die
       > Chefredakteurin.
       
   IMG Bild: Hat's nicht so mit falschen Svens und Olis: WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni
       
       Köln dpa | Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat für drei seiner
       Fernsehdokumentationen [1][Fehler und Verstöße gegen journalistische
       Standards eingeräumt].
       
       Unter anderem seien zwei Mitwirkende in Filmen der Reihe „Menschen hautnah“
       über eine Komparsenvermittlung gewonnen worden. „Wir haben keine
       Anhaltspunkte, dass ihre Geschichten nicht stimmen“, teilte der Sender am
       Donnerstag in Köln mit. Chefredakteurin Ellen Ehni stellte jedoch klar:
       „Diese Vorgehensweise ist für ein dokumentarisches Format wie „Menschen
       hautnah“ nicht akzeptabel.“ Der WDR werde seine Qualitätssicherung an
       dieser Stelle verstärken.
       
       In den Filmen berichten Menschen über ihre Beziehungen, etwa unter dem
       Aspekt „Vernunftehe“ oder „Affären“. Die Prüfung der Filme dauere noch an.
       Eine Protagonistin habe aber inzwischen bestätigt, dass der Charakter ihrer
       Beziehung korrekt wiedergegeben sei.
       
       Die drei Produktionen, um die es geht, stammen von derselben Journalistin,
       die als freie Autorin für den WDR arbeitet. Die Autorin wollte sich auf
       Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht direkt äußern und verwies auf
       die WDR-Pressestelle. Bei der Komparsenvermittlung handelt es sich um eine
       Website, auf der zum Beispiel Statisten für fiktionale Filme, aber auch
       Protagonisten für Dokus gesucht werden.
       
       Der WDR war über [2][einen Nutzer von Twitter] auf Ungereimtheiten in den
       Filmen aufmerksam geworden. In den Filmen tritt unter anderem jeweils
       dasselbe Paar auf, aber der Mann heißt dabei einmal Sven und einmal Oli.
       Auch stimmen die Altersangaben und Jahreszahlen nicht an allen Stellen
       überein. „Dies bedauern wir sehr“, teilte Ehni weiter mit. Der WDR werde
       die Filme an den entsprechenden Stellen korrigieren.
       
       In einer Folge der Reihe aus dem Januar wird ein Ehepaar – es heißt hier
       Manuela und Oli – als Beispiel für eine Vernunftehe begleitet. Die beiden,
       so heißt es, lebten auch deshalb zusammen, weil sie Geld für eine zweite
       Wohnung sparen wollten. Allerdings sagt Manuela in dem Film auch, ihre
       Beziehung gehe über reine Freundschaft hinaus.
       
       In einer früheren Folge war das Paar hingegen als Manuela und Sven
       aufgetreten. Dort hatten beide versichert, sich nach einer Trennung wieder
       gut zu verstehen. Manuela versicherte, dass sie Sven „auf eine gewisse Art
       liebe“.
       
       17 Jan 2019
       
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