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       # taz.de -- Frankreichs Wirtschaftsminister Macron: Rücktritt im Wahlkampf
       
       > Der 38-jährige Emmanuel Macron soll Ambitionen auf eine
       > Präsidentschaftskandidatur haben. Sein Rücktritt wird in jedem Fall als
       > Rückschlag für Hollande gewertet.
       
   IMG Bild: Den Blick fest in die Zukunft gerichtet: Emmanuel Macron
       
       Paris afp | Acht Monate vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich tritt
       der populäre Wirtschaftsminister Emmanuel Macron zurück und befeuert damit
       Spekulationen über eine eigene Präsidentschaftskandidatur. Der 38-jährige
       Reformpolitiker kündigte am Dienstag vor Mitarbeitern an, er werde die
       Regierung verlassen, wie aus seinem Ministerium in Paris verlautete. Seinen
       Rücktritt will er noch am Dienstagnachmittag bei Staatschef François
       Hollande einreichen.
       
       Der frühere Investmentbanker und Hollande-Berater war vor zwei Jahren
       überraschend zum Wirtschaftsminister ernannt worden und verfolgt eine
       unternehmerfreundliche Reformpolitik. Aus seiner Feder stammt ein im
       vergangenen Jahr verabschiedetes Reformgesetz, das unter anderem den
       Busfernverkehr liberalisierte und die Regeln zur Sonntagsarbeit lockerte.
       
       Bei den Franzosen genießt der parteilose Minister mit dem gewinnenden
       Lächeln hohes Ansehen. Bei den regierenden Sozialisten eckte er aber immer
       wieder an, unter anderem, weil er die 35-Stunden-Woche offen in Frage
       stellte.
       
       Im April gründete Macron dann seine eigene politische Bewegung „En marche!“
       (in etwa: Vorwärts!„), mit der er nach eigenen Worten eine neue “Dynamik„
       gegen Reform-“Blockaden„ in Frankreich schaffen will. Seitdem sind die
       Spekulationen über eine mögliche Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen
       im kommenden Frühjahr nicht abgerissen. Macron selbst hat die Spekulationen
       mit zweideutigen Äußerungen und Auftritten immer wieder angeheizt.
       
       ## Rückschlag für Hollande
       
       Er zog sich deswegen den Unmut von Premierminister Manuel Valls zu.
       Hollande selbst rief Macron wiederholt zur Ordnung und forderte von ihm
       bedingungslose Solidarität mit der Regierungspolitik.
       
       Zuletzt mehrten sich die Gerüchte, Macron werde aus der Regierung
       ausscheiden, um wieder mehr Freiräume zu gewinnen. Ob er wirklich bei den
       Präsidentschaftswahlen 2017 antreten wird, ist noch offen.
       
       Ein Minister bezeichnete den Rücktritt des 38-Jährigen am Dienstag als
       neuen Rückschlag für Staatschef Hollande. Ein anderer Minister sagte
       dagegen, immerhin würden nun die „Dinge klargestellt“.
       
       Der bei den Franzosen höchst unbeliebte Hollande will erst im Dezember
       bekanntgeben, ob er bei den Präsidentschaftswahlen im April und Mai 2017
       für eine zweite Amtszeit kandidiert. Umfragen sagen ihm derzeit kaum
       Chancen voraus, überhaupt in die Stichwahl zu kommen.
       
       30 Aug 2016
       
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