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       # taz.de -- Fünfpunkteplan beschlossen: Linke will Vermögen von Milliardären halbieren
       
       > „Es sollte keine Milliardäre geben“, meint die Linke. Jetzt legt sie
       > Steuervorschläge vor, mit denen Reiche zur Kasse gebeten werden sollen.
       
   IMG Bild: Will den Milliardären ökonomisch an den Kragen: Linke-Vorsitzender Jan van Aken
       
       Berlin dpa/taz | Die Linke hat im Wahlkampf einen Fünf-Punkte-Plan
       vorgelegt, mit dem sie das Vermögen deutscher Milliardäre innerhalb der
       nächsten zehn Jahre halbieren will. „Wir finden: Es sollte keine
       Milliardäre geben“, heißt es in dem Papier von Parteichef Jan van Aken,
       über das zuerst das Handelsblatt berichtete und das der Parteivorstand am
       Samstag beschloss.
       
       Die Linke fordert darin die Wiedereinführung der Vermögensteuer, eine
       einmalige Vermögensabgabe für Reiche sowie weitere Steuerverschärfungen.
       Die zusätzlichen Einnahmen sollen etwa in die Sanierung von Schulen, den
       öffentlichen Nahverkehr sowie die Schaffung von sozialem und günstigem
       Wohnraum fließen.
       
       Die Linke will demnach eine Vermögensteuer mit ansteigendem Satz: Ab einem
       Vermögen von einer Million Euro soll ein Prozent jährlich fällig werden, ab
       50 Millionen Euro fünf Prozent. Vermögen über einer Milliarde Euro soll mit
       zwölf Prozent besteuert werden.
       
       Dazu kommt in dem Konzept eine einmalige Abgabe für die reichsten 0,7
       Prozent der Bürger. Bei einem Vermögen oberhalb von zwei Millionen Euro
       soll sie mit zehn Prozent starten, bei höheren Vermögen sind steigende
       Sätze bis 30 Prozent vorgesehen.
       
       ## Mehr Abgaben bei großen Erbschaften
       
       Steigen soll auch der Steuersatz für besonders große Erbschaften und die
       sogenannte Reichensteuer für besonders hohe Einkommen: Ab einem jährlichen
       Einkommen von 250.000 Euro sollen 60 Prozent fällig werden, ab einer
       Million Euro 75 Prozent. Kapitalerträge sollen nicht mehr pauschal mit 25
       Prozent besteuert werden, sondern progressiv wie Arbeitseinkommen.
       
       Van Aken begründet seinen Vorstoß auch mit einem Verweis auf die USA: „Die
       neue Regierung besteht aus Superreichen und Rechten, die alles dafür tun,
       ihr Vermögen und ihre Macht zu sichern.“ Auch in Deutschland verschafften
       sich Superreiche mit ihrem Geld Gehör in der Politik, kritisierte er.
       
       [1][In den Umfragen] hat die Partei [2][nach einer langen Durststrecke]
       zuletzt etwas zugelegt und erreicht fünf bis sechs Prozent. „Wenn das so
       weitergeht, dann werden wir in dieser Wahl gut abschneiden und bei der
       nächsten sehr gut“, sagte van Aken im Interview-Format „Kreuzverhör“ von
       Funk, dem Angebot von ARD und ZDF für jüngere Leute.
       
       Seit dem Abschied der Menschen, die immer das Gegenteil des Parteiprogramms
       gesagt und nun eine eigene Partei gegründet hätten, gehe es für die Linke
       „total bergauf“, sagte van Aken mit Blick auf die [3][Abspaltung von Sahra
       Wagenknecht] und ihrem Anhang im Oktober 2023. So hat die Linke inzwischen
       ihre Mitgliederzahl von rund 50.000 zum Jahresende 2023 auf jetzt knapp
       80.000 gesteigert.
       
       9 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.wahlrecht.de/umfragen/
   DIR [2] /Bundesparteitag-der-Linkspartei/!6059843
   DIR [3] /Wagenknechts-neuer-Verein/!5965283
       
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