# taz.de -- Gaskrise in Deutschland: Boom der Wärmepumpen
> Verkaufszahlen und Interesse an den klimafreundlichen Heizungen steigen
> stark. Doch um die Ziele der Regierung zu erreichen, muss noch viel
> passieren.
IMG Bild: Ein „Energie Plus Haus“ am Dortmunder Phoenixsee – natürlich mit Wärmepumpe
Berlin taz | Schon vor dem Krieg in der Ukraine und den damit
einhergehenden extremen Energiepreissteigerungen ist das [1][Interesse an
Wärmepumpen] stark gestiegen: Die Zahl der jährlich installierten Geräte
hat sich von etwa 85.000 im Jahr 2019 auf über 150.000 im Jahr 2021 fast
verdoppelt. Doch dabei kann und wird es nicht bleiben. Von 2024 an sollen
den Plänen der Bundesregierung zufolge jedes Jahr 500.000 der
klimafreundlichen Heizungen eingebaut werden.
Die Nachfrage dafür scheint durchaus da zu sein. Das hat eine Umfrage der
staatlichen Deutschen Energieagentur (Dena) unter zertifizierten
Energieberatern gezeigt, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Über 80
Prozent der Befragten berichteten demzufolge, dass Wärmepumpen von
Hausbesitzern derzeit oft oder sehr oft nachgefragt würden. Zwar gebe es
oft die Annahme, dass Wärmepumpen nur in energetische komplett sanierten
Häusern wirtschaftlich betrieben werden können, sagte Dena-Bereichsleiter
Christian Stolte. Das sei aber nicht der Fall; oft seien einzelne bauliche
Veränderungen wie neue Fenster oder größere Heizkörper völlig ausreichend.
„Eine Wärmepumpe funktioniert in großen Teilen der Altbauten“, sagte
Stolte.
Ein Problem gibt es derzeit eher mit dem Angebot: Durch die stark
gestiegene Nachfrage, Lieferkettenprobleme und ausgebuchte Handwerker
beträgt der Zeitraum von der Planung bis zur Fertigstellung einer
Wärmepumpe meist etwa ein Jahr, ergab die Umfrage. Auch die Kosten sind in
den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Durch die sehr viel stärker
gestiegenen Gaspreise hat die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen trotzdem
eher zugenommen. Wärmepumpen entziehen unter Einsatz von Strom dem Boden
oder der Luft außerhalb eines Hause Wärme, was sehr effizient ist und
perspektivisch komplett mit Ökostrom erfolgen kann.
Um den nötigen Hochlauf weiter zu beschleunigen, hält Dena-Chef Andreas
Kuhlmann zum einen verstärkte Informationen für Eigentümer für
erforderlich. Zudem brauche es mehr Fachkräfte und perspektivisch
Gesetzesänderungen, um den Einbau von Wärmepumpen in Reihenhäusern und
Mehrfamilienhäusern zu erleichtern.
19 Aug 2022
## LINKS
DIR [1] /Der-Weg-zum-Oeko-Haus/!5871994
## AUTOREN
DIR Malte Kreutzfeldt
## TAGS
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR klimataz
DIR Wohnen
DIR Energiekrise
DIR Erdgas
DIR Grünes Wachstum
DIR Energiekrise
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Energiekrise
DIR Energiekrise
DIR Energiekrise
DIR Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Streit um Energiewende: Wissen und Wärmepumpen
Im Streit um schleppende Transformationen taugen Detailaufnahmen besser zum
Verständnis als große Theorien. Eine Zeitungsschau zur Zeitenwende.
DIR Stiftung Warentest zu Heizlüftern: Teure Wärme aus der Steckdose
Wegen der hohen Preise sind Alternativen zur Gasheizung gefragt. Radiatoren
sind laut Stiftung Warentest ineffizient und gefährden ein stabiles
Stromnetz.
DIR Hitzetote in Deutschland: Hitzewelle mit dunklem Schatten
An extrem heißen Tagen sterben rund ein Drittel mehr Menschen als üblich.
Hitzetote werden in den Statistiken oft nicht als solche bezeichnet.
DIR Kosten der Energiekrise: Umlage auch für profitable Konzerne
Auch Gas-Importeure, die nicht vor der Pleite stehen, kriegen etwas von der
Gas-Umlage ab. Das kritisieren Verbraucherschutz und Sozialverbände.
DIR Regionaler Gasmangel: Weniger Gas im Süden
Regionen abseits der LNG-Terminals und Nordseepipelines haben ein höheres
Gasmangelrisiko. Die Gasspeicher füllen sich, werden aber nicht voll.
DIR Der Weg zum Öko-Haus: Kleine Pumpe, großes Problem
Die Gaspreise steigen. Da ist es eine gute Idee, im Haus eine Wärmepumpe
einzubauen. Wenn es so einfach wäre. Ein Besuch bei den Büttgens und
Georgs.
DIR Physiker über Heizen mit Wasserstoff: „Leider illusorisch“
Wärmepumpen beheizen Gebäude effizienter, sagt der Physiker Gerhard
Stryi-Hipp. Leitungen von Erdgas auf Wasserstoff umzustellen, sei nicht
sinnvoll.