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       # taz.de -- Geld aus Russland: Druck auf AfDler Bystron wächst
       
       > Tschechiens Geheimdienst besitzt offenbar Tonaufnahmen, die den
       > AfD-Politiker Petr Bystron schwer belasten. Die Parteispitze fordert eine
       > Erklärung.
       
   IMG Bild: Für Petr Bystron, AfD-Bundestagsabgeordneter und Kandidat für die Europawahl, könnte es eng werden
       
       Berlin taz | Der AfD-Bundestagsabgeordnete und Kandidat für die Europawahl,
       Petr Bystron, muss sich gegenüber der Parteispitze zu seinen mutmaßlichen
       Verbindungen zu [1][einem prorussischen Netzwerk] erklären. „Wir fordern
       von Petr Bystron eine Stellungnahme und Erklärung“, sagte AfD-Chef Tino
       Chrupalla der taz. Das hätten er und seine Co-Vorsitzende Alice Weidel so
       besprochen. Bystron soll Geld von dem Netzwerk in Prag erhalten haben.
       
       Das tschechische Nachrichtenportal Deník N berichtet unter Berufung auf
       Regierungsquellen, dass der tschechische Geheimdienst Tonaufnahmen besitze,
       die Bystron schwer belasten. Der Chef des Dienstes, Michal Koudelka, habe
       darüber die tschechische Regierung informiert, fünf Kabinettsmitglieder
       sollen Deník N diese Information bestätigt haben.
       
       Der Vize der Grünen-Bundestagsfraktionn und Vorsitzende des
       Parlamentarischen Kontrollgremiums, Konstantin von Notz, fordert
       Aufklärung. „Es stehen gravierende Vorwürfe im Raum. Wir erwarten, dass der
       Sachverhalt genauestens aufgeklärt wird und auch alle strafrechtlichen
       Aspekte zügig geprüft werden“, sagte von Notz der taz.
       
       Die tschechische Regierung hatte am Mittwoch über die Enttarnung eines von
       Moskau finanzierten Propaganda-Netzwerks informiert, das die in Prag
       ansässige Internetseite „Voice of Europe“ nutzte, um in der EU Stimmung
       gegen die Unterstützung der [2][Ukraine im Krieg gegen Russland] zu machen.
       Ziel soll auch eine Beeinflussung der [3][Europawahlen im Juni] sein.
       
       Dabei soll nach Informationen von Denik N auch Geld an Politiker aus
       Deutschland, Belgien, Frankreich, Polen, Ungarn und den Niederlanden
       geflossen sein. Wie der Spiegel in der vergangenen Woche berichtet hatte,
       gehören dazu auch zwei Europapolitiker der AfD. Der AfD-Spitzenkandidat für
       die anstehende Europawahl, Maximilian Krah, ließ über einen Sprecher
       erklären, er sei zweimal auf der prorussischen Internetseite aufgetreten,
       habe dafür aber „selbstverständlich kein Geld bekommen“.
       
       Auch mit Bystron, der tschechische Wurzeln hat und auf Platz zwei der
       Europa-Liste der AfD steht, waren auf der Plattform „Voice of Europe“
       demnach Interviews zu finden, in denen er russlandfreundliche Darstellungen
       verbreitete. Den Vorwurf, dafür Geld angenommen zu haben, hatte Bystron in
       der vergangenen Woche als „Verleumdung“ bezeichnet und angekündigt, gegen
       die Verfasser des Textes und das Nachrichtenportal vorzugehen. Diese legten
       jetzt mit den neuen Rechercheergebnissen nach.
       
       Aktualisiert und ergänzt am 03.04.2024 um 14:25 Uhr. d. R.
       
       3 Apr 2024
       
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