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       # taz.de -- Geplantes Treffen von Trump und Putin: Eine Belohnung für den Kremlchef
       
       > Donald Trump lädt Wladimir Putin nach Alaska ein. Damit holt der
       > US-Präsident Putin aus der internationalen Isolation, statt ihn zu
       > sanktionieren.
       
   IMG Bild: Eine Audienz beim US-Präsidenten ist für Putin (l.), hier beim Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, eine Belohnung
       
       Mit dem Versuch von Donald Trump und Wladimir Putin, hinter dem Rücken der
       Ukraine ein „Friedensabkommen“ zu schließen, ist das eingetroffen, was die
       Ukrainer seit dem [1][Streit von Wolodymyr Selenskyj mit Trump im Oval
       Office Ende Februar 2025] am meisten fürchteten.
       
       Am Freitag wollen der US-Präsident und der Kremlchef in Alaska über einen
       „Territorialaustausch“ beraten, im Zuge dessen der Kreml einem
       Waffenstillstand zustimmen würde. Trump hatte bereits zuvor durchsickern
       lassen, dass er den Verzicht von Land seitens der Ukraine als akzeptable
       Lösung zur Beendigung des Kriegs ansieht.
       
       Ist sich der US-Präsident im Klaren darüber, dass dieser „Gebietsaustausch“
       bedeutete, dass ukrainisches Territorium gegen ukrainisches Territorium
       getauscht würde? Dieses Vorgehen wäre nicht nur moralisch fragwürdig,
       sondern widerspräche auch Gesetzen und dem Völkerrecht. Selenskyj
       erinnerte mehrmals daran, dass es auch in der Ukraine eine Verfassung gibt,
       welche die territoriale Ordnung des Landes regelt. Diese darf nicht
       gewaltsam geändert werden – insbesondere nicht, ohne die Ukraine
       einzubeziehen.
       
       Putin hat es erneut geschafft, Trump an der Nase herumzuführen. Statt von
       harten Sanktionen ausgebremst zu werden, steht für den Kremlchef nun
       [2][eine persönliche Audienz beim amerikanischen Präsidenten an, auf
       US-amerikanischem Boden.]
       
       ## Trump holt Putin aus der Isolation heraus
       
       Mit [3][möglichen Landverlusten der Ukraine] sowie mit Trumps Einladung von
       Putin belohnen die USA den russischen Machthaber. Damit holen sie ihn aus
       der internationalen Isolation heraus.
       
       Käme es wirklich zu einem „Gebietsaustausch“, ginge Putin aus dem
       schrecklichen Krieg, den er auslöste, nicht als Verbrecher, sondern als
       Sieger hervor. Und die Ukraine? Für sie wäre eine rote Linie überschritten
       von einem Teil des Westens, der ihr eigentlich Solidarität versprach.
       
       Die Ukraine ist erschöpft von dem andauernden Krieg und den andauernden
       russischen Raketen- und Drohnenangriffen. Zu viele Ukrainer und
       Ukrainerinnen sind gestorben, zu viele wurden verletzt. Deswegen sehnen
       sich viele nach einem schnellen Ende des Kriegs – doch nicht nach einem
       Frieden um jeden Preis.
       
       ## All das führt nicht zu Sicherheitsgarantien
       
       Denn Friedensverhandlungen, welche die Interessen der Angegriffenen
       missachten und den Aggressor zu neuen Angriffen ermutigen, verdienen ihren
       Namen nicht. Durch den Verlust von Land gäbe es für die Ukraine weder
       Gerechtigkeit noch Sicherheitsgarantien für Frieden.
       
       Die Frage ist nun: Wird der Westen entschlossen genug sein, Putin nicht für
       dessen Kriegsverbrechen zu belohnen?
       
       10 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Anastasia Magasowa
       
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