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       # taz.de -- Gesuchter Autonomer: Kompagnon von Lina E. festgenommen
       
       > In Berlin ist ein Linker festgenommen worden, der untergetaucht war. Er
       > soll an mindestens einem Angriff auf Neonazis beteiligt gewesen sein.
       
   IMG Bild: Die Solidarität in der Szene mit der Gruppe um Lina E. ist groß
       
       Berlin taz | In Berlin ist ein gesuchter Autonomer durch Zielfahnder des
       sächsischen Kriminalamtes (LKA) festgenommen worden. Der Zugriff sei am
       Montagnachmittag erfolgt, als Thomas J. gerade mit seinem Fahrrad unterwegs
       war. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm die Unterstützung einer kriminellen
       Vereinigung, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor.
       Zunächst hatte der Spiegel berichtet.
       
       Der 48-jährige Brandenburger soll zur Gruppe um die Leipziger Autonome
       [1][Lina E.] gehören, die im Mai 2023 vom Oberlandesgericht Dresden wegen
       der Beteiligung an mehreren Überfällen auf Neonazis zwischen 2018 und 2020
       [2][zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden war]. Das
       Gericht sah in dem Netzwerk, das in wechselnden Zusammensetzungen für
       insgesamt sechs Überfälle verantwortlich sein soll, eine kriminelle
       Vereinigung. Drei Mitangeklagte waren ebenfalls zu Freiheitsstrafen
       verurteilt worden.
       
       Thomas J. steht in Verdacht, im Oktober 2019 bei einem Überfall in Eisenach
       auf die Neonazi-Kneipe Bull’s Eye des militanten [3][Rechtsextremisten Leon
       Ringl] beteiligt gewesen zu sein. Außerdem soll sich J. der Gruppe als
       Kampfsporttrainer angeboten und entsprechende Trainings veranstaltet haben.
       Laut Sicherheitsbehörden gebe es zudem Hinweise darauf, dass J. in Syrien
       auf Seiten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten an Kämpfen gegen den
       IS teilgenommen haben soll.
       
       Im Mai 2023 hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zur Gruppe Lina
       E. auf Thomas J. sowie vier weitere Personen ausgeweitet. Im selbem Monat
       soll J. laut einem Bericht der Welt in eine Polizeikontrolle in Brandenburg
       geraten sein. Als die Beamten merkten, dass er zur Fahndung ausgeschrieben
       war, soll er mit seinem Auto geflüchtet sein. Seitdem galt J., wie weitere
       der gesuchten Linken als untergetaucht.
       
       Noch am Dienstag soll Thomas J. nach Karlsruhe gebracht und dort einem
       Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft
       entscheidet. Im Rahmen der Ermittlungen wurde zudem eine Wohnung am
       Kottbusser Tor durchsucht. (mit dpa)
       
       22 Oct 2024
       
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