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       # taz.de -- Hamburger Senat gegen Zukunftsentscheid: Kontrolle wird ihnen guttun
       
       > Klimaneutral bis 2040 und bis dahin verpflichtende Zwischenschritte:
       > Rot-Grün in Hamburg lehnt das ab. Das ist nachvollziehbar. Aber trotzdem
       > notwendig.
       
   IMG Bild: Kommt der Zukunftsentscheid durch, hätten sie mehr zu tun: Katharina Fegebank (Grüne) und Peter Tschentscher (SPD)
       
       Niemand lässt sich gern vorschreiben, was er*sie zu tun oder zu lassen
       hat. Vor allem dann nicht, wenn man weiß: Da werden ein paar ganz schön
       unangenehme Entscheidungen auf mich zukommen, die ich mit viel Gegenwind
       durchdrücken muss.
       
       Darum ist es verständlich, dass die rot-grüne Hamburger Regierung keinen
       Bock hat, dass [1][der Zukunftsentscheid erfolgreich wird] – und aus dem
       [2][Gutachten zur Klimaneutralität Hamburgs bis 2040] nur hervorhebt, was
       an der Zielsetzung alles blöd ist.
       
       Natürlich wird es nicht auf Begeisterung stoßen, wenn in ein paar Jahren
       auf den allermeisten Hamburger Straßen Tempo 30 gelten muss, um
       CO2-Einsparungen im Verkehrssektor zu gewährleisten. Oder wenn Spediteure
       nur noch ins Hafengebiet gelassen werden, wenn ihre LKW emissionsfrei
       betrieben werden. Oder wenn Briefe an Eigentümer verschickt werden, dass in
       ihrem Wohngebiet bald das Gasnetz abgestellt wird und sie sich endlich mal
       um den Einbau einer Wärmepumpe kümmern sollen. Oder, oder, oder.
       
       Während der aktuelle Klimaplan des rot-grünen Senats vorsieht, bis 2040 91
       Prozent der Emissionen gegenüber dem Basisjahr 1990 einzusparen, will der
       Zukunftsentscheid 98 Prozent erreichen. Beide Ziele sind ambitioniert, ihre
       Differenz ist aber überschaubar. Nur wollen die Klimaaktivist*innen –
       und das ist der eigentliche Kern des Volksentscheids –, dass das bis dahin
       jährlich kontrolliert wird, um ein ständiges Aufschieben zu verhindern.
       
       ## Fortschritte sind sonst wohl zu schleppend
       
       Dann wären die Senator*innen zum Handeln verpflichtet, wenn in ihrem
       Aufgabenbereich die Fortschritte zu schleppend sind. Andernfalls gilt
       weiterhin: Wir warten mal entspannt bis 2030 ab und schauen mal, ob es so
       grob passt. Und wenn nicht, tja!
       
       Das ist natürlich für Rot-Grün die angenehmere Herangehensweise. Aber warum
       soll Regieren denn auch Spaß machen?
       
       17 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Hamburg-vor-dem-Klima-Volksentscheid/!6113358
   DIR [2] https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/aktuelles/pressemeldungen/klimaneutralitaet-in-hamburg-gutachten-zur-zielerreichung-2040-veroeffentlicht-1098780
       
       ## AUTOREN
       
   DIR André Zuschlag
       
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