# taz.de -- Handelsdeal mit USA: EU gibt im Zollstreit nach
> Die EU-Kommission hat Details zum Zolldeal mit den USA vorgelegt. Sie
> erhebt demnach keine Zölle auf Industriegüter aus den Vereinigten
> Staaten. Die US-Zölle bleiben.
IMG Bild: Die US-Zölle auf Autos sinken rückwirkend zum 1. August 2025 von 27,5 Prozent auf 15 Prozent
Brüssel taz | Die EU unterwirft sich in der Handelspolitik noch stärker den
USA als bisher bekannt. Sie verpflichtet sich nicht nur, die Zölle für alle
Industriegüter aus den USA auf null zu senken, während die USA ihrerseits
[1][15 Prozent auf alle Importe aus der EU] erheben. Die EU-Kommission
verspricht auch, dass mehrere EU-Gesetze den Wünschen der
Trump-Administration angepasst werden. Das geht aus einer gemeinsamen
Erklärung hervor, die am Donnerstag in Brüssel veröffentlicht wurde. Sie
präzisiert [2][den vor vier Wochen von US-Präsident Donald Trump und
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschlossenen Handelsdeal.]
Schon damals war von einem Abkommen zu Lasten Europas die Rede. Die Details
wurden nun bekannt.
Zu den für Deutschland positiven Ergebnissen zählt, dass die US-Zölle auf
Autos rückwirkend zum 1. August von 27,5 Prozent auf 15 Prozent gesenkt
werden sollen. Die Umsetzung aller Maßnahmen dauert allerdings.
Davon abgesehen hatte Handelskommissar Maroš Šefčovič am Donnerstag in
Brüssel keine guten Nachrichten zu verkünden. Beim Streit über US-Zölle auf
Weine und Spirituosen aus der EU habe man sich „leider“ nicht durchsetzen
können, sagte er. Die EU wollte null Prozent durchsetzen. Dies dürfte vor
allem Frankreich und Italien empören. Auch deutsches Bier wird von den
Zöllen nicht ausgenommen. Immerhin will die Kommission in dieser Frage
weiter verhandeln.
Kampflos geschlagen gibt sie sich jedoch bei strategisch wichtigen Fragen
im Bereich der Energie. Die EU verpflichtet sich, Energie aus
US-Flüssiggas, Öl oder Kernkraft [3][im Wert von 750 Milliarden Dollar]
abzunehmen.
Besonders empörend wirkt, dass die EU-Kommission verspricht, auf Bedenken
der Trump-Administration gegen das europäische Lieferkettengesetz und
andere Regulierungen einzugehen. Die EU-Gesetze dürften keine „unbilligen
Beschränkungen für den transatlantischen Handel“ mit sich bringen, heißt es
in der gemeinsamen Erklärung.
Das an der Gesetzgebung beteiligte Europaparlament reagierte empört. „Es
ist ein noch nie da gewesener Vorgang, dass wir einem Drittstaat das Recht
einräumen, unsere Gesetzgebung zu beeinflussen“, erklärte die
handelspolitische Sprecherin der Grünen, Anna Cavazzini. Dies sei eine
„endgültige Kapitulation vor Trump“.
21 Aug 2025
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## AUTOREN
DIR Eric Bonse
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