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       # taz.de -- Hochwasser in Mitteleuropa: Aufräumarbeiten beginnen
       
       > In den Nachbarländern beginnen die Menschen mit Aufräumarbeiten nach der
       > Flut. An Elbe und Oder in Deutschland steigen die Pegel langsam an. ​
       
   IMG Bild: Die Scheitelwelle der Oder hat Breslau in Niederschlesien erreicht
       
       Dresden/Warschau dpa | Die Elbe steigt in Sachsen weiter leicht. Die
       erwarteten Scheitelpunkte hat das Wasser laut Vorhersage des
       Landeshochwasserzentrums noch nicht erreicht. In Dresden ist die Elbe am
       Mittwoch über die Marke von sechs Metern gestiegen. Dort wie auch in Schöna
       an der Grenze zu Tschechien wird der Hochwasserscheitel am Donnerstag
       erwartet.
       
       Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden
       Deutschlands. Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die
       Oder, die in den nächsten Tagen mehr Wasser bringen dürfte.
       
       [1][In Frankfurt (Oder) und weiteren Kommunen in Brandenburg wollen
       Hochwasser-Krisenstäbe zusammenkommen]. Am Mittwoch wurde für
       Flussabschnitte Hochwasseralarm der Stufe 1 ausgerufen. Es sei mit einer
       beginnenden Überflutung von Auen und ufernahen Wiesen zu rechnen, teilte
       das Landesamt für Umwelt mit. Betroffen sind die Bereiche des Oder-Ortes
       Ratzdorf bis Eisenhüttenstadt.
       
       Nach der Prognose des Landesamtes wird bei Ratzdorf, wo die Oder
       brandenburgisches Gebiet erreicht, [2][in den nächsten Tagen die höchste
       Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht.]
       
       ## Aufräumarbeiten in Mittel- und Osteuropa haben begonnen
       
       In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich
       haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt
       sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den
       Wassermassen zu kämpfen. In Polen und Tschechien unterstützen auch
       Soldaten. Allerdings geben die Behörden noch keine Entwarnung. Bislang
       kamen in Mittel- und Osteuropa mehr als 20 Menschen ums Leben.
       
       Im polnischen Breslau im Westen des Landes wurde die Flutwelle erst in der
       Nacht zum Donnerstag erwartet. Da in die Oder zwischen Olawa und Breslau
       noch mehrere Nebenflüsse münden, die ebenfalls viel Wasser führen, sei
       nicht ausgeschlossen, dass es in der niederschlesischen Metropole zu
       Hochwasser kommen werde, sagte ein Experte. Der Hochwasserschutz in Breslau
       wurde vorsorglich verstärkt. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit
       630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.
       
       Am Nachmittag wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Polen
       erwartet. Sie will sich einen Überblick über die Lage verschaffen. Nach
       Angaben der EU-Kommission erfolgt die Reise auf Einladung des polnischen
       Regierungschefs Donald Tusk. Zu dem Treffen werden auch der tschechische
       Regierungschef Petr Fiala, sein slowakischer Kollege Robert Fico und der
       österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer erwartet.
       
       Bei den Gesprächen dürfte es auch um die Frage von Mitteln aus Brüssel für
       den Wiederaufbau gehen. Noch ist das Ausmaß der Schäden unklar. Länder wie
       Polen haben den Betroffenen bereits Unterstützung zugesagt. Österreich will
       die Mittel im Katastrophenfonds von 300 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro
       aufstocken. Das kündigte Kanzler Nehammer (ÖVP) an. Aus diesem Topf können
       Kommunen und Privatpersonen finanzielle Hilfe erhalten.
       
       ## Heftiger Regen in Italien
       
       Während der Regen aus den Überschwemmungsgebieten abgezogen ist, hat
       Italien mit übermäßigen Niederschlägen zu kämpfen. Nach den Prognosen der
       Wetterdienste wird in mehreren Regionen wie der Toskana und der
       Emilia-Romagna im Norden zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu
       Wolkenbrüchen erwartet. In der Emilia-Romagna mit der Hauptstadt Bologna
       bleiben am Donnerstag viele Schulen sicherheitshalber geschlossen. Zudem
       riefen die dortigen Behörden die Bevölkerung auf, besser zu Hause zu
       bleiben.
       
       19 Sep 2024
       
       ## LINKS
       
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