# taz.de -- Indiens Ausgangssperre: Noch keine Lockerung
> In Indien hat Premierminister Narendra Modi die landesweite
> Ausgangssperre für die 1,3 Milliarden Menschen bis 3. Mai verlängert.
IMG Bild: Ein Sozialarbeiter in Kalkutta verteilt während der Ausgangssperre Mahlzeiten
MUMBAI taz | „Wir müssen sicherstellen, dass sich dieses Virus nicht auf
weitere Landesteile ausbreitet“, sagte Indiens Premier Narendra Modi am
Dienstag, als er die Ausgangsbeschränkungen bis zum 3. Mai verlängerte.
[1][Sie treffen 1,3 Milliarden Menschen]. Es hatte sich bereits
abgezeichnet, dass es nicht beim dreiwöchigen Lockdown bleibt, der am 15.
April enden sollte. Einige Bundesstaaten wie das von Covid-19 stark
betroffene Maharashtra hatten die Fortdauer bereits angekündigt.
Die Zahl der Coronainfizierten stieg unterdessen landesweit auf über 10.000
an. Modi forderte die Menschen dazu auf, zu Hause zu bleiben und ihre
Immunsysteme durch Ayurveda zu stärken. Ab 20. April soll geprüft werden,
ob Lockerungen für manche Regionen möglich sind.
Indiens Wirtschaft, die schon vor der Coronakrise langsamer wuchs, läuft
inzwischen auf Minimalbetrieb. Nur Lebensmittel- und Pharmabetriebe dürfen
weiterarbeiten. Modi forderte von Unternehmen, auf Entlassungen zu
verzichten.
Zahlreiche [2][ArbeitsmigrantInnen] und Tagelöhner haben bereits ihre Jobs
verloren. Für viele kam die seit 25. März geltende Ausgangssperre
überraschend, auch wenn schon zuvor das öffentliche Leben eingeschränkt
war.
## Angeblich 820.000 Infektionen verhindert
Die Lebensmittelrationen für Bedürftige wurden inzwischen erhöht. Laut
Indian Council of Medical Research war der Lockdown bisher recht
erfolgreich. „Bis zum 15. April hätten es sonst 820.000 Fälle sein können“,
sagte der indische Diplomat Vikas Swarup.
Doch wie viele Menschen die Maßnahmen ärmer gemacht haben, wurde nicht
ermittelt. Oppositionsführer Rahul Gandhi forderte viel stärker zu testen,
Brennpunkte zu isolieren und Unternehmen schrittweise zu öffnen.
14 Apr 2020
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## AUTOREN
DIR Natalie Mayroth
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