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       # taz.de -- KKR-Springer-Partnerschaft: Erfolgreich eingestiegen
       
       > Ein US-Investor übernimmt 27,8 Prozent der Aktien des Springer-Verlags.
       > Döpfner will nun für die Belegschaft ein Beteiligungsprogramm aufsetzen.
       
   IMG Bild: Döpfner hat seine 2,8 Springer-Prozente übrigens nicht KKR angedient
       
       Andienung steht eigentlich auf österreichischen Hinweisschildern und
       bedeutet so viel wie Lieferung. Geliefert haben jetzt allerdings auch die
       Springer-Aktionäre – ganz nach dem Wunsch von Verlegerwitwe Friede Springer
       und dem Konzernvorstand unter der Führung von Mathias Döpfner.
       
       Bislang haben nach Angaben von Springer „27,8 Prozent des Grundkapitals das
       freiwillige öffentliche Übernahmeangebot von KKR an alle Aktionäre von Axel
       Springer angenommen“. Damit ist die [1][Mindestannahmeschwelle von 20
       Prozent] deutlich überschritten, weitere AktionärInnen können noch bis
       Mitternacht am 21. August ihre Anteile zum Preis von 63 Euro pro Aktie
       „andienen“, wie das im Börsianerdeutsch heißt.
       
       Durch den KKR-Einstieg will Springer dreierlei erreichen: Hier wird Kapital
       für künftige Expansionen klargemacht. Gleichzeitig wird die Axel Springer
       SE selbst als börsennotiertes Unternehmen verschwinden – und ist damit
       leidige Veröffentlichungspflichten und nervige Kleinaktionäre los.
       
       Außerdem will man vermutlich auch von der ein oder anderen Synergie
       profitieren, die sich aus den anderen Einkäufen von KKR im Medienmarkt
       ergeben. Schließlich baut der ehemalige Sat.1-Mann Fred Kogel für KKR
       gerade so etwas wie ein audiovisuelles Standbein auf, für das sich KKR eine
       Reihe von Produktionsfirmen, Vertriebsgesellschaften und die
       Telemünchen-Gruppe des Medienunternehmers Herbert Kloiber (Tele 5)
       zusammengekauft hat.
       
       Springer spielt derlei Absichten zwar herunter, Kloiber selbst gab im
       Wiener Kurier zu Protokoll, „wenn Axel Springer von der Börse genommen
       werden wird und die Tele München Gruppe mit den drei, vier weiteren
       Erwerbungen integriert worden ist, dann wird sich aus dem Ergebnis
       vielleicht eine Strategie ableiten lassen“.
       
       Die Strategie bei KKR ist dagegen jetzt schon glasklar – und sorgt bei den
       [2][Springer-MitarbeiterInnen nicht nur für gute Laune]: Finanzinvestoren
       steigen ein, um später wieder mit sattem Gewinn auszusteigen. KKR hat das
       beim TV-Konzern ProSiebenSat.1 von Ende 2006 bis Anfang 2014 schon mal
       vorgemacht: Der Laden wurde brutal auf Profit getrimmt, Sat.1 ist ohne
       Rücksicht auf die Belegschaft von Berlin nach München umgezogen, und von
       „Inhalt“ konnte im Programm dann kaum noch die Rede sein.
       
       Wahrscheinlich auch deshalb hat Springer nun angekündigt, ein neues
       Beteiligungsprogramm für die Belegschaft aufzusetzen. „Uns ist bei Axel
       Springer immer wichtig gewesen, dass möglichst alle Mitarbeiter
       profitieren, wenn wir als Unternehmen erfolgreich sind“, [3][zitiert Meedia
       eine Konzernsprecherin]. Konzernchef Döpfner hat seine 2,8
       Springer-Prozente übrigens nicht KKR angedient.
       
       8 Aug 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Deal-mit-Finanzinvestor-KKR-steht/!5615403
   DIR [2] /KKR-will-bei-Springer-einsteigen/!5599801
   DIR [3] https://meedia.de/2019/08/07/nach-einstieg-von-kkr-springer-ceo-doepfner-will-neues-mitarbeiter-beteiligungsprogramm-aufsetzen/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Steffen Grimberg
       
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