# taz.de -- Kampf gegen den IS in Syrien und Irak: Autobombe tötet über 40 Menschen
> Die IS-Hochburg Al-Bab galt schon als eingenommen, da tötet ein
> Selbstmordattentäter vor allem Rebellen. Doch in Aleppo und Mossul gerät
> der IS weiter unter Druck.
IMG Bild: Nicht nur die irakische Armee geht – wie hier bei einer Razzia in Mossul – gegen den IS vor
Beirut/Damaskus/Bagdad dpa/afp/ap | Bei einem Autobombenanschlag nahe der
nordsyrischen Stadt Al-Bab sind nach Angaben von Beobachtern mindestens 42
Menschen getötet worden. Wie die oppositionsnahe Syrische
Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren die meisten der
Todesopfer Rebellenkämpfer.
Der Anschlag habe sich nordwestlich der Stadt ereignet und gegen
Einrichtungen der Sicherheitskräfte gerichtet, teilte die Syrische
Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag weiter mit. Dutzende
Menschen seien zudem verletzt worden.
Einen Tag zuvor waren [1][von der Türkei unterstützte Rebellen] ins
Stadtzentrum von Al-Bab vorgerückt und [2][erklärten, die Stadt von der
Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit zu haben]. Seit Monaten
versuchten die Rebellen mit Hilfe der Türkei, die Stadt im Norden Syriens
einzunehmen. Al-Bab galt neben Al-Rakka als Hochburg der Dschihadisten in
Syrien.
Weniger als 24 Stunden nach der „Niederlage“ der IS-Kämpfer in Al-Bab habe
sich ein Attentäter in Susian acht Kilometer nordöstlich der Stadt mit
einem Fahrzeug in die Luft gesprengt, sagte der Leiter der
Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Der Anschlag richtete sich demnach
gegen zwei nebeneinander liegende Kommandoposten der Rebellen, die dabei
zerstört wurden. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Rahman
machte den IS dafür verantwortlich.
## Auch weitere IS-Posten unter Beschuss
Nach Angaben der Beobachtungsstelle befanden sich nach der Eroberung weiter
IS-Kämpfer in Al-Bab. Die vollständige Verdrängung aus Al-Bab wäre ein
schwerer Rückschlag für die Extremistengruppe, die auch in ihrer letzten
irakischen Hochburg Mossul unter Beschuss steht. Die IS-Dschihadisten sind
in Syrien auch im Osten der Provinz Aleppo präsent und kontrollieren weiter
Raka – ihre informelle Hauptstadt.
Bei Angriffen der syrischen Luftwaffe am Stadtrand der Großstadt
[3][Aleppo] wurden unterdessen mehr als 30 Rebellenkämpfer getötet, wie die
Beobachtungsstelle mitteilte. Die Regierungstruppen hatten die zweitgrößte
syrische Stadt im Dezember nach monatelangen Kämpfen zurückerobert. Die
Aufständischen hielten aber einige Stellungen am westlichen Stadtrand von
Aleppo, vor allem im Vorort Raschidin.
Seit Mittwoch hatten es in der Gegend Gefechte und Beschuss gegeben. Am
Donnerstag flog die syrische Luftwaffe dann in Raschidin und andere
westlichen Vororten Luftangriffe mit mindestens 32 Toten, wie die
Beobachtungsstelle mitteilte. Wie Rahman sagte, nutzten die
Regierungstruppen Raketenangriffe der Rebellen als „Vorwand“, um die
Aufständischen zu bombardieren und sie aus den Vororten zu vertreiben.
Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netz aus
Aktivisten in Syrien, von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu
überprüfen.
## Irakische Truppen drängen IS in Mossul zurück
Irakische Truppen sind in ein erstes Viertel [4][in dem von der Terrormiliz
Islamischer Staat kontrollierten Westen] der Stadt Mossul eingedrungen.
Zudem hätten sie nach heftigen Kämpfen den Flughafen von Mossul im Norden
des Irak vollständig unter ihre Kontrolle gebracht, sagten Vertreter der
Spezialkräfte und der irakischen Polizei, die anonym bleiben wollten, am
Freitag.
Der IS hatte Mossul 2014 eingenommen. An dem am Sonntag begonnenen Kampf um
den Westen der Stadt nehmen irakische Bundespolizisten, Spezialkräfte und
das Militär teil. Irakische Behörden hatten die östliche Hälfte Mossuls im
Januar für „vollständig befreit“ erklärt. Nach UN-Schätzungen sind rund 750
000 Zivilisten im Westen der Stadt gefangen.
24 Feb 2017
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