URI: 
       # taz.de -- Klimaaktivismus in Lützerath: Proteste gehen weiter
       
       > Seit Montag ist das Dorf Lützerath geräumt. Ein breites Aktionsbündnis
       > demonstriert auch am Dienstag dezentral weiter gegen den Energiekonzern
       > RWE.
       
   IMG Bild: Greta Thunberg und andere Aktivist:innen bei einer Protestaktion am Tagebau Garzweiler II am 17. Januar
       
       Berlin taz/dpa | Die Proteste rund um Lützerath gehen weiter: Mit
       mindestens sieben Aktionen an verschiedenen Orten führte das Bündnis
       Lützerath Unräumbar am Dienstag den Kampf gegen den Energiekonzern RWE und
       die Klimapolitik der nordrhein-westfälischen Landesregierung fort. Zu dem
       Bündnis gehören neben Gruppen von Ende Gelände und Fridays For Future zwölf
       weitere Initiativen.
       
       Bereits am Morgen meldete Lützerath Unräumbar, dass rund 40
       Aktivist:innen etwa 30 Kilometer südlich von Lützerath in den
       [1][RWE-Tagebau Inden] eingedrungen seien. Dort hielten sie bis zum
       Nachmittag einen Kohlebagger und Förderbänder besetzt, der Betrieb sei
       erfolgreich blockiert worden. Ein RWE-Sprecher bestätigte die Besetzung.
       
       Östlich von Lützerath saßen ebenfalls seit den frühen Morgenstunden 120
       weitere Aktivist:innen auf den Zufahrtsschienen zum Kohlekraftwerk
       Neurath. Eine Sprecherin von Ende Gelände sagte: „Sie verhindern, dass
       Kohle aus Garzweiler hierhin gelangt“ – das ist der Tagebau, [2][für dessen
       Erweiterung Lützerath abgerissen] wird. Am Mittag twitterte Ende Gelände,
       die Polizei habe mit der Räumung begonnen, die Zufahrt sei jedoch weiter
       blockiert. Bilder zeigen, wie Polizist:innen geräumte
       Aktivist:innen in einen Zug bringen, auf dem das RWE-Logo prangt.
       
       Außerdem blockierte eine Aktivist:innengruppe sitzend die nördliche
       Zufahrt zum Tagebau Garzweiler. Auf der südlichen Zufahrt zur Grube klebten
       sich Mitglieder der Gruppe Die Letzte Generation fest. Das Aktionsbündnis
       Lützerath Unräumbar teilte Dienstagnachmittag mit, dass sich an beiden
       Stellen LKW von RWE stauten. Die Polizei habe die Sitzblockade im Norden
       eingekesselt.
       
       ## Proteste auch in Düsseldorf und Berlin
       
       Gleichzeitig protestierten [3][Wissenschaftler:innen von Scientist
       Rebellion] vor der NRW-Landesvertretung in Berlin. Und am
       NRW-Innenministerium in Düsseldorf demonstrierten rund 15 Menschen, drei
       Aktivist:innen der Gruppe Extinction Rebellion klebten sich an der
       Eingangstür des Gebäudes fest.
       
       In Keyenberg nahe Lützerath fand bereits um 10 Uhr eine angemeldete
       Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmenden statt. Nach Angaben von
       Lützerath Unräumbar brachen rund 400 Menschen in Richtung Lützerath aus dem
       Demozug aus. Die Polizei habe die meisten Aktivist:innen auf Pferden,
       [4][teils gewaltsam und unter Einsatz von Pfefferspray] zurückgedrängt,
       meldete das Aktionsbündnis am Nachmittag – eine kleine Gruppe sei in den
       Tagebau Garzweiler gelangt und dort von Polizist:innen eingekesselt
       worden.
       
       17 Jan 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Klimaproteste-in-NRW/!5909682
   DIR [2] /-Ticker-Raeumung-Luetzerath-/!5908477
   DIR [3] /Blockade-am-Flughafen-BER/!5889329
   DIR [4] /Klimaproteste-in-Luetzerath/!5906310
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nanja Boenisch
       
       ## TAGS
       
   DIR Lützerath
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR RWE
   DIR Aktivismus
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Kolumne Über Morgen
   DIR Schwerpunkt Fridays For Future
   DIR Polizei
   DIR RWE
   DIR IG
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Restdörfer am rheinischen Kohlerevier: Gerettet, aber noch keine Zukunft
       
       In den von den Baggern verschonten Orten im rheinischen Braunkohlerevier
       wächst die Verzweiflung. Lützerath ist weg – und plötzlich brennt eine
       Kirche.
       
   DIR Science Fiction aus Lützerath: Zermalmt, zermahlen und zerkaut
       
       Sehnsucht nach Utopie nach der Räumung von Lützerath? Das hat unsere
       Autorin heute nicht im Angebot. Sie versucht literarisch, Trauer und Wut
       zuzulassen.
       
   DIR Fridays for Future nach Lützerath: Globaler Klimastreik geplant
       
       Klimaktivist:innen mahnen, die Proteste nach Lützerath weiterzuführen.
       Fridays for Future ruft für den 3. März international zu Demonstrationen
       auf.
       
   DIR Klimaproteste in Lützerath: Forderung nach Aufarbeitung
       
       Nach der Räumung verschärft sich die Kritik am Einsatz der Polizei.
       Innenminister Herbert Reul (CDU) verspricht schnelle Aufklärung.
       
   DIR Klimaproteste in Lützerath: Pinky und Brain verlassen Tunnel
       
       Zwei Aktivisten haben in einem Tunnel unter Lützerath das Ende der Räumung
       hinausgezögert. Am Montag kamen sie zu Tage – freiwillig.
       
   DIR Polizeigewalt in Lützerath: Im Namen des Profits
       
       Die Kooperation der Polizei mit RWE ist armselig: Das wurde am Wochenende
       besonders deutlich. Von Neutralität kann keine Rede sein.