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       # taz.de -- Klimapolitik der nächsten Regierung: Die Pragmatik der Gerechtigkeit
       
       > Die Klimabilanz der Ampel ist ernüchternd. Das merkt man vor allem am
       > Wahlkampf. Die nächste Regierung muss das Thema proaktiv kommunizieren.
       
   IMG Bild: Damals noch vereint: Zweitägige Klausurtagung der Bundesregierung auf Schloss Meseberg
       
       Wir werden einfach nicht mehr klarkommen. Regierungen, Banken,
       Privathaushalte – alle werden überfordert sein von den Folgen der
       Erderhitzung. Das sagt nicht die Letzte Generation, sondern die
       Chefaufseherin der Versicherungen in der EU.
       
       Gleichzeitig stellt der deutsche Expertenrat für Klimaschutz fest: Ja, die
       Ampel hat echte Fortschritte beim Umstieg auf Erneuerbare gemacht. Aber
       Verkehr, Gebäude und Natur stoßen unverändert zu viel CO2 aus. Noch kann
       sich die nächste Bundesregierung entscheiden: Klimarealistische Politik,
       die Normalverdiener*innen entlastet? Oder Durchwurschteln, möglichst
       wenig übers Klima reden und am Ende Rechtsextreme stärken?
       
       Die Bilanz der Ampel zeigt: Klimapolitik scheitert, wenn sie sich an den
       Leuten vorbeischummeln will. Sie muss laut und mutig sein: Ja, wir
       verbieten neue Verbrenner, und dafür gibt es das 9-Euro-Ticket zurück. Ja,
       wir verpflichten euch dazu, die Gasheizung rauszuschmeißen, aber 80 Prozent
       der neuen Heizung bezahlen wir. Wer dafür bezahlt? Deutschland kann sich
       viel mehr Schulden leisten. Und den Rest holen wir von den
       [1][Superreichen] – die bekommen das eh nicht mit, weil sie über den Winter
       nach Kapstadt geflogen sind.
       
       SPD und Grüne hatten drei Jahre Zeit, Klimapolitik zu einem Gewinnerthema
       zu machen. Dass sie damit gescheitert sind, merkt man an ihrer Angst, im
       Wahlkampf das Klima zu erwähnen. Falls die CDU unter Merz überhaupt noch
       [2][Klimapolitik] macht, werden Unternehmen gepampert, während
       Normalverdiener*innen auf den immer höheren Kosten für Gas und Benzin
       sitzenbleiben. Das wird auf Widerstand stoßen, die CDU zieht zurück und wir
       sind wieder bei Klimaschutz ohne Ernsthaftigkeit.
       
       Das Klima nicht zu schützen, überfordert die Leute, weil ihre Häuser
       weggeschwemmt werden. Das Klima falsch zu schützen, überfordert die Leute,
       weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Überforderung stärkt nur
       die Rechtsextremen. Die pragmatische Lösung ist deswegen gerechter
       Klimaschutz – das sollte auch der CDU ein Anliegen sein.
       
       6 Feb 2025
       
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