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       # taz.de -- Kommentar Alice Schwarzer: Schmerzhaft peinlich
       
       > Alice Schwarzer ist eine Täterin, die ihre Eigeninteressen maximiert hat.
       > Und dennoch versucht sie sich als ein von der Gesellschaft verfolgtes
       > Opfer reinzuwaschen.
       
   IMG Bild: Fühlte sich verfolgt: Alice Schwarzer
       
       Alice Schwarzer hat Steuern hinterzogen. Finanziell war dies für sie ein
       bombiges Geschäft – auch nachdem sie sich im vergangenen Jahr selbst
       angezeigt hat. Denn Steuersünden verjähren nach spätestens zehn Jahren, und
       daher hat sie auch nur die Steuern für die vergangenen zehn Jahre
       nachgezahlt. Ihr Schweizer Konto besteht aber seit den 1980er Jahren, wie
       Schwarzer selbst einräumt.
       
       Alice Schwarzer ist also eine Täterin, die knallhart ihre Eigeninteressen
       maximiert hat. Dennoch wäre sie nicht Alice Schwarzer, wenn sie sich nicht
       zum Opfer stilisieren würde. [1][„In eigener Sache“ hat sie sich in ihrem
       Blog geäußert], und dieser Eintrag ist bisweilen schmerzhaft peinlich.
       
       Besonders schlimm: Schwarzer dichtet ihre Steuerflucht in eine Flucht aus
       politischen Gründen um. Die „Hatz“ gegen sie hätte damals „solche Ausmaße“
       angenommen, dass sie „ernsthaft“ dachte, dass sie vielleicht ins Ausland
       gehen „muss“. Daher hätte sie ihr Geld vorsorglich über die Grenze
       geschafft.
       
       Schwarzer schreckt also nicht davor zurück, sich als politisch Verfolgte
       aufzuplustern – und sich damit implizit mit den Opfern im Dritten Reich zu
       vergleichen.
       
       Während Schwarzer größtes Verständnis für sich selbst aufbringt, ist sie
       fassungslos, dass der Spiegel über ihre Steuerflucht berichtet hat. Dies
       sei „Rufmord“, „illegal“ und eine „Persönlichkeitsverletzung“.
       
       Was stimmt: Es ist strafbar, Steuergeheimnisse auszuplaudern. Dies gilt
       aber nur für den Informanten, nicht für den Spiegel, solange er die
       Tatsachen der Steuerflucht richtig wiedergibt.
       
       Vor allem aber vergisst Schwarzer, dass sich eine Gesellschaft politisch
       nur verständigen kann, wenn es erkennbare Personen gibt. Anonym ist die
       Steuerflucht kein Thema. Sie wird es aber, wenn Zumwinkel, Hoeneß oder
       Alice Schwarzer in Sicht sind.
       
       2 Feb 2014
       
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