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       # taz.de -- Kommentar „Ende Gelände“-Protest: Rheinland ist das neue Wendland
       
       > Tausende strömen diese Woche zum Klimaprotest ins Rheinland. „Ende
       > Gelände“ ist Deutschlands neue Protestwerkstatt.
       
   IMG Bild: Es geht los: Klimacamp Rheinland am Sonntag in Erkelenz, NRW
       
       Hamburg? Na ja. Wer wissen will, was wirklich so los ist in der deutschen
       außerparlamentarischen Linken, hat jetzt die Chance, es zu erfahren. Anders
       als im Norden, wo bei der Großinszenierung rund um den G20-Gipfel kaum Zeit
       und Raum war, mal fundierter zu reden, sind die [1][Klimaproteste im
       Rheinland] inzwischen zu einer echten Protestwerkstatt geworden – und zwar
       zu Deutschlands erster Adresse in Sachen basisdemokratischer
       Demokratiedebatten und Blockadetraining.
       
       Rund um den für kommendes Wochenende geplanten Sturm auf die Kohlegruben im
       Rheinland kommt dort inzwischen alles zusammen, was in Deutschlands
       außerparlamentarischer Linker Rang und Namen hat – wie früher nur bei den
       Castor-Protesten im Wendland. Wie kommt das – und was heißt das?
       
       Im Rheinland ist über die Jahre – erst mit kleinen Zeltlagern, dann mit
       immer mehr Zulauf – etwas entstanden, das verbindet. Gruppen aus nahezu
       sämtlichen linksalternativen Lagern kommen hier inzwischen zusammen. Erst
       gibt es Redezirkel, Lesekreise und Protesttrainings, dann mit der Besetzung
       der Braunkohlebagger ein großes Gemeinschaftserlebnis. Wie einst im
       Wendland sind die Protestzonen fein aufgeteilt – nach Adrenalinbedarf: Hier
       diskutieren die Sanften, dort laufen die Besetzer.
       
       Dass die Frage der Klimagerechtigkeit dabei im Mittelpunkt steht, ist
       Ergebnis eines jahrelangen außerparlamentarischen Arbeitsprozesses, dessen
       Erfolg anfangs wenige für möglich hielten. Was hat die Kohlegrube in
       Garzweiler mit irgendwelchen Pazifikinseln zu tun? Und was die
       Rahmenbetriebspläne von RWE mit der Arbeitslosenquote?
       
       Die Energiefrage war schon immer eine geeignete Vorlage für die Erprobung
       systematischen und sozialen Denkens. Das ist einer der Gründe, weshalb sich
       diese Woche Tausende im Rheinland treffen. Der andere: Sie haben mit dem
       Kohleausstieg noch etwas zu gewinnen – und inhaltlich zu gestalten.
       
       21 Aug 2017
       
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   DIR Martin Kaul
       
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