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       # taz.de -- Kommentar Handelskrieg und Strafzölle: Ein Angebot für Trump
       
       > Der deutsche Handelsüberschuss ist ein Problem, fand schon Obama. Dabei
       > müssten die Exporte nicht reduziert werden – die Importe aber erhöht.
       
   IMG Bild: Sogar das Bundeswirtschaftsministerium gibt zu, dass der deutsche Exportüberschuss ein Problem ist
       
       Was haben Barack Obama und Donald Trump gemeinsam? Auf den ersten Blick
       nicht viel, in der Handelspolitik jedoch einen wichtigen Punkt. Der
       ehemalige und der aktuelle US-Präsident störte und stört sich am
       bundesdeutschen Exportüberschuss – jetzt wieder zentrales Thema im
       Handelsstreit zwischen den USA und Europa. Unabhängig davon, dass die USA
       der EU [1][zusätzliche Zölle aufbrummen] und wie die hiesige Antwort darauf
       ausfällt – dieses Problem muss die Bundesregierung angehen.
       
       Man braucht Trump nicht zu mögen. Seine Handelspolitik hat dennoch eine
       gewisse Berechtigung – wenn auch unter befreundeten Staaten der Zoll-Hammer
       kein Instrument sein sollte. Bereits 2013 warnte Obama die Bundesregierung
       davor, andere Länder in Europa quasi kaputtzuexportieren. Theoretisch räumt
       sogar das Bundeswirtschaftsministerium ein besorgniserregendes
       Ungleichgewicht ein.
       
       Dort trägt man die eindeutige Vorgabe der EU mit, dass der
       Außenhandelsüberschuss nicht höher als 6 Prozent der Wirtschaftsleistung
       sein sollte. Wir aber schaffen über 7 Prozent. Gut für uns, denn wir
       profitieren von den Arbeitsplätzen, Umsätzen, Gewinnen und Steuereinnahmen.
       Schlecht für Griechenland, Italien oder die USA.
       
       Langfristig geht es nicht unbedingt darum, die Exporte zu verringern. Man
       könnte für mehr Importe sorgen. Die Mittel dazu sind höhere Löhne, mehr
       Investitionen und eine großzügigere soziale Sicherung, die Hartz IV
       überwindet. Der stärkere Binnenkonsum steigerte die Nachfrage nach
       ausländischen Waren.
       
       Kurzfristig wäre es schlau, wenn EU-Kommission und Bundesregierung der
       US-Administration ein vernünftiges Angebot machten. Eine Festlegung auf
       einen Export-Deckel wäre kein Teufelszeug. Dann würden einige der hiesigen
       Unternehmen insgesamt auf gewisse Einnahmen verzichten müssen – ein
       Zugeständnis, das sie angesichts der gut laufenden Wirtschaft wohl nicht
       umbrächte.
       
       31 May 2018
       
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