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       # taz.de -- Kommentar Mox-Transporte: Fast wie in Gorleben
       
       > Es könnte helfen, was Ende der 90er Jahre das Ökoinstitut und die
       > Hamburger Umweltbehörde vorgeschlagen haben: das Plutonium unbrauchbar zu
       > machen und direkt endzulagern.
       
   IMG Bild: Das Risiko, das für die Bevölkerung vom AKW Grohnde ausgehe, sei hoch, sagen Aktivisten.
       
       Der Widerstand gegen den Transport von radioaktiven
       Mischoxid-Brennelementen zum AKW Grohnde macht es einmal mehr deutlich: Die
       Atomkraft hat in Deutschland keine Zukunft. Bezeichnenderweise fehlt dem
       Protest ein konkretes Ziel. Wie in Gorleben tut er nur eins: Er formuliert
       ein klares „Nein!“ – und hält damit den politischen Druck aufrecht.
       
       Die Geschichte des im Februar genehmigten Transports aus der britischen
       Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield macht klar: Keiner will den
       aufbereiteten, giftigen Atommüll haben. Der Protest hat aber das gleiche
       Problem wie jener in Gorleben – irgendwo muss der Müll hin. Im Fall der nun
       gelieferten Mox-Brennelemente heißt das: Es wird zwar seit 2006 kein
       deutscher Atommüll mehr zur Aufarbeitung nach Sellafield verschickt. Das,
       was dort derzeit noch verarbeitet wird, muss aber zurückgenommen werden.
       
       Gegen Mox-Brennelemente wird mehr ins Feld geführt als die schiere
       Giftigkeit des darin enthaltenen Plutoniums: Bis sie abgebrannt sind,
       könnte das Plutonium gestohlen werden und beispielsweise zur
       Waffenherstellung dienen. Ihr Einsatz in AKWs gilt als riskant. Außerdem
       entsteht beim Abbrennen neues Plutonium. Dagegen könnte helfen, was Ende
       der 1990er Jahre das Ökoinstitut und die grün geführte Hamburger
       Umweltbehörde vorgeschlagen haben: das Plutonium unbrauchbar zu machen und
       direkt endzulagern.
       
       19 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gernot Knödler
       
       ## TAGS
       
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   DIR Temelin
       
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