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       # taz.de -- Kommentar Verträge von Bausparkasse: Kein Menschenrecht auf Zinsen
       
       > Die Eurozone schwächelt. Nur logisch, dass die schönen Zeiten für
       > Bausparer vorbei sind. Und: So bleiben uns Pleiten erspart.
       
   IMG Bild: Wer bauspart, soll bauen – nicht Zinsen kassieren
       
       Werden die armen Sparer etwa schon wieder betrogen? Nein. Es ist kein
       Skandal, dass der Bundesgerichtshof jetzt geurteilt hat, dass Bausparkassen
       manche Verträge [1][einseitig kündigen dürfen.] Denn es geht um einen
       speziellen Fall: Es handelt sich um Alt-Verträge, die längst zuteilungsreif
       sind. Doch die Kunden nahmen lieber keinen Baukredit in Anspruch, sondern
       sparten einfach weiter – weil die Zinsen so hoch waren.
       
       Diese Alt-Verträge wurden meist vor mehr als 20 Jahren geschlossen, als die
       Finanzwelt noch in Ordnung war. Damals gab es zwei bis drei Prozent Zinsen,
       wovon Sparer heute nur träumen können. Ein Alt-Vertrag bei einer
       Bausparkasse war also bares Geld wert.
       
       Doch diese schönen Zeiten sind nun endgültig vorbei. So bitter es ist: Es
       gibt kein Menschenrecht auf Zinsen. Sie können nur gezahlt werden, wenn die
       Wirtschaft wächst. Doch die Eurozone schwächelt noch immer, weswegen auch
       die Zinsen auf Talfahrt sind.
       
       Auf Dauer wäre es für niemanden ein gutes Geschäft gewesen, diese
       ökonomische Logik nun ausgerechnet bei den Bausparkassen auszuhebeln.
       Hätten sie weiterhin hohe Zinsen zahlen müssen, wären einige Institute
       wahrscheinlich in die Pleite gerutscht. Die Kunden hätten dann nicht nur um
       die Zinsen gebangt – sondern auch um ihr eingezahltes Geld. Dieses Chaos
       bleibt nun allen erspart.
       
       22 Feb 2017
       
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