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       # taz.de -- Krieg in Nahost: Israels härteste Prüfung
       
       > Israel ist in einer gefährlichen Lage – auch durch Trumps Gaza-Pläne.
       > Jetzt braucht es verantwortungsvolle Führung und Solidarität mit den
       > Geiseln.
       
   IMG Bild: Demonstranten fordern die sofortige Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln, am 8.3.2025 in Tel Aviv
       
       US-Präsident Donald Trumps Plan, die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu
       vertreiben, hat eine sehr gefährliche Situation für Israel geschaffen. Zum
       ersten Mal seit dem Unabhängigkeitskrieg stellen sich alle arabischen
       Staaten hinter die Palästinenser und gegen die USA und Israel. In den
       arabischen Gesellschaften herrscht Empörung über die Kriegsverbrechen
       Israels. Die arabischen Führungen lehnen geschlossen [1][Trumps Pläne für
       den Gazastreifen] ab.
       
       Die Folge ist eine offene Konfrontation, die zu einem Kompromiss führen
       muss – hoffentlich früher als später und bevor zu viel Blut vergossen wird.
       Der Zionismus hat sich immer auf die Unterstützung des westlichen
       Imperialismus und seine eigene Militärmacht verlassen. Aber die
       zionistische Bewegung war sich auch stets der Grenzen seiner Macht bewusst.
       [2][Nach 15 Monaten Krieg] ist Israel geschwächt, der westliche
       Imperialismus ist mit Trump an seinem Tiefpunkt und Israels Feindseligkeit
       gegenüber den Palästinensern hat ihren Höhepunkt erreicht.
       
       Das politische System Israels ist unfähig, die eigenen Grenzen zu erkennen
       und den messianischen, nach Blut dürstenden Eiferern Einhalt zu gebieten.
       Dies ist unsere härteste Prüfung seit der Ermordung des früheren
       Regierungschefs [3][Jitzchak Rabin]. Die Armee ist gespalten und den
       Vereinigten Staaten mangelt es an einer verantwortungsvollen Führung. Wir
       müssen mit aller Stärke an der Solidarität mit den Entführten im
       Gazastreifen und ihren Familien festhalten. Es gibt keine größere
       moralische Kraft, um den Krieg zu beenden.
       
       Auch die Palästinenser befinden sich in einer schwierigen Lage. Hundert
       Jahre lang haben sie allein gegen ihre Vertreibung gekämpft, aber nun
       scheinen die arabischen Führungen auf ihrer Seite zu stehen. Wie wir
       brauchen die Palästinenser eine verantwortungsvolle Führung. Ein Tausch der
       Entführten gegen palästinensische Häftlinge könnte für beide Seiten eine
       Befreiung von unseren extremistischen, eifernden Eliten und das Ende des
       Krieges bedeuten.
       
       13 Mar 2025
       
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