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       # taz.de -- Krieg in der Ukraine: Erneut massive russische Angriffe
       
       > Drohnen haben die ukrainische Hauptstadt Kyjiw und die Stadt
       > Iwano-Frankiwsk im Westen getroffen. Weitere Verhandlungen könnten diese
       > Woche in Istanbul stattfinden.
       
   IMG Bild: Menschen beim Verlassen einer Metrostation in Kyjiw, die in der Nacht zu Montag angegriffen worden war
       
       Berlin taz | Mehrere Regionen und Städte in der Ukraine sind in der Nacht
       zu Montag erneut zum Ziel russischer Luftangriffe geworden. Angaben der
       ukrainischen Streitkräfte zufolge seien dabei 426 Drohnen, fünf
       Kinschal-Raketen sowie 19 Marschflugkörper verschiedenen Typs zum Einsatz
       gekommen. Ein Großteil der Drohnen und Raketen sei abgefangen worden. An
       drei Orten seien Treffer von 23 Kamikaze-drohnen registriert worden sowie
       an zwölf Orten Trümmerteile auf Gebäude gefallen.
       
       Besonders betroffen waren neben der Hauptstadt Kyjiw auch die
       ostukrainische Metropole Charkiw sowie die westukrainische Stadt
       Iwano-Frankiwsk. In Kyjiw, das die letzten derartigen massiven Angriffe am
       4. Juli erlebt hatte, wurden eine Person getötet sowie neun weitere
       Menschen verletzt – darunter eine 15-Jährige.
       
       In Brand gerieten ein Kindergarten, ein Supermarkt, Lagerhallen und andere
       Gebäude, auch ein mehrstöckiges Wohngebäude wurde beschädigt. Die
       U-Bahn-Station Lukjaniwka im zentralen Stadtbezirk Schewtschenkiwski
       musste, nachdem sie getroffen worden war, vorübergehend den Betrieb
       einstellen. Aufnahmen, die in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden,
       zeigen, dass zum Zeitpunkt des Einschlages Dutzende Kyjiwer*innen vor
       den Angriffen [1][in der U-Bahn-Station Schutz gesucht hatten]. Zu Schaden
       kam niemand.
       
       Bei Angriffen mit Raketen und Schahed-Drohnen auf die Stadt Iwano-Frankiwsk
       und die gleichnamige Region wurden vier Menschen verletzt, darunter ein
       Kind. In drei Dörfern wurde die Infrastruktur beschädigt. Laut
       Bürgermeister Ruslan Marzinkiw sei dies der schwerste Angriff [2][seit
       Kriegsbeginn] am 24. Februar 2022 gewesen. In den letzten Wochen hatten
       russische Truppen immer wieder auch den Westen der Ukraine ins Visier
       genommen – so auch die Städte Lwiw und Luzk.
       
       ## Mögliche Verhandlungen
       
       Russland vermeldete ebenfalls ukrainische Angriffe. Angaben von Moskaus
       Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge seien 13 Drohnen abgeschossen worden.
       Wie am Wochenende stellten auch am Montag alle vier Moskauer Flughäfen
       ihren Flugverkehr ein.
       
       Bereits Mitte dieser Woche könnte es in Istanbul zwischen Vertretern der
       Ukraine und Russlands zu einer weiteren Verhandlungsrunde kommen. Einen
       entsprechenden Vorschlag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr
       Selenskyj am Wochenende unterbreitet und seine Bereitschaft zu direkten
       Gesprächen mit Wladimir Putin wiederholt. Es wäre die dritte Zusammenkunft
       in diesem Jahr, zwei Treffen im Mai und Juni hatten bis auf die Einigung,
       Gefangene auszutauschen, ohne Ergebnisse geendet.
       
       Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte am Montag Moskaus [3][Interesse an
       Verhandlungen], verwies aber auf die Positionspapiere beider Seiten, die
       völlig gegensätzlich seien. Zudem wolle Russland seine Ziele weiterhin
       erreichen. Diese Maximalforderungen zu akzeptieren, käme für die Ukraine
       einer Kapitulation gleich.
       
       21 Jul 2025
       
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